Ist eine vegane Ernährung gesünder für Hunde? Studie sorgt für neue Dikussionen

Kann man Hunde vegan ernähren oder ist der beste Freund des Menschen ein reiner Fleischfresser? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Eine neue Studie befeuert die Diskussion erneut.

Für die einen zeigt schon das Gebiss eines Hundes, dass sie Fleisch brauchen, für die anderen ist der Hund eben kein Wolf und kann - oder soll sogar - fleischlos ernährt werden. Ob man einen Hund tatsächlich vegan ernähren kann und wie gesund das ist, ist eine hitzige Debatte, die nun durch eine britische Studie neu befeuert wird.

Forscher der University of Winchester studierten die Ernährung und die Gesundheit von 2500 Hunden über den Zeitraum eines Jahres. Etwa der Hälfte wurde konventionelles, fleischbasiertes Futter gegeben, ein Drittel wurde gebarft - dies bedeutet, dass sie rohes Fleisch fraßen - und etwa 13 Prozent wurde vegan gefüttert. Anhand sieben Indikatoren wurden die Auswirkungen der Ernährung schließlich bewertet, darunter die Zahl der Tierarztbesuche und 22 gängige Krankheiten.

Studie legt nahe, dass eine vegane Ernährung gesünder sein könnte

Die Ergebnisse wurden im Magazin "Plos One" veröffentlicht: Die Wissenschaftler stellten fest, dass fast die Hälfte der mit einer konventionellen - also fleischbasierten - Ernährung gefütterten Hunde während des Studienzeitraums medikamentös behandelt werden musste. Bei den vegan ernährten Hunden war dies nur bei einem Drittel der Fall. Gesundheitliche Probleme hatten 49 Prozent der konventionell ernährten Hunde, 43 Prozent der gebarften Hunde und 36 Prozent der vegan ernährten Hunde.

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Für die Forscher ist das Ergebnis eindeutig: "Unsere Studie ist die bisher mit Abstand größte ihrer Art", sagte Studienleiter Prof. Andrew Knight, der selbst Veganer, aber kein Hundebesitzer ist, "The Guardian". "Sie zeigt, dass die gesündeste und ungefährlichste Art der Ernährung für Hunde eine vegane ist, bei der sie alle Nährstoffe erhalten."

Dass viele gebarfte Hunde etwas gesünder zu sein schienen als vegan ernährte Tiere, wollte Knight nicht gelten lassen - viele dieser Hunde seien um einiges jünger gewesen, was ihnen einen Vorteil in Sachen Gesundheit gegeben hätte.

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Bei der Studie wurden allerdings keine eigenen Untersuchungen durchgeführt, sondern lediglich Fragebogen ausgewertet, die von den Besitzern der teilnehmenden Hunde ausgefüllt wurden. Bei derartigen, Umfrage-basierten Studien ist kaum möglich, die exakten Gründe für die jeweiligen Gesundheitsprobleme zu ermitteln. Knight tippt jedoch auf Gewichtsprobleme, die auch bei Hunden zu immer mehr gesundheitlichen Schwierigkeiten führen würden.

In Auftrag gegeben wurde die Studie indes von der Organisation ProVeg, die sich für einen veganen Lebensstil einsetzt.

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Knight räumt selbst ein, dass weitere Forschung nötig sei, um seine Untersuchungen zu bekräftigen. Diese Ansicht wird von Justine Shotton, Präsidentin der Britischen Tierärztevereinigung, geteilt. "Es wird derzeit viel zum Thema vegane Ernährung bei Hunden geforscht", sagte sie "The Guardian". Die neue Studie würde weitere Argumente liefern, dass eine solche Fütterung gesund sein könne. "Was allerdings fehlt, sind die robusten Daten von Langzeitstudien, bei denen die Ernährung vieler Hunde über mehrere Jahre hinweg überwacht wird."

Sie und ihre Kollegen würden weiterhin nicht zu einer fleischlosen Ernährung raten, allerdings "ist es theoretisch möglich, einen Hund vegetarisch zu ernähren". Die Besitzer müssten sich in dem Fall allerdings laufend tierärztlich beraten lassen, um eine Mangelernährung bei ihrem Hund zu vermeiden.

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