Innenarchitektinnen verraten ihre größten No-Gos bei der Weihnachtsdekoration
Wenn Weihnachten kurz vor die Tür steht, kann man den festlichen Lichtern und farbenfrohen Dekorationen kaum noch entgehen. In den Geschäften laufen „All I Want for Christmas“ und „Last Christmas“ im Wechsel, und auch Zuhause zieht die Gemütlichkeit ein.
Doch wie richtet man seine Wohnung weihnachtlich ein, ohne dabei zu kitschig zu werden?
Das haben wir zwei Expertinnen für Innenarchitektur gefragt: Interior Designerin Natalia Krysta und die ehemalige TV-Journalistin und Herausgeberin des Blogs „Das Apartment Living“ Ingrid Kühn. Im Interview verrieten sie uns unter anderem, welche Weihnachtsdeko-„Fails“ ihr definitiv vermeiden solltet, um das schönste Ambiente für diese Jahreszeit zu erzielen.
„Natürlicher“ Weihnachtsschmuck ist immer zeitlos
Vielleicht kennt ihr das auch: Jedes Jahr schwört man sich, keine neuen Weihnachtskugeln oder -aufhänger zu besorgen – doch irgendwie lässt man sich doch wieder auf den Weihnachtskaufrausch ein. Dafür rät Ingrid Kühn, die ihre besten Einrichtungs-Tipps auf Tiktok verrät, zu zeitloser Deko in neutralen Farben, wie Weiß, Gold oder Silber.
Diese Grundelemente sollte man sich anschaffen, wenn man „nicht in jedem Jahr einen klassisch roten Weihnachtsbaum haben möchte und dennoch eine jährliche Neuanschaffung von Weihnachtsdekoration vermeiden möchte“, so Kühn. Ein weiterer Tipp der Expertin: Habt Weihnachtskugeln in zwei verschiedenen Farben zu Hause. Diese könnt ihr dann im Wechsel entweder einfarbig oder zweifarbig variieren.
Außerdem betont Kühn, dass einzelne neue Akzente oder natürliche Materialien wie Tannenzapfen, Beerenzweige und farbige Schleifen eure Weihnachtsdeko gut aufpeppen und ergänzen können. Für Innenarchitektin Natalia Krysta bedeutet zeitlose Weihnachtsdeko etwas Ähnliches: Ihr zufolge sind „Tannenzweige, ob als Kranz, Girlande oder in der Vase, immer up to date.“
Mit dieser Weihnachtsdeko seid ihr immer im Trend
Darüber hinaus sind beide Expertinnen auf kostengünstige, selbstgemachte Papierdeko gut zu sprechen: Ingrid Kühn ist beispielsweise ein Fan von Weihnachtssternen aus einfarbigem Papier, die laut der Expertin mit schöner Beleuchtung reduziert-skandinavisch und sehr modern wirken können. Auch Natalia Krysta mag das DIY-Dekoelement: „Ob für die Minimalisten oder Maximalisten, ob in Farbe oder schlicht in Weiß – es passt immer.“
Ferner empfiehlt Natalia Krysta, „Allrounder“ wie Kerzen in eure Tischdeko mit einzubauen. „Gerade in der Winterzeit sind sie eine wundervolle Dekoration, da sie Wärme ausstrahlen und erzeugen“, so die Interior Designerin. „Man fühlt sich wohl und geborgen und es ist schön sie anzuschauen, wenn sie brennen.“ Abgerundet mit einem „tollen Kerzenhalter und schon ist kein Tisch mehr leer und voller Atmosphäre“, fügt sie hinzu.
Auf diese Weihnachtsdeko könnt ihr dieses Jahr verzichten
Natürlich hat jeder seinen eigenen Geschmack, doch aus Expertensicht würde Natalia Krysta niemals zu einem Plastikweihnachtsbaum greifen: „Diese unechte Optik ist für mich keine Option. Weder die Haptik, Optik noch der Geruch stimmt überein“, sagt sie. Besonders schlimm findet sie den Baum in einer unnatürlichen Farbe wie weiß oder schwarz. Als nachhaltige Alternative zu einem echten Baum empfiehlt sie lieber Design-Tannenbäume aus Draht, Holz oder anderen Materialien, die etwas abstrakter sind.
Weihnachtssprüche auf Kissen, Tischdecken oder Bildern kommen für Natalia Krysta ebenfalls nicht infrage. „Ich muss nicht auf ein Kissen schreiben ,It's Christmas time!' – ich weiß es doch schon“, scherzt sie. Ingrid Kühn zieht hingegen bei blinkenden Lichterketten mit kalter Lichttemperatur einen Schlussstrich, denn diese „erzeugen keine Gemütlichkeit und wirken billig.“
Kühn rät außerdem von der Verwendung von zu vielen Materialien als Weihnachtsdeko, und nennt dabei als Beispiel die Kombination aus „allerlei Kugeln in verschiedenen Farben und Stilen, mit rustikalem Holzdekor und Bast.“ Diese sorgen laut der Content-Creatorin für ein überladenes, unharmonisches Bild.
Neuer Tiktok-Trend: Monochromer Weihnachtsbaum
Besonders an Weihnachten holen sich viele User in den sozialen Netzwerken Inspiration beim Schmücken und probieren neue Trends, wie der aktuelle Hype um monochromatische, einfarbige Weihnachtsbäume. An diese Mode findet auch Ingrid Kühn Gefallen.
„Werden verschiedene Texturen derselben Farbe eingesetzt – also matte und glänzende Kugeln beispielsweise – wirken sie besonders edel“, so Kühn. Wichtig dabei ist für die Expertin aber wieder, eine hochwertige warmweiße Beleuchtung am Baum. Außerdem betont sie, dass ihr die Weihnachtsbaumdekoration schlicht und minimalistisch halten solltet, um den „eleganten, eher reduzierten Look zu erhalten.“
Vermeidet zu viele Farben
Zu viele Farben gelten für Kühn als ein weiterer „No-Go“ für ein schön geschmücktes Zuhause: „Um eine Weihnachtsdekoration stimmig zu gestalten, ist es wichtig, einem Stil und einem Farbkonzept zu folgen“, erläutert Kühn. „Dabei solltet ihr euch für einen Stil – ob rustikal-natürlich, klassisch, modern, skandinavisch – und für eine Farbwelt entscheiden.“
Dem stimmt Natalia Krysta ebenfalls zu, denn sie liegt Wert auf ein einheitliches Farbschema – auch an Weihnachten. „Ihr solltet die Farben, die bereits im eigenen Zuhause existieren, auch auf die Dekoration übertragen“, so die Interior Designerin. „Für mich ist ein roter Faden das A&O.“
Des Weiteren setzt sie auf Weihnachtsdeko, die bereits zur Inneinrichtung passt: „Du hast grüne Wände oder Accessoires? Toll, dann schmücke auch deinen Baum mit grünen Kugeln“, fügte Natalia Krysta hinzu. Diese Meinung teilt auch Kühn, die empfiehlt, für ein stimmigeres Gesamtbild, das Farbthema des Weihnachtsbaums erneut in eure Einrichtung aufzugreifen.