Heizspiegel 2024 zeigt enormes Sparpotenzial für 2025

Wenn Sie über Ihre nächste Heizkostenabrechnung auch so jubeln wollen, sollten Sie die Spartipps aus dem neuen Heizspiegel beherzigen.
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Ende September 2024 wurde der neue Heizspiegel veröffentlicht. Das Ergebnis zeigt, wo Verbraucher noch deutlich Heizkosten pro Jahr sparen können. Wir haben die besten Spartipps aus dem Heizspiegel für Sie zusammengefasst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Heizspiegel erscheint jährlich im September. Für ihn werden stets die Vergleichswerte aus dem vorherigen Abrechnungsjahr zugrunde gelegt, im September 2024 also die aus dem Jahr 2023.

  • Alle privaten Haushalte können das Heizgutachten nutzen, um den eigenen Heizenergieverbrauch kritisch zu hinterfragen.

  • Den größten Effekt auf den Energieverbrauch haben eine Modernisierung der Heizungsanlage beziehungsweise der Wechsel des Heizungssystems sowie die energetische Sanierung.

  • Hauseigentümer und Mieter können selbst zahlreiche kleine Tipps nutzen, um Energie zu sparen. Allein die Senkung der Raumtemperatur um ein Grad spart etwa sechs Prozent Heizkosten.

Mit dem jährlich erscheinenden Heizspiegel möchte die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online, gefördert durch das Bundesumweltministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, den Verbrauchern eine Übersicht anbieten, um festzustellen, ob ihr Heizungsverbrauch zu hoch ist. Heizen Sie mit Erdgas, Heizöl, Fernwärme oder einer Wärmepumpe, können Sie anhand der Wohnfläche Ihres Gebäudes Ihren Verbrauch und Ihre Kosten bewerten.

Für den Heizspiegel 2024 untersuchte die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online 144.137 Gebäudedaten aus über 30 Millionen Haushalten in Deutschland. Der Report kommt zu dem Ergebnis, dass durch effektives Heizen, Sanierungsmaßnahmen und erneuerbare Energieträger die CO2-Emissionen Deutschlands deutlich gesenkt werden können. Bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung beträgt das Einsparpotenzial einer modernen Heizung laut dem Heizgutachten 770 Kilogramm CO2. Im besten Fall lassen sich laut Analyse des Heizspiegels 1.095 Euro im Jahr sparen.

Heizkosten nach Baualter und Energiequelle

Die Heizenergie für Wohngebäude verursacht große Mengen an CO2. Laut Heizspiegel liegt der Anteil des Heiz- und Warmwasserverbrauchs bei etwa 20 Prozent Ihres gesamten CO2-Fußabdrucks. Ein Grund mehr, Heizenergie einzusparen und auf diese Weise die Energierechnung zu senken.

In der folgenden Tabelle finden Sie einen Vergleich der Heizkosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung je nach Alter des Gebäudes:

Energieträger

Kosten (im Jahr)

Erdgas

835 bis 1.430 Euro

Heizöl

695 bis 1.185 Euro

Fernwärme

735 bis 1.225 Euro

Wärmepumpe

580 bis 975 Euro

Holzpellets

630 bis 1.050 Euro

Wie Sie anhand der Vergleichswerte sehen, kommt es je nach Wärmedämmung des Gebäudes zu beträchtlichen Preisunterschieden im aktuellen Heizspiegel.

Im Folgenden erhalten Sie einige Tipps, wie Sie Ihre Heizkosten senken können.

1. Tipp: Energetische Sanierung für weniger Heizkosten

Der Heizspiegel betont, wie wichtig eine energetische Sanierung von Gebäuden ist. In einer Wohnung mit einem guten energetischen Zustand zahlen Verbraucher teils die Hälfte weniger als in einer gleichgroßen Wohnung, die in einem schlechten energetischen Zustand ist.

Haben Sie beispielsweise eine Wohnfläche von 70 Quadratmeter und verwenden als Energieträger Erdgas, müssten Sie als Verbraucher 2023 statt 1.430 nur 835 Euro an Heizkosten pro Jahr zahlen. Somit können Sie pro Jahr nicht nur viel Geld sparen, sondern gleichzeitig auch den klimaschädlichen CO2-Ausstoß deutlich verringern.

