Regierung: Dieser Aktionsplan könnte Arztbesuche umkrempeln

Joerg Geiger

Alles ist besser als Stillstand, das könnte das Motto für das deutsche Gesundheitssystem sein. Aus dem Gesundheitsministerium kommt ein neuer, 77 Seiten starker Aktionsplan. Eine Maßnahme sticht besonders heraus.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hat einen 77 Seiten starken Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen vorgelegt. Der ist das Ergebnis eines umfangreichen Dialogprozesses, an dem sich mehr als 100 Akteure aus Verbänden und Interessenvertretungen beteiligt haben sollen.

Insgesamt sollen rund 3.000 Vorschläge eingereicht worden sein. Auf dieser Grundlage und den Ergebnissen aus zusätzlichen Fachgesprächen hat das Ministerium Vorschläge für Veränderungen in Arztpraxen, bei der Pflege und auch im Digitalbereich erarbeitet. Besonders eine Maßnahme sticht heraus.

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Wichtige Maßnahmen aus dem Aktionsplan

Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach
Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

  • Barrierefreie Praxen: Arzt- und Zahnarztpraxen sollen barrierefrei werden, das ist der wohl bemerkenswerteste Vorschlag, der im Aktionsplan formuliert ist. "Der Zugang zu Gesundheitsleistungen muss einfach und für alle möglich sein. Deswegen müssen wir Hindernisse erkennen und abbauen – von der Stufe in die Arztpraxis bis zur komplizierten Erklärung einer Therapie", hieß es bei der Vorstellung. Entsprechende Umbaumaßnahmen sollen aus dem Strukturfonds gefördert werden.

  • Barrierefreie Pflege: Pflege-Angebote und -Strukturen sollen ausgebaut werden. Das umfasst auch einen barrierefreien Zugang zur Pflegeberatung und die Verfügbarkeit barrierefreier Informationen. Jeder zweite Beratungsbesuch bei Pflegebedürftigen, die ausschließlich Pflegegeld beziehen, soll auf Wunsch per Videokonferenz durchgeführt werden können.

  • Inklusive Gesundheitsförderung: Die besonderen Belange von Menschen mit Behinderungen sollen bei Leistungen und Angeboten zur Prävention und Gesundheitsförderung stärker berücksichtigt werden.

  • Zielgruppengerechte Kommunikation: Das Gesundheitsministerium will Gesundheitsinformationen in barrierefreien und mehrsprachigen Formaten möglichst zielgruppengerecht ausgestalten.

  • Inklusive Digitalisierung: Digitale Anwendungen wie Videosprechstunden sollen noch umfangreicher genutzt werden können.

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