Gesundheitsprobleme im Alter: Wie lange sollte man schlafen?

Eine britische Studie hat herausgefunden, dass Menschen, die weniger als fünf Stunden pro Nacht schlafen, im Alter vermehrt zu chronischen Erkrankungen neigen. Schlafhygiene kann schützen.

Ausreichend Schlaf schützt im Alter vor chronischen Krankheiten. Das legt eine britische Studie nahe. (Foto: Getty Images)
Ausreichend Schlaf schützt im Alter vor chronischen Krankheiten. Das legt eine britische Studie nahe. (Foto: Getty Images)

Dass guter Schlaf gesund hält und regenerative Eigenschaften hat, ist zumindest als Volksweisheit lange verbreitet. Aber immer mehr Studien belegen, dass diese Annahme auch der Wahrheit zu entsprechen scheint.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurden Daten ausgewertet, die im Zeitraum von 1985 bis 2016 gesammelt wurden. Untersucht hat man dabei die Schlafgewohnheiten von 10.308 britischen Beamt*innen. Gemessen wurde dabei auch die Anzahl chronischer Erkrankungen in den Altersstufen 50, 60 und 70 Jahren.

Schlafstudie: Weniger als fünf Stunden sind ungesund

Dabei haben die Wissenschaftler*innen herausgefunden, dass Menschen, die weniger als fünf Stunden pro Nacht schliefen, mit über 50 Jahren Lebensalter zu 30 Prozent häufiger an Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Herzerkrankungen, der Lungenkrankheit COPD, Depression oder Demenz litten. Im Alter von 60 Jahren waren es schon 32 Prozent, mit 70 ganze 40 Prozent.

Schlafposition: Warum du nicht nur auf dem Rücken liegen solltest

Einschränkungen in der Aussagekraft erfährt die Studie laut CNN dahingehend, dass hauptsächlich weiße Männer untersucht wurden. Nur ein Drittel der Proband*innen waren Frauen. Dadurch, dass mit der Gruppe der Beamt*innen hauptsächlich Mitglieder der Mittelschicht untersucht wurden und Menschen mit geringem Einkommen teils zwangsweise ungesündere Lebensstile hinnehmen müssen, kann davon ausgegangen werden, dass eine andere Proband*innengruppe die Ergebnisse verändern würde.

Führt wenig Schlaf zu gestörtem Hormonhaushalt?

Laut der Forscher*innen sind sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht zu empfehlen. Im Gegensatz zu anderen Studien fand diese auch nicht heraus, dass mehr Schlaf auch wieder zu Problemen führen könnte.

Die Gründe für die vermehrten Erkrankungen bei Kurzschläfer*innen sind nicht klar. Eventuell könnte der Hormonhaushalt durch die kurzen Ruhezeiten gestört sein. Nicht eindeutig ersichtlich sind in der Studie außerdem Ursache und Wirkung: Menschen mit Erkrankungen wie Depression schlafen eventuell einfach schlechter, weil sie krank sind, statt umgekehrt.

Hilft bei Schlafproblemen: Gewichtsdecke im Sale

Fest steht jedoch: Guter Schlaf ist nicht nur gesund, sondern auch schön. Körperliche Betätigung tagsüber, regelmäßige Bettgehzeiten und ein Verzicht auf Mediennutzung vor dem Einschlafen können zu einem verbesserten, erholsameren Schlaf beitragen. Denn nicht nur die Länge, auch die Qualität des Schlafes ist entscheidend.

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