Alltagsfrage: Warum heißt der alkoholbedingte Kater eigentlich “Kater”?
Wenn man das ein oder andere Glas über den Durst getrunken hat, möchte man am nächsten Morgen am liebsten gar nicht aufstehen: Der Kopf schmerzt, der Magen rumort, die Glieder sind träge. Der Kater ist die Quittung für den ausschweifenden Alkoholkonsum am Vorabend. Doch warum nennt sich der Zustand nach dem Trinken eigentlich so?
Den “Kater” gibt es schon rund 200 Jahre
Weshalb man heute von einem “Kater” spricht, ist nicht eindeutig geklärt. Fest steht, dass sich die Bezeichnung bereits im 19. Jahrhundert etabliert hat. Die “Gesellschaft für deutsche Sprache” führt zwei plausible Erklärungsansätze für die Begriffsentstehung auf.
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“Kater” statt “Katarrh”
Eine Theorie besagt, dass der Ausdruck durch seine Ähnlichkeit zum Wort “Katarrh” entstanden ist. Im Volksmund verwendete man diesen Begriff für allgemeines Unwohlsein, so auch für den Zustand nach einem Trinkgelage. Das Wort soll bevorzugt in der Leipziger Studentensprache benutzt worden sein und im sächsischen Dialekt des 19. Jahrhunderts glich die Aussprache von “Katarrh” dem Wort “Kater”.
“Katzenjammer” nach dem Rausch
Die zweite Theorie geht davon aus, dass sich “Kater” als Abkürzung für den Begriff “Katzenjammer” durchgesetzt hat, der speziell für das schlechte Befinden nach dem Alkoholkonsum verwendet wurde. In Goethes Wörterbuch heißt es dazu: “Die Perser haben ein Wort, welches einen unbehaglichen Zustand andeutet, in welchem sich der Trinker den andern Morgen nach einem Rausch befindet, und was der Deutsche mit dem scherzhaften Namen Katzenjammer belegt.”
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Der “Katzenjammer” soll ebenfalls auf Studentensprache beruhen: Im “Illustrierten Lexikon der deutschen Umgangssprache” von Heinz Küpper heißt es, dass Studenten in der Mitte des 18. Jahrhunderts scherzhaft von “Kotzenjammer” sprachen, wenn sie “das Erbrechen begleitende Jammern” bezeichnen wollten.
“Kater” international
In anderen Ländern gibt es vielfältige Ausdrücke für das Unwohlsein nach dem Alkoholkonsum: Während sich im englischsprachigen Raum seit dem frühen 20. Jahrhundert der “Hangover” etabliert hat, redet man in Frankreich von einem “gueule de bois”, einem “Maul aus Holz”. In Mexiko hingegen ist man nach einer ausschweifenden Nacht “crudo”, “roh”. In Russland geht man ganz pragmatisch vor: Das Wort “Pochmelje” steht in etwa für “nach dem Rausch”.
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