Was Sie nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums noch essen können – und was nicht
Wie ernst sollte man das Ablaufdatum nehmen?
Wer kennt es nicht, Sie machen sich einen Kaffee und holen die Milch aus dem Kühlschrank, doch die ist bereits abgelaufen. Was nun? Die Tüte war noch nicht angebrochen. Gehen Sie das Risiko ein und öffnen sie trotzdem? Lesen Sie hier, welche Lebensmittel und Getränke Sie nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums immer wegschmeißen sollten und welche danach noch verzehrt werden können.
Adaptiert von Sandra Schröpfer
Milch
Beim Pasteurisieren von Milch werden die meisten Bakterien abgetötet, doch danach kommt es auf die Aufbewahrung an. Wenn Milch nicht bei der richtigen Temperatur gekühlt wird, können sich Keime bilden. Schlechte Milch lässt sich an einem sauren Geruch oder Geschmack erkennen. Wer daran lediglich nippt, wird aber nicht sofort krank.
Beeren
Schimmel ist der einzige Hinweis darauf, ob Beeren noch verzehrbar sind (das Haltbarkeitsdatum auf der Packung ist bedeutungslos). Dann sollten sie sofort weggeschmissen werden, da sich die Keime auch unsichtbar auf die Beeren ausbreiten können, die noch in Ordnung aussehen.
Salatmischung
Abgepackte Salatmischungen können noch so häufig vorgewaschen sein. Doch weil sie so viele Schritte durchlaufen, können sich trotzdem schnell Bakterien bilden, im schlimmsten Fall Kolibakterien und Salmonellen. Sind erst einmal Krankheitserreger vorhanden, sind diese nur schwer loszuwerden. Doch minimieren Sie das Risiko, indem Sie den Salat so bald wie möglich nach dem Öffnen der Verpackung verbrauchen. Abgelaufene Salate schmeißen Sie lieber weg.
Schlagsahne
Frisch geschlagene Sahne sollte schnell verzehrt werden, nicht weil sie sonst gesundheitsschädlich wäre, sondern weil sie ihre Konsistenz verliert und keine Schlagsahne bleibt. Nach einem Tag im Kühlschrank wird daraus eine wässerige Flüssigkeit ohne Geschmack.
Fisch
Fisch, der nicht mehr frisch ist oder nicht richtig gekühlt wurde, kann eine Lebensmittelvergiftung verursachen. Vor dem Kochen oder Einfrieren sollte er nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wenn auf der Verpackung ein Haltbarkeitsdatum angegeben ist, halten Sie sich daran.
Hühnerfleisch
Damit Hühnerfleisch frei von Kolibakterien bleibt und nicht schlecht wird, sollte das rohe Fleisch nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden und immer gut durchgebraten werden. Bei der Zubereitung immer darauf achten, dass sich die eventuellen Keime auf dem rohen Fleisch nicht in der Küche verteilen.
Muscheln
Muscheln halten sich bis zu zwei Tage im Kühlschrank. Beachten Sie aber folgende Regeln: Lebendige Muscheln nicht in luftdichten Behältern aufbewahren, alle mit zerbrochenen Schalen aussortieren und alle wegschmeißen, die sich beim Antippen nicht schließen. Beim Kochen sollte sich die Schale weit öffnen – tut sie dies nicht, die Muschel nicht verzehren.
Brot
Brot kann so lange verzehrt werden, bis sich Schimmel an der Oberfläche bildet. Dann aber gehört es in den Müll. Das gilt auch, wenn es sich nur um ein paar schimmelige Stellen handelt, die man abschneiden könnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Sporen bereits verbreitet haben, ist groß.
Blumenkohl, Möhren und Paprika
Festeres Gemüse kann auch mit ein oder zwei Schimmelflecken noch gut sein – solange Sie den Schimmel und mindestens 2,5 Zentimeter drumherum entfernen. Die festere Oberfläche dieser Gemüsesorten erschwert die Ausbreitung von Keimen.
Fruchtsäfte
So schmerzhaft es auch ist, eine ungeöffnete Flasche frischen Saft, die womöglich auch noch teuer war, wegzuschmeißen: Trinken Sie kaltgepresste Fruchtsäfte nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums lieber nicht. Frische Produkte wie Smoothies sollten innerhalb von zwei bis fünf Tagen verzehrt werden. Sie sind nicht pasteurisiert und deshalb anfällig für die Verunreinigung durch Bakterien oder Hefe.
Erdnüsse
Abgelaufene Erdnüsse können noch gegessen werden, sofern sie nicht weich oder ranzig sind. Aber wenn sich die geringste Spur von Schimmel gebildet hat oder sich die Erdnüsse verfärbt haben, sie verschrumpelt oder ihre Schale zerbrochen ist, werfen Sie sie weg. Der Grund: Erdnüsse, die insbesondere in Afrika und Asien angebaut wurden, können einen giftigen Schimmelpilz beherbergen, der Leberkrebs verursacht. Importierte Erdnüsse sollten auf ihre Qualität geprüft und in Ordnung sein, aber sich die Packung genauer anzusehen, kann nicht schaden.
