Hexenhaare: Woher kommen die Haare am Kinn und was kannst du dagegen tun?

Der morgendliche Blick in den Spiegel und du stellst fest: Da sind schon wieder zwei neue, borstige Haare am Kinn. Den Kampf mit der Pinzette vom Vortag hast du verloren! Aber was sind eigentlich die Ursachen für Hexenhaare und wie wirst du sie los?

Nicht immer ist es ratsam, den Hexenhaaren mit einer Pinzette zu Leibe zu rücken. (Bild: Getty Images)
Nicht immer ist es ratsam, den Hexenhaaren mit einer Pinzette zu Leibe zu rücken. (Bild: Getty Images)

Eigentlich sind Haare am Kinn nicht ungewöhnlich und eher unscheinbar. Wären da nicht immer wieder die besonders garstigen, kleinen Härchen, die sich dort – oder auch an anderen Stellen – dazwischen mogeln. Umgangssprachlich werden diese Haare Hexen- oder Teufelshaare genannt. Auch bei Männern finden sie mit zunehmendem Alter ein neues Zuhause. Nicht unbedingt am Kinn, dafür dann gerne auf den Schultern und am Rücken.

Ursachen der Hexenhaare

Gleich vorweg: Hexenhaare sind meistens völlig harmlos und oftmals hormonell bedingt. Es gibt allerdings auch Einzelfälle, bei denen die Haare auf eine (ernsthafte) Erkrankung hinweisen können. Dies ist jedoch die absolute Ausnahme.

1. Hexenhaare: Hormonelle Umstellung

"Viele Frauen bemerken in der Schwangerschaft oder während der Wechseljahre, dass sie plötzlich Haare am Kinn bekommen. In der Regel ist hierfür ein Testosteronüberschuss verantwortlich", sagt der Dermatologe Dr. Max Tischler vom digitalen Arztportal onlinedoctor.de gegenüber der Berliner Zeitung.

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Auch die Pubertät bringt – oft neben jeder Menge modischer Fehltritte – einen Hormonumschwung mit sich. Was gewisse Geschmacksverirrungen erklärt und eben auch das plötzlich Wachstum von Hexenhaaren. Es gibt aber noch weitere Ursachen, die zu den ungewollten Haaren am Kinn führen können.

2. Hexenhaare: Genetische Faktoren

Wenn du als Kind bereits fasziniert beobachtet hast, wie deine Mutter mit den Hexenhaaren zu kämpfen hatte, ist es sehr wahrscheinlich, dass du selbst auch das Vergnügen mit den widerspenstigen Härchen haben wirst. Denn neben den hormonellen Ursachen sind genetische Faktoren der häufigste Grund dafür, dass sich Hexenhaare entwickeln.

3. Hexenhaare: Gewichtsverlust

Wenn du an Gewicht zu- oder abnimmst, hat das auch immer Auswirkungen auf deinen Hormonhaushalt. Bis sich dieser wieder eingependelt hat, kann es verstärkt zur Bildung einzelner Hexenhaare kommen.

4. Krankheiten

Grundsätzlich können alle Krankheiten, die Einfluss auf den Testosteronspiegel im Blut nehmen, verantwortlich für Hexenhaare sein. Dazu gehören beispielsweise Insulinresistenz, Diabetes Typ 2, das Syndrom der polyzystischen Eierstöcke oder das Cushing-Syndrom. Diese Krankheiten gehen allerdings mit einer Vielzahl an Symptomen – und oft auch mit dem plötzlichen und sehr verstärktem Haarwuchs einher. In den allermeisten Fällen sind die Ursachen für Hexenhaare völlig harmlos.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine ernstere Erkrankung hinter dem verstärkten Haarwuchs stecken könnte, sprich bitte mit deinem Hausarzt.

Wie andere Haare auch, können Hexenhaare mit dem Laser dauerhaft entfernt werden. (Bild: Getty Images)
Wie andere Haare auch, können Hexenhaare mit dem Laser dauerhaft entfernt werden. (Bild: Getty Images)

Wie wirst du Hexenhaare wieder los?

Die nervigen Hexenhaare lassen sich mit verschiedenen Methoden entfernen. Egal ob zupfen, rasieren oder lasern: Solange das Haar nicht auf einem Leberfleck sitzt, kannst du dich für die Methode entscheiden, die dir am liebsten ist.

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Befindet sich das Haar direkt auf einem Leberfleck, kann die Entfernung durch die Pinzette Entzündungsreaktionen hervorrufen und sogar eine krankhafte Veränderung des Muttermals begünstigen. In diesem Fall besser rasieren – oder einfach stehenlassen. Bei mehr als drei Hexenhaaren lässt schließlich auch eine fetzige Flechtfrisur zaubern. Und wer weiß: Vielleicht wird das der Trend des Sommers!

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