Breaking Good: Erstmals Medikament gegen Wochenbettdepression zugelassen

Guten Morgen! Oder guten Morgääähn? Ganz egal, ob motivierter Frühaufsteher oder absoluter Morgenmuffel: Mit unserem täglichen Yahoo Breaking Good möchten wir dir das erste Lächeln des Tages ins Gesicht zaubern. Und beweisen: Es gibt sie immer noch – gute Nachrichten, gute Menschen und natürlich gute Laune. Heute: Ein Medikament für ein Leid, das immer noch oft ein Tabu ist, eine positive Entwicklung für Männer und der richtige Sound für den Start ins Wochenende.

🤗Happy News des Tages

Es ist ein ungeheurer Leidensdruck, ein Tabu, über das kaum gesprochen wird, denn nach wie vor wird erwartet, dass die Geburt eines Kindes der schönste Tag im Leben einer Frau ist. Dass die Mutter sofort vor Glücksgefühlen und Liebe übersprudelt, ihr Baby liebt. Doch was, wenn das nicht der Fall ist? Wenn die Mutter sich nicht sofort freut, sie ihr Kind gar ablehnt, unter Panikattacken leidet oder sogar Suizidgedanken sie quälen?

In diesem Fall kann eine Wochenbettdepression vorliegen – zehn bis 15 Prozent der Frauen sind davon betroffen. Auslöser dieser postpartalen Depression ist unter anderem die massive Hormonumstellung im Körper der Frau.

In den USA ist nun erstmals ein Medikament zugelassen worden, das Betroffenen in dieser schwierigen Situation helfen soll, wie die U.S. Food and Drug Administration (FDA) in einer Mitteilung bekannt gab. Bereits nach wenigen Tagen soll sich dank der Pille Zuranolon, die unter dem Markennamen Zurzuvae vermarktet wird, eine Verbesserung einstellen, wie die zugrunde liegende Studie gezeigt hat. Herkömmliche Antidepressiva, die bislang bei einer Wochenbettdepression zum Einsatz kamen, wirken erst nach zwei Wochen und müssen mehrere Monate eingenommen werden, das neue Medikament wird üblicherweise nach zwei Wochen wieder abgesetzt.

Wirkung über spezielles Gehirnhormon

Oftmals geben die Frauen sich die Schuld an ihrer Depression, was die akute Situation zusätzlich verschlechtert. Die neuartige Pille wirkt über ein synthetisch hergestelltes Gehirnhormon namens Allopregnanolon, das natürlicherweise aus Progesteron produziert wird, jenem Hormon, dessen Spiegel nach einer Geburt massiv absinkt, und das generell stimmungsbezogene Neurotransmitter reguliert.

"Eine postpartale Depression ist eine schwerwiegende und möglicherweise lebensbedrohliche Erkrankung, bei der Frauen Traurigkeit, Schuldgefühle und Wertlosigkeit verspüren – in schweren Fällen sogar den Gedanken, sich selbst oder ihrem Kind Schaden zuzufügen. Und weil eine postnatale Depression die Mutter-Kind-Bindung zerstören kann, kann sie auch Folgen für die körperliche und emotionale Entwicklung des Kindes haben", erklärt Tiffany R. Farchione, M.D., Direktorin der Abteilung für Psychiatrie der FDA. Umso wichtiger sei der einfachere Zugang zu einem Medikament für die betroffenen Mütter.

Anmerkung der Redaktion: Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und sogar geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie etwa bei der Telefonseelsorge unter der Rufnummer 0800 – 1110111 und 0800 – 1110222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist anonym und kostenlos.

💟 Social Post des Tages

Es gibt Menschen, deren Berufe geprägt sind von Empathie und Sinnhaftigkeit, so auch im Fall von Sarra Erb. Sie ist Musiktherapeutin und arbeitet auf der Kinderintensivstation des Banner Children's at Desert in Mesa, Arizona. Auf der neonatologischen Intensivstation wird bei Frühgeborenen nämlich eine spezielle Methode zur Beruhigung und Verbesserung des gesundheitlichen Allgemeinzustands angewandt: Sarra Erb unterstützt die Frühgeborenen mit ihrer melodischen Stimme und beruhigenden Berührungen dabei, unangenehme medizinische Eingriffe zu ertragen, denen sie sich unterziehen müssen.

Im Rahmen der Musiktherapie singt die Therapeutin dasselbe Kinderlied fünf bis zehn Mal, verbunden mit den immer gleichen, sanften Berührungen im gleichen Bereich des Kopfes oder der Wange des Säuglings. Dies stärkt nicht nur das Sicherheitsgefühl der Babys, sondern führt sogar dazu, dass die kleinen Patient*innen weniger Medikamente benötigen und früher von der neonatologischen Intensivstation entlassen werden können.

🧮 Zahl des Tages: 5,5

Einer Auswertung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zufolge steigt die Lebenserwartung der Männer – zwar langsam, aber kontinuierlich – an: Starben Männer Mitte der 1990er-Jahre im Durchschnitt sieben Jahre früher als Frauen, so sind es jetzt nur noch fünfeinhalb Jahre, wie eine neue Auswertung von Daten aus sieben ausgewählten europäischen Ländern zeigt. Für im Jahr 2022 geborene Frauen beträgt die Lebenserwartung im Schnitt 82,9 Jahre, für Männer 78,2 Jahre.

Auch mit den Gründen, warum Männer eine kürzere Lebenserwartung haben, als Frauen, haben sich die Forschenden beschäftigt: Genetische Gründe spielten demnach eine untergeordnete Rolle, vielmehr seien das Konsumverhalten, der Gesundheitsversorgung und sich verändernden Geschlechterrollen zusammen. Früher hätten Männer häufiger geraucht als Frauen, dies habe sich im Laufe der Jahre geändert und Männer laufen weniger Gefahr, an den Folgen des Nikotinkonsums zu sterben. Männer tragen zudem ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen; neue und verbesserte Herzschrittmacher würden verhindern, dass Männer daran versterben.

🎵 Song des Tages

Mit gechilltem Indie-Sound das Wochenende einläuten: Die Sängerin/Songwriterin Bo Milli (richtiger Name Emilie Østebø) veröffentlichte mit "Come After Me" ihre Lead-Single, die einfach gute Laune macht. Lässiger Indie-Rock-Stil, angetrieben von einer treibenden Rhythmusgruppe, trifft dabei auf eingängige Melodien.

Bereits mit 13 Jahren begann die heute 21-jährige norwegische Musikerin erste eigene Songs aufzunehmen und zu veröffentlichen. Ein Studium an der Musikhochschule war die logische Konsequenz, welches sie aber Pandemie bedingt abbrach. Doch auch aus dieser Situation entstanden in den vergangenen Jahren Stücke, in denen Bo Milli ihre Erfahrungen mit dem Aufwachsen während einer globalen Pandemie vertonte.

Noch mehr gute, amüsante und kuriose Nachrichten findest du hier:

Stadt reißt falsches Haus ab – und fordert die Kosten dafür vom Eigentümer

Espresso könnte Alzheimer-Risiko senken

"Loki" zum essen? McDonald's deutet Sonder-Sauce an