Better Life: Autoscheiben tönen – diese Vorteile, Nachteile und Methoden gibt es

Sonnenschutz, Wärmeisolation, bessere Optik: Getönte Scheiben sind für viele Autofahrer*innen ein Muss. Aber hat eine Tönung wirklich so viele Vorteile? Was ist zu beachten, wenn man nachträglich seine Scheiben tönen lassen möchte? Alles, was zum Thema getönte Scheiben wichtig ist, lest ihr in unserem Überblick.

Getönte Scheiben haben viele Vorteile. (Symbolbild: Getty Images)
Getönte Scheiben haben viele Vorteile. (Symbolbild: Getty Images)

Schwarz, grau, matt oder spiegelnd: Getönte Scheiben gehören zur Standardausrüstung und werden bei Neuwagen meistens schon ab Werk von den Herstellern angeboten. Manch einer möchte getönte Scheiben der Optik wegen, doch die meisten Fahrer*innen schätzen getönte Scheiben aus anderen Gründen.

Vorteile von getönten Scheiben

Die meisten Vorteile sind bei getönten Scheiben offensichtlich: Sie schützen vor Hitze im Sommer und begrenzen auch die Blendung starker Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus mildern getönte Scheiben aber auch die Blendung durch die Scheinwerfer des Autos, das hinter einem fährt. Der Sonnen- und Blendschutz bietet aber nicht nur Vorteile für die Insassen, sondern bewahrt auch die Polster vor dem Ausbleichen.

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Was im Sommer schützt, isoliert im Winter: Getönte Scheiben halten bei Kälte die Wärme besser im Fahrzeug. Durch die dunklen Scheiben besteht zudem natürlich auch ein gewisser Sichtschutz vor neugierigen Blicken. Nicht zuletzt möchten manche Autofahrer*innen speziell verstärkte getönte Scheiben, um Diebstahl vorzubeugen.

Gibt es auch Nachteile von getönten Scheiben?

Gibt es, aber die Vorteile überwiegen. Je nach Tönungsgrad und Beschaffenheit der Folie können getönte Scheiben beispielsweise die Sicht einschränken, vor allem in der Dämmerung und nachts. Ist die Heckscheibe getönt, könnte es beim Rückwärtsfahren und Rangieren schwierig werden.

Autoscheiben tönen: Diese Techniken gibt es

Wer getönte Scheiben für sein Auto möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Grundsätzlich kann jedes Auto mit getönten Scheiben nachgerüstet werden. Die Wahl der richtigen Methode hängt vom Fahrzeugtyp, -modell und nicht zuletzt dem eigenen Budget ab.

Die beliebteste Technik ist die Tönung durch spezielle Folien, die auf die Innenseite der Scheiben geklebt werden. Hier gibt es eine Riesenauswahl an unterschiedlichen Effekten, Schutzwirkungen und Tönungsgraden. Wichtig: Der Gesetzgeber erlaubt nur Tönungsfolien mit sichtbarer Prüfnummer, die über eine Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) verfügen. Das heißt, dass die Verkehrssicherheit laut §30 StVZO durch die Folien nicht beeinträchtigt sein darf.

Das Folieren der Fenster kann man theoretisch auch selber machen. (Symbolbild: Getty Images)
Das Folieren der Fenster kann man theoretisch auch selber machen. (Symbolbild: Getty Images)

Neben dem Folieren können auch die Scheiben komplett getauscht und durch fertig getönte Fenster ersetzt werden. Wer das bevorzugt, muss allerdings tiefer in die Tasche greifen. Eine weitere Methode, die allerdings vom TÜV nicht anerkannt wird, ist das Glascoating.

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In der Regel dürfen die Windschutzscheibe sowie die vorderen Seitenscheiben nicht verdunkelt werden. Zulässig sind dagegen alle Seitenfenster ab der B-Säule und auch die Heckscheibe, sofern die Sicht durch Außenspiegel gewährleistet ist. Wichtig: Die ABG oder eine Kopie davon muss stets im Fahrzeug mitgeführt werden.

Was kosten getönte Scheiben?

Die Kosten für das Folieren oder Scheiben tauschen hängt von vielen individuellen Faktoren, wie Qualität, Hersteller, Fahrzeugmodell und Aufwand ab. In der Werkstatt dauert das Tönen etwa 30 Minuten pro Scheibe. Je nach Fahrzeugmodell gehen die Preise ab ca. 150 Euro für einen Kleinwagen los und bewegen sich bis etwa 350 bis 400 Euro für das Tönen von Scheiben bei einem SUV oder Van. Wer die Scheiben komplett tauschen möchte, muss mit Preisen ab 600 Euro aufwärts rechnen.

Getönte Scheiben: Wann gibt es Bußgelder?

Wer nachträglich seine Autoscheiben tönt und dabei §40 StVZO vernachlässigt, wird zur Kasse gebeten und riskiert sogar einen Punkt in Flensburg. Im § 40 heißt es: "Scheiben aus Sicherheitsglas, die für die Sicht des Fahrzeugführers von Bedeutung sind, müssen klar, lichtdurchlässig und verzerrungsfrei sein." Ist das nicht gewährleistet, greift der Bußgeldkatalog. Wird mit eingeschränkter Sicht gefahren, sind beispielsweise 10 Euro fällig. 25 Euro kostet ein nicht vorschriftsmäßiges Fahrzeug und 90 Euro müssen gezahlt werden, wenn die Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt ist. Hier gibt es dann auch einen Punkt.

Muss das Auto mit getönten Scheiben extra zum TÜV?

In der Regel nicht. Liegt die Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) der Hersteller vor, muss die Folie nicht speziell vom TÜV geprüft werden. Wie schon erwähnt, sollte die ABG aber immer im Fahrzeug bereit liegen.

Autoscheiben tönen: Selber machen oder lieber in die Werkstatt?

Es kommt, wie so oft, auf das eigene Geschick an. Theoretisch kann jeder die Tönungsfolien selber an seinem Fahrzeug anbringen. Dafür braucht es natürlich das richtige Werkzeug und eine möglichst staubfreie Umgebung. Wer sich hier unsicher ist, sollte das Tönen aber lieber den Profis überlassen. In der heimischen Garage gelingt es nicht immer, die Folien wirklich rückstandsfrei und ohne Blasenbildung anzubringen. Löst sich die Folie dann durch unsachgemäße Befestigung, ist der Ärger hinterher groß.

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