Was kann man gegen Husten tun?
Alle Antworten zu Gesundheitsfragen, die im Netz am häufigsten gestellt werden
Es ist eines der häufigsten und scheinbar banalsten Krankheitssymptome von allen, und doch stellt sich immer wieder die Frage: Was tun gegen Husten? Die wichtigsten Infos und Hausmittel rund um Husten.
Prinzipiell ist Husten eine sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers. Er dient dazu, Fremdkörper und auch Krankheitserreger schnell aus den Atemwegen zu befördern. Das ist wohl nur ein schwacher Trost für Erkältete, die sich neben Kopf- und Gliederschmerzen und anderen Symptomen auch noch mit dem anstrengenden Hustenreflex herumschlagen müssen, der die Atemwege reizen, nachts den Schlaf rauben und durch die Arbeit mehrerer Muskelgruppen den Körper schwächen kann. Zudem ist Husten nicht immer nur die Begleiterscheinung einer harmlosen Erkältung, sondern bisweilen auch Hinweis auf einen größeren Infekt, wie uns nicht zuletzt das Coronavirus lehrte.
Was tun bei Husten: Wann sollte man zum Arzt?
Bei der Frage, was man bei Husten tun sollte, gilt es also zunächst zu unterscheiden, ob weitere Symptome wie Fieber, auffälliger (beispielsweise blutiger) Auswurf oder ein starkes Krankheitsgefühl hinzukommen. Dann sollte die Ursache in der Hausarztpraxis abgeklärt werden. Klingt der Husten nach einer langen Erkrankung wie nach einer Corona-Infektion oder Bronchitis nicht ab, sollte dies ebenfalls untersucht werden. Ganz wichtig: Bei akuter Atemnot muss der Notruf gewählt werden!
Hat ein Baby oder Kleinkind unter zwei Jahren Husten, sollte ebenfalls zeitnah der Gang in die Kinderarztpraxis erfolgen. Auch Schwangere sollten jeden Infekt ärztlich abklären lassen.
Bei Erwachsenen unterscheidet man zwischen akutem Husten (bis zu drei Wochen), subakutem Husten (bis acht Wochen) und chronischem Husten (ab acht Wochen) – so lange sollte man jedoch nicht warten, bis Hausmittel und Hustensaft einem Arztbesuch weichen. Wie die Apothekenumschau auf ihrer Website schreibt, sollte man nach zehn Tagen Husten einen Arzt aufsuchen, um den Grund zu ermitteln.
Produktiver oder unproduktiver Husten?
Ohne diesen zu kennen, kann man oft auch den Husten nicht behandeln. Handelt es sich dabei jedoch eindeutig um eine vorübergehende Begleiterscheinung eines leichten Infekts, der neben Husten beispielsweise mit Halsschmerzen und Schnupfen daherkommt, kann man zunächst selbst dagegen vorgehen – sei es mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke, wenn ein Infekt vorliegt, oder mit Hausmitteln.
Better Life: Wann welche Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll sind
Vor allem bei ersteren gilt es zunächst zwischen zwei Hustenarten zu unterscheiden:
Produktiver Husten: Hierbei wird Schleim abgesondert, was meist eine wichtige Reinigungsfunktion der Atemwege darstellt, da die Schleimproduktion nicht nur in vielen Fällen von Viren und Bakterien ausgelöst wird, sondern sich die Krankheitserreger darin auch ansammeln. Es sollte also keinesfalls der Husten mittels Hustenstiller unterdrückt, sondern das Abhusten unterstützt werden.
Unproduktiver Husten: Hierbei handelt es sich um einen eher trockenen Reizhusten, der durch Rauch, Staub, Magensäure oder schlicht zu trockene Schleimhäute ausgelöst wird. Er steht oft am Anfang einer Erkältung, bis sich Schleim gebildet hat, kann aber auch auf andere Erkrankungen oder eine Überreizung der Atemwege durch externe Faktoren hinweisen. Hier bringt ein Hustenlöser meist wenig.
Was tun gegen Husten: Hausmittel
Viele Menschen greifen bei Husten jedoch bevorzugt zu Hausmitteln. Wissenschaftliche Nachweise für deren Wirkung gibt es in aller Regel zwar nicht, doch da sie in aller Regel nicht schaden, ermuntern ärztliche Leitlinien durchaus dazu, sie anzuwenden, wenn sich dadurch Linderung einstellt.
Folgende Hausmittel bieten sich bei Husten an:
Inhalieren: Das mit Abstand am häufigsten empfohlene Hausmittel bei Husten, ist das Inhalieren, da dadurch nicht nur die Schleimhäute befeuchtet werden, sondern sich auch Verschleimungen oft besser lösen. Ganz nebenbei kann man durch die Schleimlösung in den Atemwegen gleich auch was gegen Schnupfen tun, der den Husten oft begleitet. Ein geeignetes Hausmittel zum Inhalieren ist Salzwasser: Hierbei kommen neun Gramm Salz (etwa drei gestrichene Teelöffel) auf einen Liter Wasser. Wer keinen Inhalator hat und ganz klassisch einen Kochtopf mit darüber gedecktem Handtuch verwendet, sollte aufpassen, sich nicht zu verbrennen oder zu verbrühen. Vor allem Kinder brauchen hier Hilfestellung.
Ausreichend trinken: Damit die Atemwege ausreichend befeuchtet sind und der Schleim sich verflüssigen kann, sollte auch auf die Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Ärzte raten in ihren Leitlinien hierbei zu lauwarmem Wasser ohne Kohlensäure oder Kräutertees. Achtung: Wer Erkrankungen an Herz oder Nieren hat, sollte sich ärztlichen Rat einholen, bevor er seine Trinkmenge erhöht.
Bonbons: Einen ähnlichen Effekt haben auch Lutschbonbons, deren Kräuter zwischen all dem Zucker oder Süßstoff zwar wenig Wirkung entfalten, jedoch durch die speichelfördernde Wirkung die Schleimhäute anfeuchtet.
Milch mit Honig: Das Getränk ist ein beliebtes Hausmittel, das allerdings nur bei trockenem Reizhusten sinnvoll ist, wie die Kinderärzte im Netz schreiben. Denn Milch kann die Schleimbildung zusätzlich fördern, was produktiven Husten unter Umständen schlimmer machen kann.
Eine hustenlindernde Wirkung dieser Hausmittel wurde in einigen Studien nachgewiesen, während andere Forscher skeptisch bleiben. Keinerlei Nachweis gibt es für andere Hausmittel bei Husten wie Zwiebelsaft oder Kartoffelwickel.
Unabhängig vom Hausmittel oder rezeptfreier Behandlung gilt: Geht der Husten damit oder von allein auf Dauer nicht weg oder gesellen sich weitere, bedenkliche Symptome dazu, sollte man zum Arzt.
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