Breaking Good: 1.000 obdachlose Österreicher bekommen eine Wohnung
Die gute(n) Nachricht(en) des Tages
Wie schön, dass du (wieder) hier bist! Mit unserem täglichen Breaking Good möchten wir dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und beweisen: Es gibt sie immer noch – gute Nachrichten, gute Menschen und natürlich gute Laune. Heute: Österreich hat eine neue Strategie gegen Obdachlosigkeit, es ist Tag der Toleranz, außerdem gibt's Zuversicht im Podcast-Format.
🤗Happy News des Tages
"Housing First": Österreich steckt 6,6 Millionen Euro in den Kampf gegen Obdachlosigkeit
Obdachlosigkeit ist eine der schlimmsten und auch aussichtslosesten Formen von Armut. Oft ist ein fester Wohnsitz beispielsweise nötig, um eine Arbeitsstelle zu finden, und so können Notunterkünfte und vorübergehende Unterbringungen auch nur bedingt helfen. Genau dieses Umstands nimmt sich das Projekt "Housing First" an, das aus den USA stammt und in Finnland bereits sehr erfolgreich umgesetzt wird. Die Idee: Den Obdachlosen werden feste eigene Wohnungen vermittelt – und zwar bedingungslos und als ein erster Schritt des Hilfsangebots. So steht die dauerhafte Unterbringung nicht als das Ziel der Hilfe, sondern bildet stattdessen den Grundstein.
Finnland setzt dieses Konzept konsequent durch und konnte die Obdachlosigkeit im Land dadurch seit 2008 schon halbieren. Genau daran nimmt sich nun Österreich ein Vorbild und steckt 6,6 Millionen Euro in eine "Housing First"-Initiative. Damit sollen über 1.000 Obdachlose bis September 2024 eine Wohnung erhalten und somit buchstäblich von der Straße geholt werden. Zwar ist es das Ziel, dass die Menschen ihre Mieten selbst bezahlen, Unterstützung ist gerade am Anfang aber dennoch nötig, zum Beispiel bei der Kaution oder bei den allgemeinen Umzugskosten. Und das Wichtigste: Sozialarbeiter*innen stehen den Menschen auch nach Bezug der eigenen Wohnung weiter zur Seite.
Weitere Good News: New Yorker Mülldeponie wird zum Park
Studien zum "Housing First"-Konzept belegen, dass die Bewohner*innen ihren Alkoholkonsum häufig verringern und auch Therapieangebote eher wahrnehmen, wie es beispielsweise beim Ärzteblatt schon 2009 hieß. Die eigene Wohnung gibt den Menschen Autonomie und Würde zurück, was langfristig auch dazu führt, dass sie deutlich seltener erneut in die Wohnungslosigkeit abrutschen als im Zuge anderer Hilfsangebote.
In Österreich wird "Housing First" bislang schon in einigen Regionen getestet, etwa in Salzburg. Jetzt wird das Konzept in sieben Bundesländern umgesetzt, 25 Sozialorganisationen in ganz Österreich werden sich daran beteiligen, wie der Standard berichtet. Einzig Tirol und Vorarlberg sind nicht mit von der Partie – weil sie eigene Projekte in Arbeit haben. Sollte unser Nachbarland mit dieser neuen Strategie gut fahren, sehen wir "Housing First" ja vielleicht auch bald hier in Deutschland flächendeckend angewendet, wo sich die Bundesregierung das Ende der Obdachlosigkeit übrigens bis 2030 vorgenommen und das auch in ihrem Koalitionspapier festgehalten hat.
🎵 Song des Tages
The Hanging Tree von James Newton Howard feat. Jennifer Lawrence
Ganze acht Jahre ist es her, dass wir als Kinozuschauer*innen zuletzt in die Welt von Panem abtauchen konnten und dieser Song aus dem Soundtrack von "Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1" uns mit dem düsteren Text und Jennifer Lawrence' Singstimme kollektiv Gänsehaut verursacht hat.
