Better Life: Tipps für effektives Ausmisten
Klassischerweise gibt es den Frühjahrsputz, doch viele Menschen nutzen den tristen Winter – und die guten Neujahrsvorsätze – um in Haus oder Wohnung mal wieder Ordnung zu schaffen und überflüssigen Krempel loszuwerden: Ausmisten ist angesagt. Wir verraten, wie es am effektivsten gelingt.
Permanente Ordnung zu halten ist ein besonderes Talent, und wer es nicht besitzt, kommt nicht daran vorbei, hin und wieder ein großes Ausmisten zu starten. Besonders beliebt ist der Anfang des Jahres - sei es aufgrund guter Vorsätze, Schmuddelwetter, das einen zuhause verweilen und die wachsende Unordnung stärker bewusst werden lässt oder der Wunsch, nach den besinnlichen Feiertagen wieder sinnvoll aktiv zu werden.
Zu den Lieblingsbeschäftigungen gehören Aufräumen und Ausmisten allerdings bei den wenigsten, doch mit den richtigen Tipps geht es schneller und unkomplizierter von der Hand. Wir haben einige Tricks und Kniffe von Experten gesammelt.
Klein anfangen
Sich überhaupt erst aufzuraffen ist oft schon die halbe Miete. Aufräumexpertin Sabine Nietmann empfiehlt dem SWR daher, sich zum Einstieg also ein kleines und vor allem unemotionales Projekt auszusuchen. Das sorgt für einen schnellen Erfolg, überwindet die erste Hürde und hält die Motivation aufrecht. Ein solcher Startpunkt kann laut Nietmann zum Beispiel eine einzelne Schublade sein.
Ausreichend Zeit einplanen - und gut einteilen
Ob man alles auf einmal an einem langen Wochenende ausmistet oder sich die Arbeit in kleine Häppchen einteilt, ist jedem selbst überlassen. Doch Aufräumcoach Rita Schilke warnt gegenüber t-online.de, sich zu viel vorzunehmen und dann Energie und Motivation zu verlieren. Sie empfiehlt, sich die Zeiteinheiten so zu legen, dass man schon Ergebnisse sieht, wenn man die Arbeit vorübergehend beiseitelegt - beispielsweise Blöcke von drei Stunden.
"Ist der Zeitraum überschaubar, und kann ich mich anschließend an dem freundlichen, frei geräumten Flur oder der freien Arbeitsfläche in der Küche erfreuen, dann steigt meine Motivation weiterzumachen", erklärt Schilke. Wer häppchenweise arbeite, solle jedoch genug Zeit einplane - sie rechnet rund eine Woche pro Zimmer vor.
Großzügig ausmisten
Wer die Sachen nur von einer Ecke in die andere räumt und am Ende nur drei Gegenstände losgeworden ist, hätte sich das Ausmisten auch sparen können. DIY-Expertin Jelena Weber rät im Stern, sich vorab zu überlegen, was man hat, was man wirklich braucht und was man wie oft benutzt. "Und dann wirklich großzügig ausmisten", mahnt sie.
Bei Kleidung gilt laut Weber die Regel: Was man nicht regelmäßig trage, wird ausgemistet. Gleiches gelte auch für Küchenutensilien und Kosmetik und vor allem Gegenstände, die man in mehrfacher Ausführung besitzt. Die sollten in jedem Fall verschenkt oder verkauft werden.
Vorab planen, wo die Sachen hinkommen
Apropos verschenken oder verkaufen: Nietmann zufolge solle man bereits vorab überlegen, was mit den aussortierten Gegenständen passieren soll. Oft fällt es leichter, sich von Sachen zu trennen, wenn sie nicht im Abfall landen müssen, sondern einem über Kleinanzeigen oder Second-Handläden Geld einbringen oder ein zweites Leben bei guten Freunden bekommen.
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Wenn diese die Geschenke aber ablehnen, ist Spenden immer noch eine Option. "Das Thema Sachspenden ist bei mir ein ganz wichtiges. Da kann man zum Beispiel Sozialkaufhäusern oder Obdachloseneinrichtungen eine Freude mitmachen", sagt Nietmann und nennt einen positiven Nebeneffekt davon: " Man motiviert sich dadurch auch, etwas mehr zu reduzieren."
Weitere Unordnung vermeiden
Die größte Herausforderung ist aber sicherlich, nicht schnell wieder neue Unordnung durch überfüllte Regale und Schränke entstehen zu lassen. Die oft zitierte Regel, für jeden neu gewonnen Gegenstand einen alten rauszuschmeißen, funktioniert nicht bei jedem, wie Aufräumexpertin Starns Clark dem Magazin Houzz sagt: "Hört sich spannend an, aber nur, wenn Sie zu den Menschen gehören, die eine solche Regel auch wirklich umsetzen und sich nicht zu viel Zeit damit lassen. Leute wie ich, die nicht genug Disziplin für eine richtig strenge Haushaltsführung haben, werden diesen Grundsatz wahrscheinlich nicht durchhalten."
Sie empfiehlt stattdessen klar definierte Höchstgrenzen. "Zum Beispiel, Sie erlauben sich, alle Erinnerungsstücke aufzubewahren, die Sie behalten möchten. Aber nur so viele, wie in ein Kuriositätenkabinett passen. Sie dürfen auch alte Briefe, Papiere und Kinderzeichnungen behalten, aber nur so viele, wie in zwei verschließbare Behälter passen."
Organisations-Guru Mary Anne Bennie rät in dem Magazin, sich die Grenzen selbst zu setzen und nennt drei Beispiele: Anzahl (zum Beispiel nicht mehr als drei Handtücher pro Person plus zwei Gästehandtücher), Platz (zum Beispiel maximal ein Regalfach für Kochbücher - ist es voll, muss etwas rausfliegen) oder Datum (Zeitschriften, die älter sind als 12 Monate, fliegen raus). "Wenn es für jede Kategorie ein Limit gibt, kann der Berg nicht weiter anwachsen", so die Expertin.
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