Dating-Trend Hardballing: Was dahinter steckt

Achtung, Singles: Es gibt einen neuen Dating-Trend. Anders als beim Ghosting, Benching oder Roaching geht es dabei allerdings ehrlich zu - wenn auch etwas schonungslos.

Beim Hardballing ist das erste Date kein zaghaftes Kennenlernen, sondern ein knallhartes Klarstellen (Symbolbild: Getty Images)
Beim Hardballing ist das erste Date kein zaghaftes Kennenlernen, sondern ein knallhartes Klarstellen (Symbolbild: Getty Images)

Denn beim sogenannten Hardballing ist langsames Herantasten und Kennenlernen nicht drin. Beim ersten Date spricht man also nicht über den Geburtsort, Hobbies oder die Anzahl der Geschwister, sondern über Hochzeit, Kinderwunsch und ganz konkrete Lebenspläne. Stimmen diese nicht überein, geht man umgehend getrennte Wege.

So kann einer der beiden Singles gleich beim ersten Gespräch klarmachen, dass er innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Familie gründen will. Ebenso kann direkt offengelegt werden, dass man eine offene Beziehung wünscht oder nichts Festes sucht. Liegen diese Karten offen auf dem Tisch, kann jeder sofort eine Entscheidung treffen, ob sich ein zweites Date - oder auch nur die Dauer einer Tasse Kaffee - überhaupt lohnt.

Hart - aber ehrlich

Der Name des Dating-Trends leitet sich von dem englischen Begriff "to play hardball" ab - zu deutsch etwa "mit harten Bandagen kämpfen". Ein durchaus treffender Begriff, denn beim Hardballing hält man nicht hinterm Berg und schreibt die andere Person womöglich schnell ab, ohne sich die Zeit zu nehmen, sie besser kennenzulernen.

Dies kann ein Nachteil sein - viele Dating-Experten sehen jedoch auch positive Seiten an dem Trend. Sex- und Beziehungsberaterin Jana Hocking sagte "news.com.au", dass sich in den Nuller-Jahren beim Dating alles um langsames Herantasten und Spielchen gedreht hätte. Hardballing sei eine willkommene Abwechslung.

"Man kommt dabei direkt auf den Punkt, was einem vor dem ganzen 'Wo stehen wir?'-Trubel später in der Beziehung bewahren kann", sagte sie dem Online-Magazin. "Und wenn eine derart direkte Ansage den anderen abschreckt, dann war die Person ohnehin nicht die richtige."

Für wen sich Hardballing eignet

Susan Trombetti von der Partnervermittlung Exclusive Matchmaking sagte "Instyle", dass der Dating-Trend einen außerdem davor bewahren würde, seine eigenen Wünsche auf den anderen zu projezieren, weil von Beginn an Klarheit bestehen würde.

Datedoktor und Autor Emanuel Albert merkt im Gespräch mit "spot on news" jedoch an, dass einen Hardballing bei allen Vorteilen allerdings auch davon abhalten könnte, Kompromisse zu finden. Diese gehörten zu einer Beziehung dazu, die Bereitschaft hierfür entwickle sich jedoch erst mit der Zeit. Er empfiehlt die Methode vor allem denjenigen, die aufgrund von unzähligen Dates und Begegnungen müde sind und keine Lust mehr auf langatmige Gespräche hätten.

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