Better Life: Hausapotheke - selbstgemachte Erkältungsmittel aus aller Welt
Der Hals kratzt, die Nase ist verstopft und alles tut weh - die Symptome einer Erkältung sind überall auf der Welt gleich. Dennoch hat jede Region ihre eigenen Hausmittel entwickelt, um die Beschwerden zu lindern und die Genesung zu beschleunigen. Wir haben verschiedene Rezepte für Hausmittel aus aller Welt zusammengestellt, die sich schnell und mit einfachen Zutaten zu Hause zubereiten lassen.
USA: Fire Cider
Ein feuriges Erkältungselixier wird gerne in den USA zubereitet: "Fire Cider" ist eine Mischung aus Apfelessig und Honig, angereichert mit verschiedenen Zutaten wie Ingwer, Meerrettich, Knoblauch, Zwiebeln, Kurkuma und Zitrone. Der Cider wird etwa vier Wochen lang fermentiert, wobei die wärmenden und entzündungshemmenden Inhaltsstoffe der Pflanzenteile in die Flüssigkeit übergehen sollen. Apfelessig besitzt zudem viele nützliche Enzyme und unterstützt unsere natürlichen Körperfunktionen. Genau das Richtige, wenn wir mit einer Erkältung kämpfen. Fire Cider ist im Kühlschrank bis zu einem Jahr haltbar. Bei Erkältungen wird er pur oder mit Wasser verdünnt getrunken. Man kann ihn auch zur Vorbeugung von Infektionen einnehmen. Tipp: Ein Spritzer würzig-saurer Fire Cider macht sich auch gut in Dressings oder Dips.
Zutaten für einen Liter Fire Cider:
600 ml Apfelessig
100 g frischer Meerrettich
50 g Ingwer
1 Zwiebel
7 Knoblauchzehen
3 EL Honig
1 Bio-Zitrone, in Scheiben geschnitten
1 TL Kurkuma
1 Prise schwarzer Pfeffer
Optional: Grapefruitscheiben, Chili-Schoten, Orangenscheiben, frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian
Zubereitung:
Ingwer, Meerrettich, Zwiebel und Knoblauch schälen, klein schneiden oder reiben. Alle Zutaten in ein Einmachglas geben und mit Apfelessig übergießen. Das Glas fest verschließen und an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur aufbewahren. Der Sud sollte etwa vier Wochen ziehen. Dabei das Glas immer wieder kräftig schütteln. Den Sud nach vier Wochen durch ein Sieb gießen und in eine saubere Flasche abfüllen.
Indien: Kurkuma-Milch
Die sogenannte "Goldene Milch" wird in vielen Regionen Indiens gerne bei Erkältungen getrunken. Verschiedene Gewürze, wie Kurkuma, Zimt, Ingwer und Pfeffer, sollen für die Linderung lästiger Erkältungssymptome sorgen. Kurkuma- und Ingwerwurzeln besitzen entzündungshemmende Eigenschaften. Zimt enthält das ätherische Öl Eugenol und wirkt dadurch schmerzstillend und antibakteriell. Pfeffer fördert die Durchblutung der Schleimhäute und trägt so zu leichterem Abhusten oder Nase putzen bei.
Zutaten für eine Tasse:
200 ml Milch oder beliebiger Pflanzendrink
1 Kardamomkapsel
1 TL Kurkumapulver oder frische Kurkumawurzel, gerieben
1 TL frische Ingwerwurzel, gerieben
1 Prise Pfeffer
1 Prise Zimt
1 TL Honig
Zubereitung:
Die Samen aus der Kardamomkapsel lösen. In einem Mörser zerstoßen oder mit einem Messer andrücken. Zusammen mit den weiteren Zutaten, bis auf den Honig, in einen Topf geben. Unter ständigem Rühren fünf bis zehn Minuten sanft köcheln lassen. Abseihen und Honig dazugeben.
Ägypten: Schwarzer Rettich-Hustensaft
In Ägypten setzt man bei Erkältungen auf ein Gemüse, das auch bei uns bekannt ist: Schwarzer Rettich. Daraus wird ein wirkungsvoller und günstiger Hustensaft zubereitet. Rettich enthält viel Vitamin C und verschiedene Senföle. Senföle wirken nachweislich antientzündlich, antiviral und antibakteriell. Praktisch: Zwischen September und Dezember - also pünktlich zur Erkältungssaison - ist Schwarzer Winterrettich bei uns erntereif.
Zutaten für 50 ml:
1 großer Schwarzer Rettich
70 ml Honig
Zubereitung:
Den Rettich aushöhlen, den Inhalt in kleine Würfel schneiden, mit dem Honig vermengen und wieder in den Rettich geben. Nun mehrere Stunden lang ziehen lassen. Dann bohrt man den Rettich unten leicht an, sodass der Hustensaft langsam in ein Gefäß tropfen kann. Den Hustensaft mehrmals täglich einnehmen.
