Der große Haarbürsten-Guide
Diese Bürsten passen zu deinem Haar-Typ
Wer kennt es nicht: Man greift mal zur Rundbürste, die seit den 90ern noch in den Tiefen des Bades vergraben ist und will sich nur mal kurz die Haare schick in Wellen föhnen – und das elendige Teil verfilzt so sehr mit dem eigenen Haar, dass man fortan mit einer Bürste auf dem Kopf leben muss... Nun gut. Vielleicht ist dieses Szenario ein kleines bisschen übertrieben. Fakt ist aber: Eine Bürste sollte im Idealfall nicht nur das Haar ent- und nicht verwirren, sondern auch Styling-Reste und Schmutz aus dem Haar entfernen. Aber welche Bürste eignet sich überhaupt für welches Haar?
Mit diesem Haarbüsten-Guide bekommst du einen Überblick darüber, für welchen Haar-Typ die beliebtesten Bürsten auf dem Markt geeignet sind.
Haarbürsten: In der Borste liegt die Kraft
Bevor es zu den Bürsten-Typen geht, hier eine kleine Einleitung in Sachen Borsten. Als besonders haarschonend gelten Naturborsten. Sie bestehen in der Regel aus Wildschwein-, Pferde- oder anderen Tierhaaren.
Die Borsten weisen eine ähnliche Oberflächenstruktur wie menschliche Haare auf, nehmen den Talg am Haaransatz auf und verteilen diesen in den Längen. So erhält das Haar einen natürlichen Glanz – wie man sich aber vielleicht denken kann, ist das nicht für diejenigen mit fettiger Kopfhaut geeignet, da das Haar dadurch auch schnell strähnig wirken kann. Diese Borsten eignen sich für feines und dünnes Haar.
Eine Alternative zu Naturborsten sind Hartholzstifte, die leicht durchs Haar gehen und absolut antistatisch sind. Es gibt aber auch noch synthetische Borsten aus hitzebeständigem Kunststoff wie Nylon. Sie eignen sich für längeres Haar und auch dann, wenn man mit Hilfe von Styling-Geräten die Haare in Form bringen möchte.
1. Paddelbürste
Die Bürste, die man wahrscheinlich am häufigsten in der Badezimmerschublade finden wird, ist die Paddelbürste. Woher die Bürste ihren Namen trägt, ist relativ offensichtlich: Sie ist wie ein Paddel geformt und hat aufgrund ihres flachen und meist großen, rechteckigen Bürstenkörpers jede Menge Platz für viele Borsten.
Meist ist die Bürste mit einem Kissen versehen, in dem die Noppen eingelassen sind. Diese können aus Naturstoffen wie gewachsten Holzstiften oder Kunststoff wie Nylon bestehen. Am besten entwirrt man mittellanges bis langes Haar mit der Paddelbürste.
Bei empfindlicher Kopfhaut eignet sich eine Paddelbürste mit Holznoppen. Für diesen Haar-Typ kann die Paddelbürste zum Einsatz kommen: Glattes bis leicht welliges und/oder feines Haar.
2. Rundbürste
Die Rundbürste ist wahrscheinlich die Endgegnerin für alle, die wenig Übung im Föhnen der Haare haben. Sie sind aber eigentlich vielseitig einsetzbar und können für sowohl glattes, als auch voluminöses Haar sorgen – wenn man es richtig anstellt.
Sie kommt bei feinem Haar zum Einsatz - egal ob kurz oder lang. Was entscheidend ist, ist die Größe: Wie Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland gegenüber der SZ erklärt, sollte man bei mittellangem Haar und dem Wunsch nach starken Locken eine Rundbürste mit einem Bürstendurchmesser von 33 Millimetern wählen und für leichte Wellen einen Durchmesser von 80 Millimetern.
Kleine Rundbürsten mit 12 Millimetern Durchmesser seien laut dem Experten daher eher für kürzere Haare geeignet und zaubern starke Locken.
3. Skelettbürste
An dritter Stelle folgt eine Bürste, die für die Curly-Girls da draußen konzipiert wurde. Denn für alle, die dickes oder stark gelocktes Haar haben, kann die Skelettbürste zur besten Freundin werden.
Durch die weit auseinander stehenden Borsten entwirrt die Bürste auch stark verknotetes Haar, ohne die Lockenpracht kraus wirken zu lassen. Aber auch bei "fransigen Frisuren" kann die Bürste laut Jens Dagné zum Einsatz kommen. Denn durch die skelettartige Form lasse die Bürste die Luft des Föhns direkt ans Haar.
4. Detangler
Wer sich die Haare nur mit Bürsten entknoten will, die einen fancy Namen haben, sollte allein aus dem Grund auf den Detangler zurückgreifen. "Detangler" lässt sich mit "Entwirrer" übersetzen.
