Flüge über den Atlantik waren kurzzeitig schneller als Schallgeschwindigkeit: Dieses Wetterphänomen steckt dahinter

Nicht nur ein Boeing 777 Flugzeug von Qatar Airways erreichte am Mittwoch diese Höchstgeschwindigkeit. - Copyright: Nicolas Economou/SOPA Images/LightRocket/Getty
Nicht nur ein Boeing 777 Flugzeug von Qatar Airways erreichte am Mittwoch diese Höchstgeschwindigkeit. - Copyright: Nicolas Economou/SOPA Images/LightRocket/Getty

Nach Angaben von Flightradar24 erreichte der Qatar Airways Flug 704 bei der Überquerung des Atlantiks am Mittwoch eine Höchstgeschwindigkeit von 833 Meilen pro Stunde (ca. 1341 Kilometer pro Stunde). Die Boeing 777, die von New York nach Doha unterwegs war, landete somit etwa 50 Minuten früher als geplant.

Ebenfalls kurzzeitig über der Schallgeschwindigkeit unterwegs war der British Airways Flight 274, der nach Angaben von Flightradar24 auf dem Weg von Las Vegas nach London eine Höchstgeschwindigkeit von 814 Meilen pro Stunde (ca. 1310 Kilometer pro Stunde) erreichte. Der Airbus A350 landete 45 Minuten früher als geplant.

Durch den nordatlantischen Jetstream angetrieben

Die Flugzeuge waren mit ihrer üblichen Reisegeschwindigkeit unterwegs. Diese liegt in der Regel bei etwa 600 Meilen pro Stunde (ca. 966 Kilometer pro Stunde). Sie wurden jedoch durch den nordatlantischen Jetstream angetrieben, der viel schneller als gewöhnlich strömt. Jetstreams sind starke Winde in großen Höhen, die mehrere Tage lang auftreten können.

Obwohl die Flugzeuge zwar mit höherer Schallgeschwindigkeit als der Boden flogen, hatten sie aber weiterhin eine Unterschallgeschwindigkeit im Vergleich zur Luft um sie herum. Der Jetstream wurde durch die jüngste Kältewelle in den USA noch stärker als sonst.

Dies sollte auch dem Vereinigten Königreich und Irland im Rahmen des Sturms Éowyn starke Winde bescheren. Für den Freitag wurde für ganz Irland und Teile Schottlands die Warnstufe Rot ("Lebensgefahr" ausgerufen und Windböen von bis zu 100 Kilometer pro Stunde werden erwartet.

Unklar, ob ein Rekord dabei gebrochen wurde

Trotz der Seltenheit der beiden Flüge am Mittwoch mit Geschwindigkeiten von über 800 Meilen pro Stunde (1287 Kilometer pro Stunde), ist es nicht eindeutig, ob dabei Rekorde gebrochen wurden. Der schnellste kommerzielle Unterschall-Transatlantikflug, der von Guinness World Records aufgezeichnet wurde, fand im Jahr 2020 statt, als eine Boeing 747 der British Airways in 4 Stunden und 56 Minuten von New York nach London flog.

Bezogen auf den Boden flog sie mit einer Geschwindigkeit von 825 Meilen pro Stunde (etwa 1328 Kilometer pro Stunde) durch den Jetstream. Die Höchstgeschwindigkeit wurde jedoch länger aufrechterhalten als bei den Flügen am Mittwoch, da der Flug mehr als zwei Stunden kürzer war als üblich.

Jetstreams durch Klimakrise schneller und stärker

Es dürfte allerdings nicht lange dauern, bis wieder Rekorde gebrochen werden. Die meisten Flüge zwischen den USA und Europa werden durch den nordatlantischen Jetstream durchgeführt, dessen Rückenwinde der Grund dafür sind, dass man von den USA aus schneller nach Europa fliegen kann als in umgekehrter Richtung.

Die Klimakrise sorgt dafür, dass die Jetstreams stärker und damit auch schneller werden. Sie führt zu einer zunehmenden Energiedifferenz zwischen zwei Schichten der Atmosphäre, die den Jetstreams mehr Energie verleiht.

Dadurch werden auch die Rossby-Wellen - Mäander im Jetstream - vergrößert, was zu mehr Reibung in der Luft führt und die Gefahr von Turbulenzen an den Rändern des Jetstreams erhöht.

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