Hidden Headlines: In dieser europäischen Stadt können Rollkoffer zum Problem werden
Wundervolle Kalksteingebäude, leuchtend blaues Meer: Dubrovnik, die "Perle der Adria" gilt nicht umsonst als eine der atemberaubendsten Städte Kroatiens.
Jahr für Jahr zieht es Tourist*innen aus aller Welt in den Süden Kroatiens, um die Stadt, die seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, zu erkunden. Mehr als eine Million Besucher*innen pro Jahr waren vor der Corona-Pandemie keine Seltenheit. Doch genau dieser Strom an Reisenden wird nun zum Problem für Dubrovnik. In der Stadt ist es zu laut. Der Meinung ist zumindest Bürgermeister Mato Franković. Seine Maßnahmen: ungewöhnlich und rigoros.
Die meisten Reisenden kommen mit Rollkoffern in der Küstenstadt an. Die sind zwar praktisch, wer jedoch schon einmal einen Koffer auf Rädern hinter sich hergezogen hat, weiß, dass dieses Unterfangen alles andere als geräuscharm ist. Das Kopfsteinpflaster Dubrovniks tut sein Übriges und wirkt wie ein Verstärker für die ohnehin schon lauten Koffergeräusche. Doch damit soll jetzt Schluss sein.
Laut der kroatischen Tageszeitung "Jutarnji" verkündete Franković, dass Tourist*innen ab Sommer eine Strafe von 265 Euro droht, wenn sie ihre Koffer rollen. Sie sollen stattdessen getragen werden.
Gepäck soll aus dem Stadtbild Dubrovniks verschwinden
Aber wie soll das funktionieren, reisen ohne Koffer? Nicht jede*r ist dazu in der Lage, einen Rucksack oder gar einen schweren Koffer zu tragen, das Mitführen größerer Gepäckmengen lässt sich oft schlichtweg nicht vermeiden.
Doch der Bürgermeister hat eine Lösung parat: "Sie werden ihre Taschen an der dafür vorgesehenen Stelle abstellen und wir werden, natürlich gegen Gebühr, ihre Sachen an die Adresse bringen, an der sie übernachten werden. Das ist erst der Anfang, das endgültige Ziel ist es, im Zusammenhang mit dem Flughafen ein Logistikzentrum einzurichten, von dem aus das gesamte Gepäck der Dubrovnik-Besucher direkt vom Flughafen zu den Gästeadressen transportiert wird."
"Respektiere die Stadt"
Einige der neuen Regeln für Tourist*innen werden zudem in einem Cartoon-Video erklärt. Der Titel lautet "Respektiere die Stadt":
In dem Video ist zu sehen, was Tourist*innen in der Stadt tun dürfen - und was nicht: So drohen Bußgelder für unangemessene Verhaltensweisen, wie etwa auf Denkmäler klettern, in öffentlichen Bereichen zu schlafen oder Alkohol in der Nähe geschützter öffentlicher Räume zu trinken. Das Video wird derzeit auf Flügen von Croatia Airlines und auf Kreuzfahrtschiffen gezeigt
Strafen für lärmende Gastronomie-Betriebe
Das ist nicht die einzige Maßnahme, die der Bürgermeister Dubrovniks gegen den Übertourismus in der Stadt ergreift. Bereits seit 2019 dürfen im Hafen nur noch zwei Kreuzfahrtschiffe pro Tag anlegen. Auch Gastronomiebetriebe werden mit harten Auflagen belegt – darunter etwa die Bar "Cele", die kürzlich wegen zu lauter Musik sieben Tage lang ihre Terrasse schließen musste. Der Schaden für den Betrieb liegt laut Franković bei 70.000 Euro. Die Lärm-Messungen für Gastronomie-Betriebe sollen auch in Zukunft fortgeführt werden.
Auch für Zusteller-Firmen ändert sich einiges: Derzeit dürfen Lieferungen im historischen Zentrum von 05:00 bis 07:30 Uhr morgens erfolgen. Dabei dürfen nicht mehr als zehn Zustellfahrzeuge gleichzeitig anwesend sein. Geplant ist jedoch, dass Zustellungen bald mit elektrischen Zustellfahrzeugen und eigenem Personal von der Stadt übernommen werden. So sollen sowohl das Lieferproblem als auch das Gepäckproblem innerhalb von zwei Jahren vollständig gelöst werden.
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