Die Bürste, die mit ihrem Namen und dem häufig auch sehr futuristischen Design locker als Sidekick in einem dystopischen Action-Film mit Keanu Reeves mitwirken könnte, sorgt mit feinen Silikonborsten für Ordnung im wirren Haar.
Die handlichen Bürsten finden ihren Weg sowohl durch trockenes, als auch nasses Haar. Sie können aber nicht nur im Naturhaar verwendet werden, sondern auch bei Haarverlängerungen oder Perücken.
Vor allem für dickes, langes und lockiges Haar ist der Detangler optimal. Gerade weil die Bürste Knoten ohne Ziehen und Ziepen eliminiert, ist die Entwirrungsbürste auch für Kinder geeignet.
5. Elektrische Warmluftbürste
Wer sowieso mehr Zeit für das Haarstyling aufwendet, könnte über die Anschaffung einer elektrischen Warmluftbürste nachdenken, die aufgrund ihrer geringen Hitze und unterschiedlichen Aufsätze für jeden Haar-Typ geeignet ist.
Die Warmluftbürste eignet sich zum Trocknen und Stylen der Haare. Im Grunde vereint die Bürste zum Beispiel eine herkömmliche Rundbürste mit den Funktionen eines Föhns. Feines und strapaziertes Haar sollte mit einer geringeren Hitze behandelt werden als dickes und gesundes Haar.
Föhnbüsten mit synthetischen Borsten können die Temperatur gut verteilen – bei einigen Bürsten können sich die Borsten sogar einziehen, was ein Verknoten der Haare verhindert. Die Ionen-Technologie in manchen elektrischen Föhnbürsten verleiht den Haaren Glanz und glättet die äußere Schuppenschicht der Haare.
Wer jetzt Flashbacks an "fliegendes" Haar nach dem Föhnen bekommt, kann direkt beruhigt werden: Die Technologie unterbindet statische Aufladung. Es gibt einige Fehler, die man beim Föhnen der Haare begehen kann – deshalb ist es ratsam auch vor der Nutzung einer elektrischen Föhnbürste ein Hitzeschutzspray auf die Haare zu sprühen.
In der Regel erreicht eine Föhnbüste aber weitaus geringere Temperaturen als beispielsweise ein Glätteisen und verfügt über verschiedene Wärmestufen, sodass man selbst wählen kann, wie heiß man das eigene Haar behandeln möchte..
Weitere Bürsten: Nassbürste, Kissenbürste, Toupierbürste, Kamm
Ein paar ehrenvolle Erwähnungen gibt es abseits der bekannteren Bürsten auch noch. Die Nassbürste ist stark genug, um auch die härtesten Knoten zu durchdringen und weich genug, um nasse Haare nicht zu schädigen. Für strukturiertes und lockiges Haar ist das Kämmen im nassen Zustand eine gute Idee.
Kissenbürsten sind nicht halb so bequem, wie sie klingen. Sie haben einen weichen Gummiboden und steife Draht- oder Kunststoffbürsten und eignen sich gut zum Ausbürsten von Schuppen und sind für jeden Haar-Typ geeignet.
Die Toupierbürste ermöglicht dank spezieller Borsten das Toupieren der Haare. Sie kann dem Haar mehr Volumen verleihen und ist für Menschen mit feinem, dünnem und anspruchsvollem Haar geeignet.
Und zu guter Letzt der Kamm– auch wenn dieser streng genommen keine Bürste ist, aber auch er ist ein Werkzeug, um die Haare zu pflegen. Grobzinkige Kämme erleichtern das Entwirren von dickem oder lockigem Haar – auch im nassen Zustand.
So sollte man die Bürsten reinigen
Egal, welche Bürste die Bürste des eigenen Vertrauens ist: Es ist wichtig, die Bürsten regelmäßig von Schmutz und Produktrückständen zu befreien. Mit Ausnahme der elektrischen Föhnbürste gilt für alle Modelle die gleiche Reinigungsmethode.
Es empfiehlt sich, die ausgekämmten Haare nach jedem Gebrauch aus der Bürste zu entfernen. So können die übermäßige Ablagerung von Fettresten und Produktrückständen verhindert werden. Einmal im Monat sollte man zudem die Bürste mit Haarshampoo gründlich reinigen. Im Anschluss die Bürste mit klarem Wasser ausspülen.
Bei der elektrischen Föhnbürste ist es zunächst am wichtigsten, dass die Bürste nicht mehr an den Strom angeschlossen ist! Das Gerät sollte zudem abgekühlt sein, bevor man mit der Reinigung beginnt. Für die Reinigung der Oberfläche der elektrischen Föhnbürsten eignen sich feuchte Mikrofasertücher und Wattestäbchen für die Zwischenräume der Borstenreihen. Grundsätzlich gilt aber, vor der Reinigung der elektrischen Geräte einen Blick in die Betriebsanleitung zu werfen.