Better Life: Kaffee und Espresso - das sind die Unterschiede
Was genau sind eigentlich die Unterschiede zwischen Kaffee und Espresso? Und ist eines gesünder als das andere? Alle Infos zu den beiden Heißgetränken.
Wer in Italien einfach nur caffè - also Kaffee - bestellt, bekommt einen Espresso. Denn Filterkaffee kommt den Italienern nicht in die Tasse. Dabei wird beides mit Kaffeepulver und heißem Wasser zubereitet - doch da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Denn zwischen Kaffee und Espresso gibt es feine Unterschiede, die nicht nur mit der Zubereitung zu tun haben.
Filterkaffee und Espresso: Der Unterschied fängt bei der Röstung an
Denn der Unterschied zwischen Kaffee und Espresso fängt schon bei der Bohne an. Zwar wird für beides vornehmlich die fruchtige, aromatische Arabica-Bohne verwendet, gelegentlich auch die herbere, stärkere Robusta. Doch für Espresso werden die Bohnen italienisch geröstet: Für diese dunkelste Röstung werden die Bohnen schwarz-braun geröstet, wodurch sich ein intensives, bitter-süßes Aroma entwickelt.
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Vorgeschrieben ist diese stärkere Röstung für Espresso übrigens nicht. Möglich ist es also durchaus, dass auch Filterkaffee bisweilen mit italienisch gerösteten Bohnen zubereitet wird. Üblicher sind hierfür allerdings die hellere Varianten.
Kaffee und Espresso: Die Unterschiede in der Zubereitung und dem Geschmack
Der entscheidende Unterschied zwischen Espresso und Kaffee ist allerdings die Zubereitung:
Espresso: Hier wird siedendes Wasser mit großem Druck - bei üblichen Maschinen um die neun Bar - durch das Kaffeepulver gepresst. Dieser Vorgang dauert etwa 25 bis 30 Sekunden - wenig Zeit, um alle Aromen und Nährstoffe aus dem Pulver zu ziehen, weswegen für Espresso im Vergleich zu Filterkaffee die doppelte bis dreifache Menge an Pulver für die gleiche Menge Wasser verwendet wird. Oft wird für Espresso zudem ein feiner gemahlenes Kaffeepulver verwendet. Der Druck ist der entscheidende Faktor beim Espresso. Da dieser in sogenannten Espressokochern oder Mokkakannen fehlt, wird in diesen auch kein Espresso zubereitet, sondern lediglich starker Kaffee.
Filterkaffee: Hier wird ohne Druck gearbeitet. Das heiße - nicht unbedingt siedende - Wasser läuft hier durch das im Filter platzierte Kaffeemehl, was bis zu fünf Minuten dauern kann. In diesem längeren Prozess werden andere Geschmackskomponenten und Inhaltsstoffe ins Getränk extrahiert. Alternativen zu diesem Aufbrühverfahren ist beispielsweise die Zubereitung in einer French Press, bei der das Kaffeepulver wenige Minuten im Wasser zieht.
Da Espresso aufgrund dieser Methoden konzentrierter ist als Kaffee, was Unterschiede im Geschmack zur Folge hat. Espresso wird als kräftiger und intensiver als Filterkaffee wahrgenommen. Im Gegensatz zu Kaffee hat Espresso oft eine Crema - eine Schaumschicht, die durch den hohen Druck der Espressomaschine entsteht. Vor allem eine Zubereitung mit Robusta-Bohnen sorgt für eine feine Crema-Schicht.
Viele jedoch schätzen das weichere, dezentere und vielschichtigere Aroma von Kaffee, und als Ersatz für Crema dient oft Milch oder Sahne.
Kaffee und Espresso: Was ist gesünder?
Bei der stärkeren Röstung, wie sie für Espresso üblich ist, wird vor allem der Säuregehalt stark reduziert. Das wirkt sich nicht nur auf den Geschmack des Getränks aus, sondern auch auf die Verträglichkeit, wie die Ernährungsexpertin Silke Noll von der Verbraucherzentrale Bayern sagt: "Espresso ist dadurch schonender für empfindliche Mägen."
Better Life: Kaffee auf leeren Magen - ist das ungesund?
Espresso enthält in der Regel zwar mehr Koffein als Filterkaffee. Dies relativiert sich allerdings meist durch die getrunkene Menge: Eine Espressotasse voll des stärkeren Gebräus enthält laut Ökotest rund 40 Milligramm Koffein - wer eine normale Tasse regulären Kaffees trinkt, nimmt hingegen schon 70 Milligramm Koffein zu sich. Beides ist für gesunde Erwachsene kein Problem: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hält bis zu 400 Milligramm Koffein pro Tag unbedenklich.
Am Ende entscheidet wie so oft die Präferenz. Nur für die Italiener steht die Entscheidung fest: Hier ist Espresso König. Wer wirklich mal keine Lust darauf hat, bekommt eben einen mit kochendem Wasser verdünnten - niemals jedoch Filterkaffee.
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