Birkenzucker: Tödliche Gefahr für Hunde
Dass Zucker für Hunde eine Gefahr darstellt, wissen die meisten Haustierbesitzer*innen. Auch wir Menschen greifen gerne zu Zuckerersatzstoffen – einer davon kann für Hunde allerdings tödliche Folgen haben: Birkenzucker, auch als Xylit oder Xylitol bekannt, kann selbst in kleinen Mengen bereits lebensbedrohlich für unsere Fellnasen sein.
Birkenzucker oder Xylit inzwischen in zahlreichen Lebensmitteln enthalten
Was ist Birkenzucker oder Xylit genau?
In diesen Lebensmitteln steckt Birkenzucker
Darum ist Birkenzucker so gefährlich für Hunde
Ab welcher Menge schadet Birkenzucker den Hunden?
An diesen Symptomen ist eine Vergiftung mit Birkenzucker zu erkennen
Natürlich sind sich Hundebesitzer*innen bewusst, dass Süßkram, allen voran Schokolade, außer Reichweite von Vierbeinern aufbewahrt werden sollten – denn wie bei uns Menschen gibt es auch unter Hunden kleine und große Naschkatzen, die ihre Schnüffelnase auch in Dinge stecken, die für ihre Gesundheit schädlich sein können.
Bei manchen Lebensmitteln ist aber selbst uns Menschen auf den ersten Blick gar nicht klar, wie gefährlich es für unsere Hunde werden kann: Denn heutzutage kommen in diversen Lebensmitteln Zuckerersatzstoffe zum Einsatz, so eben auch der für Hunde extrem schädliche Stoff Xylitol, auch Xylit oder Birkenzucker genannt.
Was ist Birkenzucker oder Xylit genau?
Birkenzucker, auch unter den Bezeichnungen Xylit, Xylitol oder Pentanpentol bekannt, ist ein Süßungsmittel, das von seiner Konsistenz und Süße herkömmlichem Haushaltszucker ähnelt.
Im Vergleich mit Zucker weist Xylitol einen niedrigen glykämischen Index auf, sprich: Beim Verzehr von Birkenzucker steigt der Blutzuckerspiegel weniger stark an, weshalb Xylit gerne von Diabetiker*innen oder für Diäten genutzt wird. Weitere positive Eigenschaften von Birkenzucker:
Xylitol regt die Speichelproduktion an, beugt Karies vor und kann Zahnstein entgegenwirken
kühlender Effekt auf Nasen- und Mundhöhle
von Natur aus zuckerfrei
besitzt bis zu 75 Prozent weniger Kohlenhydrate
bis zu 40 Prozent kalorienärmer als Kristallzucker
Es handelt sich aber dabei keineswegs um ein Naturprodukt, wie der Name vermuten lässt, sondern um einen hoch verarbeiteten Zusatzstoff, der in den meisten Fällen nicht aus der Birkenrinde, sondern aus Stroh, Getreidekleie oder Maiskolbenresten gewonnen wird.
Für die Produktion von Xylit benötigt man sehr hohe Temperaturen sowie Säure oder Natronlauge. Als Zuckeraustauschstoff ist Xylit unter dem Namen E967 schon lange in zuckerfreien Kaugummis und Bonbons, inzwischen aber auch in vielen anderen Lebensmitteln enthalten.
In diesen Lebensmitteln ist Birkenzucker enthalten
Zuckerersatzstoffe gelten im Vergleich zu herkömmlichem Industriezucker als "gesündere", weil kalorienärmere Alternative zum Süßen von Lebensmitteln und sind in vielen Lebensmitteln, aber auch Pflegeprodukten oder Arzneimitteln enthalten, wie folgende Liste zeigt:
Süßigkeiten wie zuckerfreie Kaugummis, Gummibärchen, Kuchen, Schokolade, Kekse
diverse Backwaren, Hefe- und Brotteige
Zahnpasta, Mundspülung, Hautpflegeprodukte
Hustensaft, Nasenspray, verdauungsfördernde Produkte
zuckerfreie homöopathische Globuli können ebenfalls eine geringe Menge an Xylitol enthalten
Es empfiehlt sich deshalb, einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe und Zutatenliste der Lebensmittel zu werfen: Aufgeführt ist Birkenzucker wie erwähnt auch unter den Bezeichnungen Xylit, Xylitol, Pentanpentol oder E967.
Darum ist Birkenzucker so gefährlich für Hunde
Für Hunde kann bereits eine kleine Menge Birkenzucker gefährlich sein, dies liegt an der hohen Insulinausschüttung, die Xylit bei Hunden verursacht: Insulin ist der Botenstoff, der den Blutzuckerspiegel regelt – verzehrt ein Hund Birkenzucker, gelangt das Xylit sehr schnell in dessen Blutbahn und löst dort einen massiven Anstieg von Insulin aus. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel sinkt rapide auf lebensbedrohliche Tiefstwerte ab und es kommt zu einer gefährlichen Unterzuckerung, einer sogenannten Hypoglykämie, beim Hund. Dies kann bereits nach zehn Minuten bis zu einer Stunde nach dem Verzehr auftreten.
Gefährliche Tiernahrung: Warum Zucker so schlecht für Hunde ist
Eine durch Birkenzucker verursachte und nicht behandelte Hypoglykämie kann bei Hunden zu schweren Leberschäden oder sogar zum Tod führen.
Ab welcher Menge schadet Birkenzucker den Hunden?
Bereits geringe Mengen Birkenzucker können für Hunde gefährlich sein, dies richtet sich nach dem Körpergewicht des Vierbeiners. Selbst eine sehr kleine Dosis von 0,1g/kg Xylit können zu einem deutlichen Absinken des Zuckerspiegels führen, im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass eine Dosis von etwa drei bis vier Gramm pro Kilo Körpergewicht eine tödliche Gefahr darstellt.
Falls ein Hund also Lebensmittel oder andere Produkte, die Birkenzucker enthalten, zu sich nimmt, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden!
An diesen Symptomen ist eine Vergiftung mit Birkenzucker zu erkennen
Eine (beginnende) Hypoglykämie, also lebensbedrohliche Unterzuckerung) eines Hundes lässt sich an folgenden Symptomen erkennen:
Koordinationsstörungen, Schwäche, schwankender Gang
geringer Blutzucker
Krampfanfälle und Zittern
Erbrechen
Lethargie oder Bewusstlosigkeit
Leberversagen
Eine Vergiftung mit Birkenzucker stellt in jedem Fall einen medizinischen Notfall dar, der Hund muss umgehend in tierärztliche Behandlung. Der beste Schutz für Hunde ist deshalb, auf Lebensmittel oder Produkte mit Birkenzucker gänzlich zu verzichten oder diese strikt von den Vierbeinern fernzuhalten.
Beim Einkaufen ist besonders auf Produkte mit den Schlagwörtern „zuckerfrei“ oder „wenig Zucker“ zu achten – diese enthalten sehr oft Birkenzucker/Xylit.
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