Frische Kräuter trocknen und lagern – so geht es richtig
Egal ob aus dem Blumenkasten oder von der Wiese: Wer frische Kräuter trocknen will, braucht nur eine Schere, ein wenig Garn und einen trockenen Raum zum Dörren.
Der Geruch frischer Kräuter ist ein ebenso großer Genuss, wie ihr Geschmack – egal ob man sie als Gewürz mit in die Soße oder den Salat gibt, oder als Tee übergießt. Um sich das ganze Jahr über daran zu erfreuen, lohnt es sich, die Pflanzen zu trocknen und aufzubewahren. Dazu muss man nur einige Dinge beachten.
Wann und wo schneide ich meine Kräuter?
Bei vielen Kräutern wie etwa Minzen, Schnittlauch, Dill oder Oregano ist das Aroma kurz vor der Blüte am stärksten. Die beste Tageszeit für die Ernte ist morgens, sobald der Tau getrocknet ist. Sobald jedoch die Sonne darauf scheint, fangen die Öle darin an zu verdunsten – du musst also früh ans Werk gehen, wenn du möglichst frische Kräuter haben möchtest. Alternativ kannst du dir einen bewölkten, aber trockenen Tag aussuchen. Der letzte Regen sollte außerdem ein paar Tage zurück liegen.
Süßkartoffel vs. Kartoffel: Was ist gesünder und hat welche Vorzüge?
Schneide die Kräuter kurz über dem Boden ab und achte darauf, dass die Stängel möglichst gleich lang sind, das erleichtert dir das Trocknen. Für Strauchgewächse wie Rosmarin, Salbei oder Thymian gilt: nicht ins Holz schneiden, sonst braucht die Pflanze länger, um wieder neue Triebe auszuschlagen. Beschränke deine Ernte am besten auf die äußeren, dünnen Äste des Strauchs.
Wie verarbeitet man frische Kräuter am besten?
Um Schmutz und Insekten zu entfernen, kannst du die Pflanzen einfach ausschütteln und – je nach Kraut – unter kaltem Wasser abspülen und anschließend mit einem Küchentuch abtupfen. Jetzt kannst du welke Blätter entfernen und gegebenenfalls auch Blüten – nur beim Lavendel verhält es sich anders, hier erntet man explizit die Blüten und sollte diese nicht abwaschen, da dies die Dörrphase verlängert.
Frische Kräuter trocknen oder einfrieren?
Am besten lassen sich Kräuter mit kräftigen Stielen und Blättern, wie zum Beispiel Lorbeer, Rosmarin, Salbei und Thymian, trocknen, denn sie behalten Aroma, Farbe und Form am längsten. Kräuter mit großen, saftigen Blättern wie Basilikum und Minze eignen sich dagegen besser zum Einfrieren.
Saft ist nicht gleich Saft – was hinter den Bezeichnungen steckt
Um frische Kräuter zu trocknen, empfiehlt es sich, sie mit etwas Küchengarn zu kleinen, losen, Sträußchen zu binden und diese kopfüber zum Trocknen aufzuhängen. Um den Prozess zu unterstützen, sollte dies in einem trockenen, lichtarmen Raum geschehen, der zwischen 20 und 30 Grad Zimmertemperatur hat und gut durchlüftet ist. Je schneller die Pflanzen trocknen, desto besser ist es, denn wenn es zu lange dauert, können die Kräuter schimmeln oder sich verfärben. Optimal ist eine Trocknungszeit zwischen 24 und 48 Stunden.
Ab in die Mikrowelle
Mediterrane Kräuter wie Thymian, Oregano oder Majoran können übrigens auch in der Mikrowelle getrocknet werden. Wasch die dünnen Zweige oder einzelnen Blätter mit etwas Wasser ab und breite sie auf Küchenpapier aus. Zusammen mit dieser Unterlage gibst du sie dann bei einer sehr niedrigen Watt-Einstellung für etwa 30 Sekunden in die Mikrowelle. Diesen Vorgang wiederholst du so lange, bist die Kräuter wirklich trocken sind – je nach Kräutertyp und Menge kann diese Art der Trocknung zwischen zwei und drei Minuten variieren.
Kräuter lagern: Was es zu beachten gibt
Zu guter Letzt kannst du die getrockneten Blätter vorsichtig von den Zweigen zupfen und in luftdichte Gefäße füllen. Nicht vergessen: versieh diese mit einem Etikett, das über Namen und Erntedatum Auskunft gibt.
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