Fakten vs. Mythen: Warum fällt das Butterbrot immer auf die geschmierte Seite?
Viele kennen das: das frisch gebutterte Brot fällt zu Boden und landet natürlich auf der beschmierten Seite, immer und immer wieder. Aber warum ist das so?
Die meisten von uns werden es schon mal erlebt haben. Da sitzt man gemeinsam am Frühstückstisch oder bei Abendbrot, hat sich gerade eine Scheibe Brot mit Butter beschmiert, vielleicht auch noch mit Marmelade oder Nutella (wobei sich hier ja die Geister scheiden, ob Nutella mit oder ohne Butter gegessen werden sollte) und durch eine Ungeschicktheit fällt einem das frisch geschmierte Brot aus der Hand oder vom Tisch und es landet – wie kann es auch anders sein – genau auf der beschmierten Seite.
Das fallende Butterbrot: "Murphys Law" hat damit nichts zu tun
Viele berufen sich nun auf "Murphys Law", jenes scheinbare Naturgesetz, welches besagt, dass alles, was schief gehen kann, auch wirklich schiefgeht. Zum Beispiel möchte man sich im Restaurant etwas bestellen und die letzte Portion hat gerade der Gast vor einem bestellt.
Oder im Supermarkt an der Kasse: Egal an welche Kassenschlange man sich anstellt (und sei es auch die kürzeste), es wird genau an dieser Kasse wieder irgendetwas passieren, dass man am längsten warten muss, während es an allen anderen Kassen (an denen man sich auch hätte anstellen können) nur so flutscht. Oder eben das besagte Butterbrot, welches zu Boden fällt und garantiert auf der beschmierten Seite landet.
Dabei spielt "Murphys Law" im Fall des Falles des Butterbrotes keine Rolle, es ist kein Zufall, Schicksal oder Gottes Fügung, dass sich das Brot mit der Butter- oder Marmeladenseite in den Flokati schmiegt.
Heruntergefallenes Essen: Stimmt die 5-Sekunden-Regel wirklich?
Tatsächlich ist dieses Ereignis gar nicht so zufällig, sondern eher die Regel, denn dabei sind die normalen Ausgangsbedingungen fast immer identisch.
Nehmen wir mal einen handelsüblichen Esstisch mit einer Höhe von 80 Zentimetern. Auf diesem liegt ein frisch geschmiertes Butterbrot normaler Größe. Dieses Butterbrot fällt nun, aus welchen Gründen auch immer, über die Tischkante zu Boden. Unter diesen genannten Bedingungen – eine Fallhöhe von 80 Zentimetern und einer Brotbreite von 10 bis 15 Zentimetern – dreht sich das Butterbrot beim Herunterfallen in der Regel einmal um 180 Grad, es sei denn, man verpasst der Butterstulle durch den instinktiven Versuch, das Brot noch aufzufangen, einen Extraschwung. Aber im freien Fall landet das Butterbrot in den allermeisten Fällen auf der beschmierten Seite.
Vergesst die 5-Sekunden-Regel
Und wer nun bei dem Butterbrot auf dem Boden an die berühmte 5-Sekunden-Regel denkt, die besagt, dass man innerhalb dieser Zeitspanne Lebensmittel, die mit dem Boden in Kontakt gekommen sind, noch essen kann, weil laut Theorie Bakterien so lange brauchen, um unser Essen zu kontaminieren, vergessen sie es. Zwar stellte eine Studie fest, dass sich mehr und mehr Bakterien auf dem Essen breitmachen, je länger es auf jeglichen Untergründen verbringt, allerdings haften sich Bakterien stets sofort an herabgefallene Lebensmittel - und das lange vor Ablauf der sagenumwobenen fünf Sekunden.
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Es liegt also an jedem selbst, ob man das zu Boden gefallene Butterbrot dann noch essen will oder nicht, sofern nicht sowieso der Hund schon schneller war.
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