Better Life: Fenster in den "Wintermodus" stellen: Warum der Trick mehr schadet als nutzt
In Zeiten steigender Heizkosten und explodierender Energiepreise sind wir alle auf der Suche nach Spartipps für den Winter. Ein Trick macht derzeit in den sozialen Netzwerken die Runde: Fenster in den Wintermodus stellen. Doch damit schadet man sich am Ende mehr.
Beim Heizen gilt: Je dichter die Fenster, umso besser wird die Wärme in den Innenräumen gespeichert. Zugluft ist also das, was es möglichst zu vermeiden gilt – das kann ganz klassisch etwa der beliebte Zugluftstopper sein. Oder man probiert es speziell bei den Fenstern mit einem neuen “Trick“: dem sogenannten Wintermodus.
Noch nie davon gehört? Weil es diesen ominösen Wintermodus streng genommen gar nicht gibt. Der Begriff ist ein Relikt aus der Zeit, als es noch keine isolierten modernen Fenster gab. Damals war das “Winterfester“ einfach ein zweites Innenfenster, um die Kälte besser draußen zu halten.
“Wintermodus“ kann zu Schäden beim Fenster führen
Auf Tiktok und Co. kursiert aber nun eine andere Interpretation des „Winterfensters“: Durch eine höhere Einstellung des sogenannten Rollzapfens im Fensterrahmen soll sich der Anpressdruck auf den Rahmen erhöhen lassen – was angeblich für eine bessere Isolierung sorgt. Diese Zapfen sind in der Regel gut zu sehen, ihre Anzahl variiert je nach Art und Qualität der Fenster. Wer also den oder die Rollzapfen um „eine Umdrehung“ höher stellt, verstärkt den Anpressdruck und spart so Heizkosten – das ist die verbreitete Online-Theorie.
Mythos aufgeklärt: Better Life: Sollte man heizen, wenn man nicht zuhause ist?
Doch die Theorie ist nur das: Theorie. In der Praxis sollte man sich an den altbewährten Grundsatz halten: Wer sich nicht auskennt, lässt besser die Finger weg. Wer auf eigene Faust an seinem Fenster rumwerkelt, kreiert im schlimmsten Fall genau das Gegenteil von dem, was beabsichtigt war: das Fenster geht kaputt. Oder es entsteht im Rahmen Schimmel durch falsche Luftzirkulation. Und statt zu sparen, wird am Ende draufgezahlt. Autsch. Experten aus der Fensterindustrie raten von dem "Trick" eindeutig ab.
Wer merkt, dass die Fenster nicht dicht sind, sollte vielmehr das Naheliegende tun: den Vermieter, die Hausverwaltung oder eben gleich den Profi-Handwerker rufen.
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