Zucker-Alternative: Ist Mönchsfrucht wirklich so gut?

Die Auswahl an künstlichen und natürlichen Süßungsmitteln mit wenig bis keinen Kalorien ist inzwischen sehr groß. Das neue Trend-Mittel: Die Mönchsfrucht. Aber ist sie wirklich besser?

Lo Han Guo wird auch Mönchsfrucht oder Buddha-Frucht genannt. (Foto: Getty Images)
Lo Han Guo wird auch Mönchsfrucht oder Buddha-Frucht genannt. (Foto: Getty Images)

Neugierig geworden? Wir beantworten euch folgende Fragen:

  • Was ist Mönchsfrucht?

  • Wie gut süßt Mönchsfrucht?

  • Ist Mönchsfrucht gesund?

Was ist Mönchsfrucht?

Das Kürbisgewächs ist in China unter dem Namen Luo Han Guo schon seit dem 13. Jahrhundert bekannt und wird traditionell zum Süßen von Tees und Desserts eingesetzt. Der Name leitet sich von den Mönchen ab, die das Gewächs als erste verwendet haben. Nach der Ernte wird die Mönchsfrucht getrocknet und zu Pulver verarbeitet.

Wie gut süßt Mönchsfrucht?

Ein großer Vorteil der Mönchsfrucht ist, dass sie einen relativ neutral-süßen Geschmack mit einem leicht fruchtigen Aroma besitzt. Besonders Menschen, die zum Beispiel den eigenwilligen Geschmack des natürlichen Süßungsmittels Stevia nicht mögen, sollte das freuen. Sie macht auch kein komisches Gefühl auf der Zunge wie Erythrit. Im Gegensatz zu beispielsweise Xylit hat die Mönchsfrucht außerdem tatsächlich eine Kalorienbilanz von 0 – und das bei der 250-fachen Süßkraft von Zucker.

Ist Mönchsfrucht gesund?

In der traditionellen chinesischen Medizin wird Mönchsfrucht als Heilmittel eingesetzt, zum Beispiel gegen Magenbeschwerden und Husten.

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Was positiv ist: Zunächst einmal sind im Gegensatz zu manchen künstlichen Süßungsmitteln (noch) keine Korrelationen mit ernsthaften Erkrankungen bekannt. Bei Süßstoffen wie Aspartam oder Sucralose wurde in einer US-Studie hingegen ein Zusammenhang mit Demenz oder Schlaganfällen festgestellt und in der französischen Forschung ein erhöhtes Krebsrisiko.

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Tierversuche von Biomed Life Science im Jahr 2018 haben hingegen ergeben, dass die Mongrosoide in der Mönchsfrucht den Blutzuckerspiegel senken. 2019 haben chinesische Wissenschaftler*innen aber beim Menschenversuch nachgewiesen, dass die Frucht den Blutzuckerspiegel im gleichen Maße wie Zucker erhöhen kann. Der Einsatz für Diabetiker ist wie bei anderen Süßungsmitteln auch also nicht uneingeschränkt zu empfehlen.

Das vielfach angepriesene Wundermittel ist die Mönchsfrucht sicher nicht und einige Heilsbotschaften sind durchaus mit Vorsicht zu genießen, bis eindeutige Studien vorliegen. Wer aber auf künstlichen Zuckerersatz verzichten möchte und noch das Mittel der Wahl sucht, könnte bei der Mönchsfrucht fündig werden.

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