An der Luft oder mit Pflaster? So heilen Wunden am besten
Geschnitten, gestürzt oder gekratzt? Für die kleinen Verletzungen des Alltags gilt oft: Wunde reinigen und ein Pflaster drauf. Aber ist das wirklich gut für den Heilungsprozess?
Oft hört man, dass Wunden besser an der Luft heilen sollen. Und da ist auch etwas dran, aber es ist eben nur die halbe Wahrheit: Denn bei frischen und vor allem größeren Schürfwunden ist ein Pflaster oder kleiner Verband sehr hilfreich.
Heilungshelfer Wundsekret
Bei Schürfwunden werden die oberen Hautschichten verletzt, die sonst eine Barriere gegen Krankheitserreger bilden. Damit Wunden heilen können, bildet der Körper dann ein Wundsekret, das Schmutz, Bakterien und abgestorbene Zellen quasi "herausspült" und die Wunde mit Nährstoffen und Antikörpern versorgt. Nässt eine Wunde, bedeutet das also, dass sie heilt.
Wer eine größere Wunde an der Luft trocknen lässt, sorgt allerdings für die schnelle Austrocknung der Oberfläche, sodass das Wundsekret seine Arbeit nicht machen kann und somit die Wunde an der Heilung gehindert wird. Das Sekret sammelt sich mitsamt Bakterien, Schmutz und abgestorbenem Gewebe unter dieser trockenen Schicht und kann nicht abfließen.
Pflaster auf nässende Wunden
Idealerweise sollte man frische, nicht mehr blutende Wunden also nach dem Desinfizieren mit einem Pflaster abdecken, das die Oberfläche vor dem Austrocknen bewahrt. Wichtig ist, das Pflaster regelmäßig zu wechseln, um so das abgesonderte Sekret mit all seinen Verunreinigungen abzunehmen.
Erst, wenn die Wunde nicht mehr nässt, sollte man sie ohne Pflaster weiter heilen lassen. Dann wirkt sich die Luft sogar positiv auf die Abheilung aus.
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