Russland: Knoblauch-Nasentropfen
Eine verstopfte Nase gehört zu den häufigsten und lästigsten Erkältungssymptomen. Wer eine Alternative zu herkömmlichen abschwellenden Nasensprays sucht, kann ein traditionelles Rezept aus Russland ausprobieren: Knoblauch-Nasentropfen. Knoblauch wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen als Hausmittel gegen Erkältungen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Die Gewürz- und Heilpflanze wird wegen ihrer antibakteriellen und antiviralen Wirkung geschätzt. Molekularbiologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass Allicin, ein Inhaltsstoff des Knoblauchs, wirksam gegen Infektionen sein könnte. Klinische Studien zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von Knoblauch Erkältungen vorbeugen und deren Dauer verkürzen kann.
Zutaten:
3 Knoblauchzehen
dünner Musselinstoff
gefiltertes Wasser
Pipettenflasche
Zubereitung:
Den Knoblauch pressen und durch den dünnen Musselinstoff filtern. Den enthaltenen Saft mit der doppelten Menge gefiltertem Wasser vermischen, anschließend in die Pipettenflasche füllen. Mit der Pipette 1-2 Tropfen pro Nasenloch in die Nase tröpfeln. Das funktioniert am besten im Liegen. Vorsicht - das kann etwas brennen. Den Vorgang ein- bis zweimal am Tag wiederholen. Die Knoblauchnasentropfen kühl aufbewahren und jeden Tag neu anmischen.
Japan: Tamagozake
Tamagozake ist ein traditionelles Hausmittel, das in vielen japanischen Haushalten bei Erkältungen zubereitet wird. Durch das Mischen von geschlagenem Ei, erhitztem Sake und Honig, soll das Getränk nicht nur gegen allgemeines Unwohlsein helfen, sondern auch Nährstoffe für eine bessere Genesung liefern. Vorsicht: Für Kinder den alkoholischen Sake unbedingt durch Milch ersetzen.
Zutaten:
200 ml Sake (japanischer Reiswein)
1 frisches Ei (Tamago)
1 EL Honig
Zubereitung:
Das Ei aufschlagen und gut verquirlen. Dann den Sake unter ständigem Rühren dazugeben. Alles gemächlich und unter ständigem Umrühren erwärmen. Die Mischung ist fertig, wenn sie cremig ist und etwas andickt. Honig unterrühren – fertig!
Thailand: Tom-Yam-Suppe
Nicht nur im Restaurant ist die thailändische Tom-Yam-Suppe eine gute Wahl. Die Suppe lindert typische Erkältungssymptome wie Halsschmerzen durch Zutaten wie Chili und Pfeffer. Wärmender Ingwer und Galgant fördern bei Erkältungen heilsames Schwitzen. Zudem wirken warme Flüssigkeiten generell beruhigend und schleimlösend. Deswegen gilt Tom-Yam-Suppe in Thailand als typisches Hausmittel bei Erkältungen. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch die psychische Komponente. Wer fühlt sich nicht gleich besser, wenn er von Partner*in oder einem Familienmitglied eine warme Schüssel Suppe ans Bett gebracht bekommt? Die Suppe kann nur mit Gemüse zubereitet werden oder man ergänzt sie mit Huhn (Tom Yam Gai), Garnelen (Tom Yam Gung), Fisch (Tom Yam Pla) oder Tofu.
Zutaten:
2 Schalotten
250 g Champignons
2 große Tomaten
1 Stück Ingwer
1 Stück Galgant
2 kleine Thaichilis
2 Stängel Zitronengras
3 Kaffir-Limettenblätter
2 unbehandelte Limetten
800 ml Hühnerbrühe
5 Stiele Koriander
2 EL Fischsauce
1 EL Sojasauce
1 Prise Pfeffer
optional: Fisch, Hähnchen, Garnelen oder Tofu
Zubereitung:
Schalotten schälen, in feine Spalten zerteilen. Champignons putzen und vierteln. Tomaten waschen, Strunk entfernen, würfeln. Ingwer und Galgant schälen und in Scheiben schneiden. Chilischoten waschen, aufschneiden, Samen entfernen, fein hacken. Zitronengras waschen, äußere Blätter entfernen, fein hacken. Limettenblätter waschen. Limetten heiß abspülen, trocken tupfen, vierteln, in tiefen Teller leicht andrücken. Die Hühnerbrühe wird in einem Topf zum Kochen gebracht. Nun kommen Ingwer, Galgant, Zitronengras, Limettenblätter, Limetten, Chilis, Schalotten und Champignons hinzu und werden aufgekocht. Die Hitze runterdrehen, Tomaten dazu, das Ganze 5 Minuten köcheln. Ofen ausschalten und weitere 10 Minuten ziehen lassen. Abschmecken mit Fischsoße, Sojasoße und Pfeffer.
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