Heilende Hautpflege oder toxisches Mittel? Das musst du über Kosmetik mit Bienengift wissen
Bienengift hat zwei Seiten: Es ist einerseits ein gefürchtetes toxisches Mittel, das bei einer Allergie lebensbedrohlich sein kann. Andererseits werden seine Eigenschaften als Heilmittel und in Beautyprodukten geschätzt.
Ein wortwörtlicher Bienenstich kann – anders als der gleichnamige Kuchen – das Picknick im Sommer ganz schnell zum Horrortrip machen: Wer allergisch auf Bienengift reagiert, hat im Anschluss eines Stichs mit Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Atemnot, Schluckbeschwerden oder Kreislaufversagen zu kämpfen. Ein Notarzt ist da meist die letzte Rettung. Aber auch für Nicht-Allergiker kann der Stich einer Biene zum Notfall werden: Beispielsweise wenn das Insekt im Mund- oder Rachenraum zugestochen hat. Ausgerechnet dieses Gift haben Kosmetikhersteller seit einiger Zeit für sich entdeckt.
Bienengift als natürlicher Entzündungshemmer
Die gefährliche Wirksamkeit des Bienengifts kann für Menschen, die nicht unter einer Allergie leiden, auch zum Heilmittel werden. Denn dem Gift werden unter anderem durchblutungsfördernde, keimtötende und schmerzlindernde Eigenschaften nachgesagt. Außerdem soll es die Bildung von Cortisol fördern – ein körpereigener Entzündungshemmer. Es gibt auch vereinzelte Meinungen, die Bienengift zur Rheumabekämpfung empfehlen; offiziell bestätigt ist das jedoch nicht.
Gegen Falten: Herzogin Kate verwendet das Gift der Bienen
Doch Bienengift kann noch mehr: Herzogin Kate, ihre Schwiegermutter Camilla, Victoria Beckham und auch Kylie Minogue haben es für ihre Schönheitsroutine entdeckt. In Form von Cremes und Seren wird es auf die Haut aufgetragen und vermittelt ihr so das Gefühl eines Stichs, woraufhin die Haut mit erhöhtem Blutdurchfluss reagiert und dadurch temporär straffer wird. Es ist eine Anti-Falten-Behandlung ganz ohne Nadeln. Zu spüren ist höchstens ein leichtes Kribbeln.
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Wichtig: Vorher Arzt befragen!
Vor der Anwendung von Bienengift sollte man ein wenig der Creme oder des Serums an einem kleinen Hautareal, wie zum Beispiel der Armbeuge, auftragen, um die Verträglichkeit zu überprüfen. Menschen, die empfindlich auf Bienenstiche reagieren, dürfen Bienengiftprodukte keinesfalls verwenden – das kann lebensbedrohlich sein. Daher ist eine Absprache mit dem Arzt im Vorfeld einer Bienengifttherapie in jedem Fall ratsam.