Better Life: Cola-Mythos durch Studie aufgeklärt

Wenn das Essen im Hals feststeckt und die Speiseröhre verstopft, ist das ein medizinischer Notfall. Angeblich soll Cola helfen – so ein weit verbreiteter Tipp. Eine aktuelle Studie klärt nun auf.

Eine Studie hat sich mit dem Cola-Mythos beschäftigt. (Symbolbild: Getty)
Eine Studie hat sich mit dem Cola-Mythos beschäftigt. (Symbolbild: Getty)

Wer zu viel und zu hastig isst, dem kann schnell mal das Essen im wahrsten Wortsinn im Halse stecken bleiben. Das passiert, wenn Essen nicht genügend gekaut und mit Speichel vermischt wird. Dann kann die Mischung aus Nahrung und Speichel, auch Bolus genannt, in der Speiseröhre stecken bleiben.

Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern oft auch ein medizinischer Notfall, da es zu Komplikationen kommen kann, wie etwa Atemproblemen oder Beschädigungen der Speiseröhre. Ein weit verbreiteter Tipp in solchen Fällen ist das Trinken von Cola in kleinen Schlucken. Angeblich soll das die Verstopfung in der Speiseröhre schnell wieder lösen.

Wenn Nahrung in der Speiseröhre feststeckt, kann das ein medizinischer Notfall sein. (Symbolbild: Getty Images)
Wenn Nahrung in der Speiseröhre feststeckt, kann das ein medizinischer Notfall sein. (Symbolbild: Getty Images)

Verstopfungen meist durch Fleisch

Forschende aus den Niederlanden prüften in einer aktuellen Studie, ob Cola die vollständige Verstopfung des Speiseröhrenbolus lösen kann. Dafür untersuchten sie in fünf Notaufnahmen niederländischer Krankenhäuser insgesamt 51 Erwachsene mit sogenannter vollständiger ösophagealer Nahrungsbolus-Impaktion. Die Verstopfungen wurden in den meisten Fällen durch Fleisch verursacht, aber auch durch Brot, Pommes oder Sauerkraut. Ausgeschlossen wurden Patienten, die Fleisch mit Knochen zu sich genommen hatten und solche, die ein besonders hohes körperliches Risiko hatten.

Patienten sollten Cola in kleinen Schlucken trinken

28 Patienten wurden angewiesen, in Abständen 25 Milliliter Cola in Abständen bis zu einem maximalen Gesamtvolumen von 200 Millilitern zu konsumieren. Die Kontrollgruppe mit 23 Patienten wartete auf eine sogenannte spontane Passage, bei der ein Medikament verabreicht wird.

Trat keine Besserung ein, wurden die Patienten aus beiden Gruppen endoskopisch behandelt.

Ergebnis der Untersuchung

Die Studie führte zu dem Ergebnis, dass Cola keinen nennenswerten Einfluss auf die Speiseröhrenverstopfung hat. Lediglich zwei Patienten hätten über eine teilweise Besserung der Symptome berichtet. Die Forschenden erklärten abschließend, dass Cola zwar als Erstbehandlung in Betracht gezogen werden könne, aber keine Verzögerung bei der Planung einer endoskopischen Behandlung darstellen sollte.

Also: Sollten Nahrungsstücke in der Speiseröhre festsitzen, sollten Betroffene ein Krankenhaus aufzusuchen, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

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