Pizzareste
Für Essensreste gibt es kein Haltbarkeitsdatum, aber in der Regel sollte Pizza vom Vortag nicht länger als drei bis vier Tage aufbewahrt werden. Allerdings nur, wenn die Pizzareste innerhalb von zwei Stunden nach dem Erkalten abgedeckt im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Aufschnitt
Aufschnitt von der Frischetheke hält sich nur für drei bis fünf Tage im Kühlschrank. Ungeschnitten und im Ganzen ist Salami oder Schinken länger haltbar. Über weißen Schimmel auf der Oberfläche von Salami müssen Sie sich keine Sorgen machen – das ist ein traditionelles Merkmal.
Rinderhackfleisch
Rinderhackfleisch verursacht viel eher eine Lebensmittelvergiftung als ein Steak, da Bakterien wie E. coli, Salmonellen oder Staphylokokken beim Zerkleinern des Fleisches vollständig durchmischt werden können. Gut gekühlt und innerhalb von ein bis zwei Tagen verzehrt, hält sich das Risiko in Grenzen, also beachten Sie das Verfallsdatum. Braten Sie Hack immer gut durch, bis keine rosa Stückchen mehr übrig sind (wie abgebildet).
Schweinehackfleisch
Genauso wie bei Rinderhack sollte auch bei gehacktem Schweinefleisch das Haltbarkeitsdatum eingehalten werden, da sich darin schnell unterschiedliche Bakterienarten ausbreiten können. Vor der Zubereitung sollte es nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Hack gut durchgaren, bis nichts mehr rosa ist (wie abgebildet).
Spinat
Das Haltbarkeitsdatum ist bei Spinat ein guter Anhaltspunkt. Aber wenn die Blätter zu welken beginnen, sollten sie nicht ungekocht verzehrt werden. Welke Spinatblätter sind gekocht OK, aber sobald sie braun oder schleimig werden, sollten sie überhaupt nicht mehr gegessen werden. Um ihre Lebensdauer zu verlängern, Spinatblätter erst kurz vor der Zubereitung waschen.
Austern
Wie bei Muscheln sollten Austern so frisch wie möglich gegessen werden und bis zu dem Moment, in dem sie geschält werden, lebendig bleiben. Lassen Sie sich zu Hause nicht dazu verleiten, sie länger als zwei Tage nach dem Kauf aufzubewahren (es sei denn, Sie frieren sie ein). Beim Bestellen von Austern im Restaurant darauf achten, dass sie frisch sind.
Hartkäse
Bei Hartkäse gibt es wenig zu befürchten – ungeöffnet hält er sich sechs Monate im Kühlschrank, geöffnet drei bis vier Wochen. Schimmelflecken an der Rinde können nicht weit in den Käse eindringen. Sie können entfernt und der Käse wieder in frische Folie eingwickelt werden.
Weichkäse
Weichkäse ist der ideale Nährboden für Listerien, weshalb er nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr gegessen werden sollte. Undatierte Produkte von der Frischetheke innerhalb von ein bis zwei Wochen verzehren. Werfen Sie Weichkäse weg, wenn sich Schimmel bildet. Dies gilt auch für Blauschimmelkäse und Käse wie Brie mit weißem Edelschimmel.
Farnspitzen
Die gerollten Spitzen des Straußenfarns gelten als Delikatesse, können allerdings zu einer Lebensmittelvergiftung führen, wenn sie nicht richtig aufbewahrt oder zubereitet werden. Sie sollten frisch und gut gekühlt innerhalb einer Woche nach Kauf verzehrt werden, doch ist es wichtig, die Spitzen gut durchzukochen und nicht roh oder zu servieren.
Konserven
Für eine Studie öffneten Wissenschaftler eine 40 Jahre alte Maisdose und fanden heraus, dass das Gemüse noch immer frisch aussah und auch so roch, zudem hatten sich die Nährwerte kaum verändert. Als Faustregel gilt jedoch, dass säurehaltige Konserven wie Tomaten und Grapefruits nicht später als 18 Monate nach dem Haltbarkeitsdatum verzehrt werden sollten. Säurearme Konserven (so ziemlich alles andere) halten sich rund fünf Jahre. Stark verbeulte oder undichte Konserven niemals verzehren.
Eier
Eier halten sich, wenn sie gekühlt (oder konstant unter 18 Grad) aufbewahrt werden, bis zum Datum auf der Verpackung. Danach können Sie folgenden Test machen: Legen Sie das Ei in ein Glas Wasser. Sinkt es zu Boden, kann es noch gegessen werden. Wenn es jedoch schwimmt, ist es nicht mehr gut.