Alles Banane: Welche Bananensorten es gibt und wie sie sich unterscheiden

Man kann sie backen, kochen, naschen, in Kunstwerke verwandeln und sogar als Schlafmittel verwenden: Bananen sind nahrhaft und vielseitig - und all das nur bei der in Deutschland gängigsten Sorte. Dabei gibt es viele Bananensorten, die zu unterschiedlichsten Zwecken verwendet werden.

Bananensorten gibt es Hunderte - doch nur wenige sind bei uns bekannt (Bild: Getty Images)
Bananensorten gibt es Hunderte - doch nur wenige sind bei uns bekannt (Bild: Getty Images)

Mehr als 1000 Arten zählen zu den Bananengewächsen. Die meisten davon haben jedoch vornehmlich lokale Bedeutung und werden weder exportiert noch verkauft. Im kommerziellen Bereich schrumpft das Sortiment dann rasch: Rund 20 Sorten werden gezielt angebaut und international vertrieben, die sich in Form, Farbe und Verwendung stark unterscheiden. Nicht alle davon sind in Deutschland bekannt - doch mehr, als die Fruchttheke im Supermarkt in der Regel hergibt. Ein Überblick:

Dessertbanane

Die Dessert- oder Obstbanane ist die bei uns am bekanntesten häufigsten konsumierte Banane. Mit großem Abstand ist hierbei die Cavendish die beliebteste Sorte und diejenige, die in Massen in Supermärkten und Discountern verkauft wird. Cavendish-Bananen werden in südamerikanischen und asiatischen Ländern primär für den Export nach Europa und Nordamerika angebaut.

Das ist jedoch erst seit ein paar Jahrzehnten der Fall: Bis in die 50er Jahre war die meistexportierte Bananensorte die Gros Michel, die größer und süßer war als die milde Cavendish. Die sogenannte Panama-Krankheit, ein Pilzbefall, machte der Sorte schließlich den Garaus.

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In Deutschland deutlich exotischer ist die rote Banane, die rundlicher und rötlich in der Farbe ist und ein intensives Bananenaroma hat. Ebenso wie andere Obstbananen kann man sie sowohl roh essen als auch zum Kochen, Backen oder Schmoren verwenden. Im deutschen Handel sind sie seltener zu finden und dann meist teurer im Preis. Andere Sorten wie zum Beispiel die kanarische Zwergbanane, die dünnhäutig und damit schwer zu exportieren ist, schaffen es oft nicht auf unseren Markt.

Rote Bananen haben ein intensives Bananenaroma, sind bei uns aber dennoch kaum bekannt (Bild: Getty Images)
Rote Bananen haben ein intensives Bananenaroma, sind bei uns aber dennoch kaum bekannt (Bild: Getty Images)

Babybananen

Deutlich beliebter und häufiger hierzulande anzufinden sind Baby- beziehungsweise Fingerbananen. Diese sind kleiner als Dessertbananen und süßer im Geschmack, was sie vor allem als Snack besonders beliebt macht. Wegen der gestiegenen Nachfrage sind sie mittlerweile das ganze Jahr über im Handel zu finden.

Kochbananen

Weitestgehend unbedeutend in der deutschen Küche ist die Kochbanane, während diese in tropischen tropischen Ländern in Süd- und Mittelamerika oder Asien einen vergleichbaren Stellenwert hat wie bei uns die Kartoffel und ähnlich wie die Knolle als Beilage zu herzhaften Hauptgerichten gereicht wird.

Kochbananen sind roh ungenießbar (Bild: Getty Images)
Kochbananen sind roh ungenießbar (Bild: Getty Images)

Roh sind Kochbananen ungenießbar und müssen vor dem Verzehr gekocht, gebraten oder gebacken werden. Frittieren ist eine ebenfalls beliebte Zubereitungsart, wodurch sie als Kochbananenchips genascht werden können. Auch Mehl wird aus Kochbananen hergestellt, weswegen sie oft als Mehlbanane bezeichnet wird.

Faserbanane

Die Textil- oder Faserbanane ist hingegen gar nicht für den Verzehr vorgesehen. Rein theoretisch sind sie zwar essbar, wegen ihrer vielen, harten Kerne in den vergleichsweise kleinen Früchten jedoch kulinarisch wenig ansprechend. Stattdessen werden vornehmlich die Staudenfasern und Blattscheiden der Pflanze verwendet, die zu Seilen, Säcken und anderen Textilprodukten verarbeitet werden.

Stirbt die beliebteste Bananensorte aus?

Während man vereinzelt Kochbananen oder sogar rote Bananen auf Märkten entdecken kann, ist die allseits beliebte Cavendish bei uns die bevorzugte Bananensorte. Dies könnte sich jedoch ändern, denn ihr droht das gleiche Schicksal wie ihrem Vorgänger Gros Michel.

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Fusarium oxysporium, jener Pilz, der die Gros Michel einst aussterben ließ, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt und droht seit einigen Jahren auch, die Cavendish großflächig anzugreifen. Forscher arbeiten intensiv an Schutzmethoden vor dem Pilzbefall zu schützen, doch die Berichterstattung um den Kampf um die Cavendish ist in den vergangenen Jahren pessimistischer geworden. Womöglich wird sich doch die Kochbanane in unseren Breiten etablieren.

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