Singt den Titelsong des neuen Panem-Films: Olivia Rodrigo auf der "Tribute von Panem"-Premiere
Zum offiziellen Kinostart des Prequels "Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes" am heutigen Donnerstag holen wir die Gänsehaut mit dem Song des Tages einfach noch einmal zurück und stimmen euch und uns damit auf die Geschichte des jungen Coriolanus Snow ein. Wie der spätere Präsident von Katniss Everdeen zu Fall gebracht wurde, haben wir 2015 bereits gesehen, jetzt erfahren wir, wie Snow sein Aufstieg gelang – und welche Rolle die junge Lucy, Tribut für District 12, dabei spielte.
🤩 Zitat des Tages
Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.Nelson Mandela
Diese weisen Worte des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela nehmen wir uns heute zum Internationalen Tag für Toleranz ganz besonders zu Herzen. Dieser Aktionstag wurde 1995 von der UNESCO ins Leben gerufen und soll darauf aufmerksam machen, dass Toleranz die Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens ist. Definiert wird Toleranz durch die Bereitschaft, eine andere Anschauung, Einstellung, andere Sitten, Gewohnheiten usw. gelten zu lassen und nicht darüber zu werten.
Wie gefährlich Intoleranz ist, sehen wir derzeit allabendlich in den Nachrichten – die Judenfeindlichkeit in Deutschland nimmt zu, Parteien, die gezielt auf Intoleranz aufbauen, verzeichnen Rekord-Zuspruch. Umso wichtiger ist es da, sich an solche Worte wie die von Nelson Mandela zu erinnern und sich bewusst zu machen: Menschen sich nicht grundsätzlich schlecht, Hass wird gelernt – kann also auch verlernt werden. Wir alle sind jederzeit nur eine einzige Entscheidung davon entfernt, etwas zu verändern, und sei es nur für uns selbst. Also entscheide dich (jeden Tag aufs Neue) für Nächstenliebe, Toleranz und Respekt, trage diese Werte hinaus in die Welt und stecke andere Menschen damit an!
Übrigens: Wofür man generell keine Toleranz zeigen muss, ist die Intoleranz anderer! Diese darfst und sollst du immer herausfordern, vielleicht bewegst du ja jemandem zum Umdenken. 😉
🎙️ Podcast(-Episode) des Tages
Psychologie to go!: Wie du deine Zuversicht behältst – trotz allem und gerade jetzt!
Psychologie to go! ist der sehr erfolgreiche Podcast der auf Verhaltenstherapie spezialisierten Diplom-Psychologin Franca Cerutti. Einmal wöchentlich gibt sie darin Einblick in die Welt der Psychologie und vermittelt ihren Hörer*innen "hilfreiche Gedanken und Impulse". In der aktuellsten Folge widmet sich Franca Cerutti dem Thema Zuversicht – nicht trotz, sondern gerade weil die Realität derzeit eher düster und hoffnungslos auf uns wirkt. Pandemie, Inflation, Kriege, Klimakrise – die Gründe, pessimistisch zu sein, sind in den letzten Jahren gefühlt Schlag auf Schlag gekommen, viele Menschen haben das Gefühl, dass gar nichts Gutes mehr passiert und passieren kann. Eben hier setzt die Psychotherapeutin in ihrer 45-minütigen Podcast-Episode an und erklärt: Was ist Zuversicht eigentlich? Warum fällt sie uns (gerade jetzt, aber auch generell) so schwer? Und warum ist Zuversicht genau jetzt so wichtig?
Experten( )Wissen: Wie erkläre ich Kindern den Krieg zwischen Israel und Gaza?
Mit spannenden Fakten vermittelt die Podcasterin nicht nur Lust darauf, selbst zuversichtlicher durch den Alltag zu gehen, sondern gibt auch konkrete Tipps, wie man genau das erreichen kann. Sollte es dir bei all den Nachrichten, die die Welt uns aktuell zu bieten hat, also schwerfallen, den Silberstreif am Horizont zu sehen, setz die Kopfhörer auf, lehn dich zurück und lass dich über Zuversicht, die nichts mit naivem Optimismus zu tun hat, aufklären – damit du künftig auch deine Mitmenschen damit anstecken kannst! Denn, wie die Expertin es ausdrückt: "Zuversicht ist […] in schwierigen Zeiten besonders wichtig und in leichten Zeiten keine Kunst. Also wenn wir Zuversicht brauchen, dann doch gerade in den schweren Zeiten."
Weitere gute Nachrichten für mehr Zuversicht im Alltag gibt es hier:
