Better Life: Sollte man Kaffee bei Erkältungen vermeiden?

Wer mit einer Erkältung kämpft, fühlt sich meist schlapp und müde. Gerade deswegen möchte mancher dann nicht auf Kaffee verzichten. Experten erklären, wie unterschiedlich sich Koffein bei Virusinfektionen auf den Körper auswirken kann.

Kaffee und Erkältung - passt das zusammen? (Bild: Getty Images)
Kaffee und Erkältung - passt das zusammen? (Bild: Getty Images)

Husten, Schnupfen, Heiserkeit – eine Erkältung kann richtig nervig und langwierig sein. Generell sollte man bei Erkältungen viel trinken, heißt es. Aber was ist eigentlich mit Kaffee? Auf den will mancher auch während einer Erkältung nicht verzichten. Vor allem dann, wenn man trotz Krankheit den Alltag meistern muss und den Energieschub durch Koffein gut gebrauchen kann.

Kaffee kann bei leichten Erkältungen hilfreich sein

Kaffee kann auch bei Erkältungen helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen, wie healthline berichtet: "Wenn Sie mit einer leichten Erkältung zu kämpfen haben, kann Kaffee Ihnen helfen, den Tag zu überstehen, ohne dass es zu nennenswerten Nebenwirkungen kommt." Aber Kaffee könne auch einige negative Auswirkungen haben, so das Portal. Denn das im Kaffee enthaltene Koffein habe harntreibende Wirkung und könne bei manchen Menschen zu Dehydrierung führen.

Das bestätigt auch Dr. Daniel Monti, Vorsitzender der Abteilung für Integrative Medizin und Ernährungswissenschaften der Universität Jefferson Health in Philadelphia in einem Bericht von Huffpost.

"Wenn es sich um mehr als eine leichte Krankheit handelt, sollten wir vorsichtig sein, wenn wir Koffein konsumieren, denn es dehydriert und hat eine milde harntreibende Wirkung", erklärt Monti.

Pro-Kopf-Absatz von Kaffee in ausgewählten Ländern weltweit im Jahr 2022 (in Kilogramm). (Quelle: Statista)
Pro-Kopf-Absatz von Kaffee in ausgewählten Ländern weltweit im Jahr 2022 (in Kilogramm). (Quelle: Statista)

In diesen Fällen ist Kaffee kontraproduktiv

Auch Suan Hassig, Professor für Epidemiologie an der School of Public Health der Tulane University in New Orleans, rät von Kaffee oder Energy-Drinks bei Erkältungen und Grippe ab. "Denn wenn man mit einer Virusinfektion zu kämpfen hat, ist es eines der Dinge, die man wirklich tun muss, dass man sich gut ausruht", sagte sie.

Zudem könne Kaffeekonsum bei manchen Menschen zu Magenschmerzen und Durchfall führen. Da Infektionen manchmal ohnehin auch im Magen- und Darmbereich Symptome verursachen würden, sei es dann keine gute Idee, das gesamte System vom Magen über den Darm zu verschlimmern.

Better Life: Kaffee und Espresso - das sind die Unterschiede

Wer Kaffee gut vertrage, könne aber durchaus auch während eines Virusinfekts morgens eine Tasse Kaffee trinken, sollte aber seinen Konsum mäßigen, weil es wichtig sei, sich auszuruhen, wenn man krank sei, betont die Medizinerin noch einmal.

Das hilft bei Erkältung

Grundsätzlich sollte man bei Erkältung und Grippe viel trinken, geeignet sind vor allem Wasser ungesüßte Kräutertees. Gegensteuern lässt sich bei Erkältungskrankheiten auch gut mit Zitronen und Orangen, da sie viel Vitamin C enthalten.

Auch Ingwer hilft Viren zu bekämpfen. Einfach auspressen und zusammen mit einem Teelöffel Honig in ein Glas mit warmem Wasser geben. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein, da Hitze Vitamin C zerstört. Optimal ist eine Temperatur von 40 Grad.

Außerdem tun Spaziergänge an der frischen Luft den Schleimhäuten gut. Dabei ist warme Kleidung natürlich wichtig.

Inhalieren und Gurgeln

Das Gesundheitsmagazin der AOK rät zudem, heißen Wasserdampf pur oder mit Zusätzen aus Thymian, Kamille oder Eukalyptus zu inhalieren, um die Schleimhäute zu befeuchten. Auch Nasenduschen und Erkältungsbäder helfen, die Atemwege zu befreien. Erkältungsbäder sollten aber nie länger als 20 Minuten dauern und sind bei Fieber tabu, so die Experten.

Aromatische Lösung: Hilft Kaffee gegen Kopfschmerzen?

Bei Halsschmerzen hat sich Gurgeln mit Salz bewährt. "Dem Salzwasser-Gurgeln wird eine desinfizierende, entzündungshemmende, abschwellende und antibakterielle Wirkung zugeschrieben", so netdoktor.de. Dafür wird einfach ein Teelöffel Salz mit 250 Millilitern lauwarmem Wasser vermischt und schon kann’s losgehen. Empfohlen wird, alle zwei bis drei Stunden und maximal sechsmal am Tag, etwa fünf Minuten mit der Salzwasser-Lösung zu gurgeln.

VIDEO: Experten-Tipps für Kaffee-Fans: Soviel Koffein pro Tag ist okay