Tipp

Der Heizspiegel erscheint stets im September eines Jahres, da es Zeit benötigt, die gesammelten Daten auszuwerten. Aktuell (Stand: Dezember 2024) finden Sie daher lediglich den Heizspiegel, der im September 2024 erschienen ist. Ihm liegen die Vergleichswerte der Haushalte aus dem Jahr 2023 zugrunde. Da die Energiepreise in den letzten Jahren stark variieren, ergeben sich für das aktuelle Abrechnungsjahr 2024 durchaus Unterschiede. Schätzungen zufolge fallen die Werte des Heizspiegels 2025 (für das Verbrauchsjahr 2024) vor allem bei Erdgas niedriger und bei Fernwärme höher aus.

2. Tipp: Wechsel des Heizungssystems

In einem Bericht des Statistischen Bundesamts wird hervorgehoben, dass in Neubauwohnungen mittlerweile eine elektrische Wärmepumpe mit einem Anteil von 57 Prozent das beliebteste System für die Wärmeversorgung ist. Mit inzwischen weitem Abstand folgen Gasheizungen mit 28 Prozent. Der Anteil der Heizungen, die mit Fernwärme betrieben werden, lag im Jahr 2022 bei acht Prozent.

Im Gebäudebestand hingegen stellen Heizungen mit Erdgas und Heizöl immer noch die Mehrheit in Deutschland. Dabei sind umweltschonende Heizungssysteme, wie die Wärmepumpe, bereits heute wesentlich günstiger als das Heizen mit Fernwärme. Betrachtet man die Vergleichswerte zu Heizöl, können Verbraucher mit einer Wärmepumpe 230 Euro an Kosten im Jahr einsparen, so der Heizspiegel. Bei Gas fällt die Ersparnis laut Heizspiegel mit 420 Euro sogar noch deutlich höher aus. Allerdings müssen hier die besonderen Bedingungen des Jahres 2023, welche für den Heizspiegel aus dem September 2024 zugrunde gelegt werden, berücksichtigt werden.

Tipp

Steigen Sie auf eine Heizung mit einem erneuerbaren Energieträger um, sparen Sie nicht nur Heizkosten, sondern der Umstieg wird zudem durch eine Förderung von der KfW staatlich bezuschusst. Je nach Umsetzung und Einkommen sind Förderungen zwischen 30 und 70 Prozent vorgesehen.

3. Tipp: Kleine Sparmaßnahmen, große Einsparung an Heizkosten

Bereits mit kleinen Sparmaßnahmen können Sie pro Jahr viele Euro an Heizkosten sparen. Dazu gehören unter anderem folgende Sparmaßnahmen:

  • Räume nicht auskühlen lassen: Statt eine Heizung im Winter komplett auszustellen, wenn Sie nicht zu Hause sind, drehen Sie sie stattdessen auf eine niedrige Stufe herunter. Vergessen Sie auch nicht, die Türen zu schließen, denn dadurch kühlen Räume nicht so schnell aus.

  • Stoßlüften statt Dauerlüften: Ein gekipptes Fenster, das dauerhaft offen ist, kann die Heizkosten rasant in die Höhe treiben. Es lohnt sich, lieber mehrmals am Tag richtig zu lüften. Bewegen Sie sich mit Ihrem Verbrauch im bundesweiten Durchschnitt, liegt das Einsparpotenzial für Eigentümer bei 289 Euro, für Mieter bei 184 Euro jährlich.

  • Heizkörper freihalten: Stehen Möbel vor der Heizung, verhindern diese eine gleichmäßige Verteilung der Wärme im Raum und erhöhen unnötig die Kosten.

  • In der Heizperiode Fenster komplett schließen: Vor allem nachts können Fenster ruhig geschlossen bleiben und mit Vorhängen und Rollläden geschlossen werden, sodass eine zusätzliche Wärmedämmung entsteht.

  • Fenster abdichten: Eine der einfachsten und zugleich effektivsten Maßnahmen ist das Abdichten der Fenster. Vor allem bei älteren Wohngebäuden lässt sich der Heizenergieverbrauch deutlich senken. Laut Zahlen des Heizspiegels können Sie bis zu 85 Euro pro Wohnung einsparen.