Antworten auf große Kinderfragen

Kaum können sie sprechen, kommen manche Kinder schon mit den wirklich großen Themen um die Ecke. Ganz unvermittelt fragen sie auf einmal Dinge wie: "Wo war ich eigentlich, bevor ich geboren wurde?" oder wollen wissen, wie das mit den Babys genau funktioniert. Und dann ist es besser, du weißt, wie du die ganz praktische oder auch philosophische Neugier befriedigen kannst.

Rearview shot of a young woman and her daughter having a conversation on the porch
Schon sehr früh kommen Kinder mit den ganz großen Fragen des Lebens an - und bekommen deswegen oft eine verwässerte Version der Realität. Zu Unrecht, wie eine Expertin sagt (Bild: Getty Images)

Laut einer Umfrage der britischen Vergleichswebseite "comparethemarket.com" machen sich manche Kinder schon mit vier Jahren Gedanken darüber, wie sie eigentlich auf diese Welt gekommen sind. Spätestens bis zu deren sechsten Geburtstag sollten die Eltern sich dann überlegt haben, wie sie auf die Frage antworten, die auch im Jahr 2021 noch manchen die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben scheint. Und wie die Umfrage zeigt, gibt es moderne, wenn auch nicht weniger hanebüchene Äquivalente zu den ausgelutschten Blumen-, Bienen- und Storch-Geschichten.

Kinder gibt´s im Baby-Laden

Laut Umfrage gaben ganze zehn Prozent der Eltern an, ihren Kindern zu erzählen, sie hätten sie aus einem "Baby-Laden". 40 Prozent sagten, ihren Kindern die biologischen Vorgänge rund um Zeugung und Geburt ziemlich genau zu erklären. Bei 32 Prozent blieben Details im Vagen, und die Kinder erfuhren lediglich, dass Babys entstehen, wenn sich zwei Menschen sehr lieben.

Wie viele Details sind angebracht?

Dabei haben Eltern nicht nur beim ewigen Kicher-Thema Zeugung ein Problem mit der Frage, wie sie ihrem Nachwuchs adäquat antworten können. Fragt ein Kind zum Beispiel, wie viel die Eltern verdienen oder was ein Haus kostet, ist es schwer für sie, solche Summen wirklich zu begreifen. Bringt es dann also überhaupt etwas, so ehrlich und genau wie möglich zu sein?

Harte Fakten schlagen wilde Phantasien

Die britische Psychologin und Buchautorin Sue Roffey sagte gegenüber "Yahoo Life" folgendes: Es sei großartig, wenn Kinder derartige Fragen stellten, weil das ihre Neugier und Lernbegierde ausdrücke. Am Ende wüssten die Eltern selbst am besten, wie viel Wahrheit und Details ihre Kinder wirklich schon zu verstehen im Stande seien und auch wirklich danach begehrten.

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Ihr Tipp: "Es ist immer besser, schwierige Fragen geradeheraus mit einfachen Fakten zu beantworten." Man müsse nicht ins Detail gehen, sollte eine Sache aber im Hinterkopf haben: Kinder hätten eine lebhafte Vorstellungskraft, die auch sehr negativ sein könne. Mit ruhig vorgebrachten Fakten könnten sie dagegen viel besser umgehen, als Erwachsene oft meinen. Jüngere Kinder würden es beispielsweise oft gut finden, Bilder von Babys im Bauch der Mama zu sehen und dann zu erfahren, dass auch sie im Bauch der Mutter herangewachsen sind.

Aufklärung ist Elternaufgabe

Gerade, wenn es um Aufklärung geht, sind sich Expertinnen und Experten einig: Es ist besser, Kinder erfahren zumindest die Grundzüge von ihren Eltern, als dass sie ahnungslos erst im Freundeskreis oder auf Schulhöfen mit Halb- oder Unwahrheiten konfrontiert werden.

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Laut Roffey ist es auch wichtig, schon mit Kindern im Grundschulalter über gesunde Beziehungen zu sprechen. Denn immer früher kommen Kinder mit Pornos in Berührung und könnten denken, die dort gezeigte Sexualität sei das normale.

Werte lassen sich nicht nur mit Geld messen

Laut Dr. Ivana Poku, Mutterschafts-Coach und Autorin, hilft Eltern bei anderen Fragen vor allem Phantasie, die aber nicht der Verschleierung dienen soll. Fragen Kinder etwa nach dem Wert eines Hauses, hilft ihnen eine schlichte Zahl kaum weiter. Spricht man mit ihnen aber darüber, dass man selbst ein Zuhause unbezahlbar findet, weil es einem auch Dinge wie Sicherheit und Geborgenheit bietet, könnten Kinder damit oft mehr anfangen und wirklich an der Unterhaltung teilhaben.

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