Alltagsfrage: Warum laufen wir beim Telefonieren hin und her?
Viele Menschen beginnen während eines Telefonats unwillkürlich, im Raum auf und ab zu gehen. Warum hält es uns beim Telefonieren nicht auf unseren Sitzen? Eine Alltagsfrage kurz erklärt.
Menschen können beim Gehen besser denken. Das wussten schon Aristoteles und seine Schüler, die in philosophischen Gesprächen vertieft durch die “Wandelhallen” der Universität schreiteten. Aus demselben Grund laufen wir wahrscheinlich auch beim Telefonieren durch die Wohnung.
Das Umhergehen sei laut dem Hirnforscher Stefan Schneider mit dem Neustart eines Computers vergleichbar, dessen Arbeitsspeicher überlastet ist, wie er der “Zeit” sagte. Durch die Bewegung werden die Gehirnaktivitäten verändert: Das Areal für Planung und Logik, der präfrontale Kortex, wird heruntergefahren, während der motorische Kortex für Bewegung und Koordination aktiviert wird.
Dadurch geraten vermutlich auch unsere Gedanken in Bewegung, wir fühlen uns wacher und können uns besser konzentrieren. Nicht selten kommen einem bekanntlich beim Joggen oder Spazierengehen die besten Gedanken.
Mit wachem Verstand telefonieren
Wir können uns beim Telefonieren also besser auf unseren Gesprächspartner und die besprochenen Themen konzentrieren, wenn wir hin und her laufen. Wir sind aufnahmefähiger und schlagfertiger. Deshalb raten Experten auch, bei Telefonaten mit Geschäftspartnern oder potenziellen Arbeitgebern auf und ab zu gehen oder wenigstens zu stehen. Positionen wie Sitzen oder gar Liegen machen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist träge.
Ein weiterer Grund für das unwillkürliche Gehen ist eine Besonderheit des Telefonierens: Hierbei entfällt jede nonverbale Kommunikation und die Stimmen der Gesprächspartner sind die einzigen Fixpunkte. Das kann gerade bei komplizierten oder emotionalen Gesprächen anstrengend werden. Das Gehen hilft uns dann dabei, Stress abzubauen und trotzdem klare Gedanken zu fassen.
Auch diese Alltagsfragen konnten wir bereits für dich klären: