Eier richtig aufbewahren: Ab in den Kühlschrank oder doch nicht?

Bei den meisten Verbrauchern wandert der Eierkarton aus dem Einkaufskorb schnurstracks in den Kühlschrank. Aber ist das überhaupt notwendig – und warum werden Eier im Supermarkt eigentlich ungekühlt gelagert?

Nach dem Einkauf räumen wir die Eier meistens sofort in den Kühlschrank. Ist das sinnvoll? (Bild: Getty Images)
Nach dem Einkauf räumen wir die Eier meistens sofort in den Kühlschrank. Ist das sinnvoll? (Bild: Getty Images)

Komisch, dass dieser Widerspruch den wenigsten auffällt: Während Eier im Supermarkt ungekühlt angeboten werden, räumt sie der Verbraucher nach dem Einkauf meist direkt in den Kühlschrank. Unnötige Energieverschwendung oder arbeitet der Handel schludrig?

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Weder noch: Denn die sogenannte Cuticula, eine besondere Schutzschicht innerhalb der Eierschale, macht das Ei nach dem Legen zwölf bis 18 Tage lang auf natürliche Weise haltbar. Innerhalb dieser Zeitspanne braucht das Ei also grundsätzlich keine Kühlung. Erst danach muss das Produkt bei fünf bis acht Grad aufbewahrt werden und ist in der Regel bis zu 28 Tage nach dem Legen haltbar. Da Supermärkte Eier nur bis maximal 21 Tage nach dem Legen anbieten dürfen, ist die Lagerung bei den ungekühlten Waren vollkommen legitim – ausgenommen natürlich die letzten drei Tage, in denen das Ei aber in der Regel sowieso nicht mehr angeboten wird.

Dass Verbraucher frisch gekaufte Eier in den Kühlschrank stecken, ist eine Vorsichtsmaßnahme, die durchaus Sinn ergibt, wenn man bedenkt, dass man als Verbraucher keine Details darüber kennt, welchen Weg das Ei von der Henne bis zum Kassenband zurückgelegt hat und ob sich eventuell kleine Schäden am Ei befinden, die die Schutzschicht gefährden könnten. Die Kühlung selbst schadet dem Ei nicht – allerdings bildet sich im Kühlschrank Kondenswasser auf der Schale, über das Keime ins Innere des Eis dringen könnten. Deshalb wird empfohlen, die Kühlkette nach einmaliger Kühlung bis zum Verzehr oder der Weiterverarbeitung des Eis nicht mehr zu unterbrechen.

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In US-amerikanischen oder auch kanadischen Märkten sind Eier übrigens ausschließlich im Kühlregal zu finden. Auch dies hat seinen Grund: Dort werden Eier nach dem Legen gewaschen, ein Vorgang, der die Cuticula zerstören und damit auch die Haltbarkeit beeinträchtigen kann.

Auf dem Eierkarton befindet sich zusätzlich zum Mindesthaltbarkeitsdatum übrigens auch ein freiwilliger Hinweis, ab wann Eier gekühlt werden sollten. Wer von diesem Datum aus 18 Tage abzieht, hat das frühestmögliche Legedatum errechnet.

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