Heftige Kritik: Influencerin nutzt Proteste für Social-Media-Promotion

Ausnahmsweise ist es nicht der Social-Media-Post einer Influencerin, der aktuell einen heftigen Shitstorm auslöst, sondern seine Entstehung. Ein Video auf Twitter entlarvte nun eine junge Frau, die die aktuellen Unruhen in den USA für einen PR-Gag in eigener Sache nutzen wollte.

Hart bei der Arbeit? Wie ein Video entlarvte, half diese Influencerin einem Ladenbesitzer nur zum Schein (Bild: Twitter/ewufortheloss)
Hart bei der Arbeit? Wie ein Video entlarvte, half diese Influencerin einem Ladenbesitzer nur zum Schein (Bild: Twitter/ewufortheloss)

Die Demonstrationen nach dem Tod von George Floyd halten viele US-Städte in Atem. Und wie so oft bei Protesten der Fall, nutzen einige Menschen sie für Verwüstung und Plünderung von lokalen Geschäften und Einrichtungen. Nicht wenige sind daher dazu übergegangen, ihre Läden mit Brettern zu verbarrikadieren.

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Eine Influencerin nutzte diesen Umstand für ein kleines Fotoshooting. Ein viraler Clip, der auf Twitter bereits mehr als 26 Millionen Mal angesehen wurde, zeigt die junge Frau, wie sie sich kurz den Bohrer eines Ladenbesitzers leiht und posiert, als würde sie bei den Arbeiten helfen. Als ihr Begleiter die Aufnahmen gemacht hat, gibt sie dem Mann den Bohrer zurück, dankt ihm und fährt zusammen mit dem Fotografen in einem Mercedes davon. Im Hintergrund hört man eine Stimme, die sarkastisch ruft: “Gute Arbeit, Leute. Schwarze Leben zählen!”

Der Twitter-User, der das Video teilte, wies darauf hin, dass die Frau den Ladenbesitzer bei seiner Arbeit gestört habe, damit sie mit seinem Bohrer posieren könne. “Bitte tut das nicht”, schreibt er und plädiert: “Influencer: Nutzt eure Plattform für wahrhaftig Gutes und nicht für etwas, das als Gutes wahrgenommen wird.”

Die Influencerin löscht ihren Twitter-Account

Die “New York Times” identifizierte die junge Frau, die als Mundschutz einen Schal benutzt hatte, als Fiona Moriarty-McLaughlin, die an der Universität von Santa Monica studiert und ein Praktikum beim “Washington Examiner” absolviert. Sie hat ihren eigenen Twitter-Account mittlerweile deaktiviert.

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Auch Promis wurden auf den Clip aufmerksam. Regisseurin Ava DuVernay teilte ihn auf ihrem eigenen Twitter-Account und schrieb dazu: “Wisst ihr was? Ich werde für ein paar Minuten Twitter beiseite legen, bevor ich mein Handy durchs Zimmer schmeiße.” Sängerin Pink wütete: “Wer zur Hölle bist du und wer sind deine Eltern? Wer kann so etwas verteidigen?”