Fahrrad-Inspektion: Warum sie so wichtig ist und worauf du achten solltest
Das braucht dein Fahrrad, um sicher zu sein
Wenn die Tage wärmer werden steigt bei vielen Menschen auch die Lust, endlich wieder Fahrrad zu fahren. Je nach Strecke geht das oft nicht nur schneller als mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern macht auch noch Spaß und ist gesund. Eine Sache aber gilt es zu bedenken.
Stand ein Fahrrad längere Zeit ungenutzt in einem Keller oder vielleicht sogar im Freien herum, sollte es vor dem Gebrauch unbedingt einem Checkup unterzogen werden. Staub, Feuchtigkeit und andere Einflussfaktoren könnten mehr hinterlassen haben als optische Einbußen – und dann wird es schnell gefährlich. Um das zu vermeiden, solltest du entweder selbst Hand anlegen oder einen Profi heranlassen.
Kleine oder große Inspektion?
Die meisten Fahrradläden bieten große und kleine Inspektionen an. Welche davon angeraten ist, hängt auch davon ab, wie oft das Fahrrad genutzt wird und wie gut oder eben nicht du dich selbst mit etwaigen Reparaturen auskennst. Eine Faustregel lautet so: Ein Mal im Jahr, am besten im Frühling, sollte das Fahrrad gründlich durchgecheckt werden. Wer sein Rad oft nutzt und keine Zeit, Lust oder nötige Kenntnis bezüglich den öfter zu checkenden Teilen hat, sollte es im Verlauf des Jahres noch einmal zu einer kleinen Inspektion bringen.
Der Umfang der Inspektion bestimmt den Preis
Der Unterschied: Während bei einer kleinen Inspektion vor allem die Bremsen und alle Schrauben getestet sowie die Schaltung eingestellt wird, werden bei einer großen Inspektion des Fahrrads auch weitere Teile wie der Lenker, die Federgabel, Laufräder, Fahrradkette, Tretlager und das Licht gecheckt. Dazu kommt die Prüfung von Lager, Naben und Ritzeln. Ob das Fahrrad bei der Inspektion auch gewaschen wird, hängt vom einzelnen Angebot ab.
Daneben variieren auch die Preise für die Inspektionen. Laut Wertgarantier sollte man aber mit 40 Euro bei einer kleinen und um die 80 Euro bei einer großen Inspektion rechnen, wozu dann noch die Kosten für eventuelle Ersatzteile plus Reparatur kommen können. Bei E-Bikes und Pedelecs liegen die Kosten noch ein bisschen höher, wobei beim selbst oder von einem Profi durchgeführten Checkup noch die Kontrolle des Akkus anfällt.
Dass eine Inspektion sinnvoll ist, ist nicht nur im Sinne der eigenen Sicherheit unstrittig. Zwar gibt es dazu keine Verpflichtung wie etwa beim Auto. Ist das Fahrrad laut Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) aber nicht verkehrssicher, springt bei einem Unfall auch die Haftpflichtversicherung nicht oder nicht im vollen Schadensumfang ein. Bei einer Mitschuld kann man sogar den Führerschien verlieren und wird man kontrolliert, droht ein Bußgeld.
Auf diese Punkte solltest du achten
Wer jetzt sofort einen Termin beim Fahrradladen seines Vertrauens ausmacht, ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Und für alle, die die Sache lieber selbst in die Hand nehmen, gibt es hier eine kleine Checkliste.
Zunächst sollte das Fahrrad mit einem einfachen Lappen und Wasser gereinigt werden. Ist der Schmutz ab, fallen auch eventuelle Schäden wie Rost oder Risse leichter auf.
Danach solltest du dein Augenmerk auf die Reifen richten. Lässt sich der Mantel mit dem Daumen leicht eindrücken, fehlt Luft. Wie hoch der perfekte Reifendruck ist, steht als Aufdruck auf dem Fahrradmantel. Sollte der Reifen nach dem Aufpumpen wieder Luft verlieren, liegt das wahrscheinlich an einem kaputten Schlauch, der dann geflickt oder durch einen neuen ersetzt werden muss. Danach solltest du dir den Mantel ansehen. Dieser sollte ersetzt werden, wenn das Profil abgefahren oder der Mantel spröde und rissig ist. Bei den Laufrädern ist es wichtig, dass sie nicht unrund laufen und eiern. Sollte das der Fall sein, liegt das in den meisten Fällen an den Speichen, die dann, am besten beim Fachmann oder der Fachfrau des Vertrauens, nachgespannt werden müssen.
Ein verkehrssicheres Fahrrad braucht zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen. Bei Scheibenbremsen sollte vor allem geprüft werden, ob der Bremsbelag mindestens 1 Millimeter dick ist. Ist er das nicht, muss ein neuer Belag her.
Bei Felgenbremsen reicht ein Blick auf die Indikatorlinie auf den Bremsklötzen, ob die Bremsbeläge noch genug Gummi aufweisen oder ausgetauscht werden müssen.
Hydraulische Bremsen können Luft ziehen oder es muss Bremsflüssigkeit nachgefüllt werden. Erkennen lässt sich das daran, dass sich der Bremshebel bis zum Lenker ziehen lässt. In diesem Fall solltest du dein Fahrrad in eine Fachwerkstatt bringen.
Bei der Schaltung solltest du zunächst prüfen, ob du problemlos in alle Gänge schalten kannst, ohne dass dabei ein Knacken oder Schleifen zu hören ist. Hört du eines der Geräusche, muss die Schaltung neu eingestellt werden, wofür ein gewisses Knowhow nötig ist. Im Zweifel sollte auch das besser in einer Fahrradwerkstatt gemacht werden.
Eine sogenannte Kettenlehre kann zum Einsatz kommen um herauszufinden, wie hoch der Verschleißgrad der Fahrradkette ist, die regelmäßig gereinigt und gepflegt werden sollte. Laut ADAC geht das am besten, indem man zunächst groben Schmutz mit einer Bürste entfernt. Danach sollte man die Kette mit einem Tuch umfassen und sie durch Bewegen der Pedale zwei bis drei Mal hindurchlaufen lassen. Dasselbe sollte man danach mit einem Baumwolltuch machen, auf das Universalschmieröl aufgetragen wurde. Zuletzt sollte die Kette mit speziellem Kettenöl geschmiert werden.
Laut StVZO muss ein verkehrssicheres Fahrrad zudem mit einer funktionierenden Klingel sowie leuchtendem Vorder- und Rücklicht ausgestattet sein. Dazu mit jeweils zwei gelben Rückstrahlern pro Pedal und zwei gelben Reflektoren pro Laufrad. Die Pedale dürfen nicht rutschig sein und müssen fest verschraubt sein. Bei einem Checkup empfiehlt es sich ohnehin, alle Schrauben auf ihre Festigkeit zu überprüfen. Und dann kannst du endlich kräftig in die Pedale treten!
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