Grill-Saison: So schadest du weder der Gesundheit noch der Umwelt

Der Sommer scheint endlich vollends angekommen zu sein und mit den heißen Temperaturen gehen die Deutschen auch wieder verstärkt ihrem liebsten Hobby nach – dem Grillen. Doch um das gesellige Barbecue zu einem vollen Erfolg zu machen und weder die Umwelt noch die Gesundheit deiner Gäste zu gefährden, solltest du auf ein paar Dinge achten.

Die Grill-Saison hat begonnen (Symbolbild: Getty Images)
Die Grill-Saison hat begonnen (Symbolbild: Getty Images)

Die Grill-Saison hat begonnen und mit ihr die Zeit der fröhlichen Gartenpartys – einschließlich des herrlichen Grill-Dufts, der durch die Gärten strömt und das Sommerfeeling für viele erst vollkommen macht.

Sobald man mit der Grillzange vor der knisternden Glut steht, hält man sich meist direkt für den perfekten Grillmeister. Kommt dir bekannt vor? Damit aber wirklich nichts schief geht und weder Gesundheit noch Umwelt durch das Grillen Schaden nehmen, solltest du dir aller Fehler bewusst werden, die dir dabei unterlaufen können – und sie tunlichst vermeiden.

Achte auf die Qualität des Grillguts

Für die meisten gehört zum Grillen auf jeden Fall ein leckeres Stück Fleisch. Wenn du deinen Fleischkonsum bewusst gestaltest, auf qualitativ hochwertiges Fleisch achtest und nicht zu häufig Fleisch konsumierst, hast du schon viel richtig gemacht.

Auch beim Grillen gilt: Lass die Finger von abgepacktem Billig-Fleisch im Supermarkt! Greife lieber zu Bio-Fleisch mit entsprechenden Siegeln, die artgerechte Haltung garantieren.

Kohle, Gas oder Elektro: Welcher Grill passt zu dir?

Was noch vor ein paar Jahren kaum vorstellbar war, wird immer mehr zur Normalität: Fleischlose Optionen lösen immer öfter das Steak auf dem Grillrost ab! Lass dich von den vielfältigen Möglichkeiten inspirieren und versuch es auch mal mit Grill-Käse, mariniertem Gemüse wie Zucchini, Paprika oder Auberginen oder experimentiere bei den leckeren Salaten, die schon lange nicht mehr "nur" Beilage sind. Damit tust du deiner Gesundheit auf jeden Fall etwas Gutes, statt nur auf Fleisch zu setzen.

Achtung: Mariniere mit dem richtigen Öl

Wenn du Gemüse für den Grill marinierst, benutze am besten Speiseöle mit einem hohen Rauchpunkt wie zum Beispiel Rapsöl oder raffiniertes Sonnenblumenöl. Ihr Rauchpunkt liegt bei über 200 Grad. Bei Überhitzung können krebserregende Stoffe entstehen, weshalb du keine kaltgepressten Öle verwenden solltest, deren Rauchpunkt deutlich niedriger liegt.

Gemüse ist eine leckere Alternative für den Grillrost (Symbolbild: Getty Images)
Gemüse ist eine leckere Alternative für den Grillrost (Symbolbild: Getty Images)

Wenn du den Geschmack von Fleisch nicht missen möchtest, kannst du immer noch zu Fleischersatzprodukten greifen – wie beispielsweise leckere Burger-Patties für den fleischlosen Burger-Genuss. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Nichts anbrennen lassen

Wenn deine Würstchen, Fleisch oder Fisch zu lange auf dem Rost liegen, erinnern sie irgendwann eher an Kohle als an leckeres Essen. Solche Stücke solltest du nicht mehr verzehren, den die beim Verbrennen entstehenden Stoffe können krebserregend sein. Auch solltest du vermeiden, dass Fett in die Glut tropft – der dabei entstehende Rauch kann ebenso krebserregende Stoffe verursachen, die du dann mit dem Essen aufnimmst.

Achte auf einen sauberen Rost

Machen setzen beim Grillen auf einen Rost, der eine gewisse Patina vorweist – eingebrannte Essensreste. Ein Rost mit solchen eingebrannten Verkrustungen sorgt aber nicht etwa für ein besonderes Aroma, sondern lediglich für Rauch und einen Geruch, den man beim Grillen eigentlich vermeiden will, nämlich nach Verbranntem. Säubere den Rost also vor jedem Gebrauch ordentlich.

Nimm Rücksicht auf Tiere und Natur

Das Grillgut brutzelt gemächlich vor sich hin und die Stimmung ist bestens. Da vergisst man gern mal, dass man mit dem entstehenden Rauch und dem Lärm zum Problem für die Natur werden kann.

Wenn du nicht im heimischen Garten grillst, wähle nur Orte aus, an denen Grillen ausdrücklich erlaubt ist, und halte bestmöglich Abstand zum Lebensraum von Tieren. Der Grillspaß steht nicht über den Regeln, die aus Gründen des Natur- und Brandschutzes gelten.

Darum steht Grillkohle oft vor dem Supermarkt

Ein weiterer Punkt ist der Verzicht auf Einweg-Grills. Sie verursachen Unmengen an Müll und sind wegen des benötigten Aluminiums alles andere als umweltfreundlich. Öffentliche Grillstellen sind eine tolle Alternative, oder aber du wagst dich mal an einen Grilleimer heran, wenn du dir keinen "richtigen" Grill leisten magst.

Einweg-Grills sind eine Belastung für die Umwelt (Symbolbild: Getty Images)
Einweg-Grills sind eine Belastung für die Umwelt (Symbolbild: Getty Images)

Ganz wichtig zu erwähnen und eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Nimm deinen Müll wieder mit und hinterlass ihn nicht einfach in der Natur. Zudem solltest du auf den Einsatz von Einweggeschirr verzichten.

Grillkohle nicht direkt entsorgen

Grillkohle und Asche müssen nach ihrem Einsatz in einem feuerfesten Gefäß mit Deckel auskühlen – das nimmt dem Feuer die Luftzufuhr und erstickt es, zudem kann der Wind keine glühenden Partikel im Garten verteilen. Das Abkühlen kann einige Zeit dauern. Keinesfalls solltest du Kohle und Asche deshalb direkt im Müll entsorgen, denn sonst besteht Brandgefahr. Bei einer Grillstelle im Freien solltest du laut dem Feuerwehrverband Baden-Württemberg auf "fwvbw.de" die Glut komplett mit Erde bedecken.

Beim Kauf von Grillkohle und Grillanzündern solltest du zudem auf hohe Qualität achten. Sonst gibt es im ungünstigsten Fall zwar viel unangenehmen Rauch und Schadstoffe für dein Grillgut, aber nur wenig Hitze. Lass dich im Baumarkt beraten, welche Produkte sich besonders gut eignen und welche die entsprechenden Qualitätssiegel tragen – gerade bei der Grillkohle bietet sich heimische Holzkohle an.

Letzter Punkt: Verwende keine Brandbeschleuniger wie Spiritus, um das Feuer anzufachen. Beim Grillen passieren jedes Jahr viele Unfälle, laut "utopia.de" etwa 4.000 allein in Deutschland, rund 500 davon mit schwersten Verletzungen – mehr als die Hälfte davon wegen des Einsatzes von Brandbeschleunigern.

VIDEO: Umweltfreundlich grillen: Darauf kommt es an