Zum Jubiläum einer Duft-Ikone: „Portrait of A Lady“ von Meisterparfumeur Dominique Ropion für Frédéric Malle wird 15

„Portrait of a Lady“ Duftikone 15. Jubiläum

2010 kreierte der Maître Parfumeur Dominique Ropion für Éditions de Parfums Frédéric Malle „Portrait of a Lady“. 2025 zelebriert die zeitlose Duftikone ihr 15-jähriges Jubiläum

Frédéric Malle/PR,

Düfte sind etwas sehr individuelles. Und das nicht nur im Sinne von persönlichen Vorlieben. Denn wie unsere Rezeptoren in der Nase die feinen Moleküle eines Parfums als einzelne Duftreize aufnehmen und welche Information sie an unser Gehirn im Anschluss weitergeben, ist zum Teil genetisch bedingt und darüber hinaus von Faktoren wie der Luft in einem Raum und deren konkreter Zusammensetzung abhängig. Ob wir einen Duft als angenehm oder nicht wahrnehmen, hängt also von einer ganzen Reihe an Aspekten ab. Aber auch besondere Anlässe oder Momente, in denen man einen besonderen Duft einst trug und die man seither mit dem charakteristischen Geruch des Parfums verbindet, oder andere persönliche Assoziationen, prägen unsere Wahrnehmung von Düften.

Umso erstaunlicher scheint es doch, dass trotz dieser Vielfalt an Geruchswahrnehmungen gewisse Düfte durch ihre besondere Komposition und Duftnoten zu Duft-Ikonen werden und kurzlebige Trends überdauern. Und über die Alters- und Geschmacksgrenzen hinaus eine ganze Reihe an Menschen mit ihren Duftakkorden begeistern. Eine solche Position nimmt „Portrait of a Lady“ ein. Ein Duft aus dem Hause Frédéric Malle, komponiert von Meisterparfumeur Dominique Ropion. 2025 zelebriert die ikonische Lady ihr 15-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass sprachen wir mit dem Kreatur des Parfums im IFF Labor in Neuilly-sur-Seine.

Ein Besuch im Büro eines Duftperfektionisten

Dominique Ropion zählt zu den renommiertesten Vertretern seines Metiers. Seit über 30 Jahren ist er als Parfumeur tätig, ko-kreierte neben einer Riege an Düften für Éditions de Parfums Frédéric Malle etwa Thierry Muglers „Alien“ oder „Euphoria“ von Calvin Klein und „Flowerbomb“ von Viktor & Rolf und wurde 2018 als „Maître Parfumeur“ geehrt. Man könnte meinen, nach so vielen erfolgreichen Jahren nimmt die Motivation für neue Kreationen ab – nicht so bei Dominique Ropion, dessen Leidenschaft für seinen Beruf förmlich auf sein Gegenüber überspringt.

Beim Besuch seines Büros im Hauptsitz des IFF Labors (kurz für „International Flavors & Fragrances Inc.“) in Neuilly-sur-Seine im Pariser Einzugsgebiet fallen sofort unzählige kleine Fläschchen in einem Mülleimer ins Auge. „Die habe ich alle schon aussortiert, da sie mich nicht überzeugt haben“, erklärt Dominique Ropion seinen Gästen. Was seiner feiner Nase (vorerst) positiv auffiel, steht in Grüppchen sortiert auf seinem ordentlichen Schreibtisch – pro Fläschchenfamilie wird hier ein neuer Duft entstehen. Kein leichtes Unterfangen nach so vielen erfolgreichen Kreationen, dazu gilt Ropion als absoluter Perfektionist, wie er im Gespräch auch selbst bestätigt: „Ich arbeite so lange an einem neuen Duft, bis er perfekt ist.“ Und ergänzt, sichtlich nicht begeistert von dieser Tatsache: „... oder eben die Deadline drängt.“

„Portrait of a Lady“ Duftikone 15. Jubiläum

Parfumeur Dominique Ropion, der „Portrait of a Lady“ im Auftrag für Frédéric Malle 2010 kreierte

Frédéric Malle/PR, Brigitte Lacombe

„Portrait of a Lady“ ist das Ergebnis tausender Versuche

Im Gespräch erzählt Dominique Ropion auch von der Entstehung von „Portrait of a Lady“. Für Éditions de Parfums Frédéric Malle hatte er kurz zuvor bereits „Géranium pour Monsieur“ kreiert. Erneut kam Firmengründer Frédéric Malle auf ihn zu. Sein nächster Auftrag: ein Damenduft. Die Idee war, einen Duft um Amber zu kreieren, ergänzt mit einer süßen Note wie Benzoin, sowie Patschuli, Moschus und einer würzigen Note wie Rose. „Nach einer solchen Konzeptualisierung der Basisnoten schreiben wir die Formel und schauen, wie sie ist. Dann geht es an notwendige Änderungen … Das sind hunderte von Versuchen.“ Und wie viele waren es bis zum „Portrait of a Lady“, wie wir den Duft heute kennen? „Uff, Tausende“, sagt Dominique Ropion und lacht, wohl wissend um seines eigenen Perfektionismus. So vergehen von einer ersten Idee bis zum finalen Duft teilweise Monate, in manchen Fällen dauert die Parfumkreation bis zur Vollendung sogar über ein Jahr.

Anders, als man als Laie vielleicht meinen könnte, ist die Kreation eines Parfums nichts Abstraktes, wie Dominique Ropion erklärt: „Das ist in der Tat etwas sehr Sachliches, sehr Konkretes. Im Kopf ist es noch abstrakt, wenn es ein reines Konzept ist, aber sobald wir mit der Arbeit daran beginnen, konkretisiert es sich, wie bei einem Drehbuchautoren.“ Nach weiteren Überlegungen folgt dieser Vergleich: „Wie bei einer Zeichnung von Rodin etwa, bei der er viele Versuche gemacht hat, um die Hände richtig zu zeichnen. Mal so, mal so … Ähnlich ist es bei einem Duft, bei dem ich im Laufe der Komposition immer nur einen Teil der Formel neu definiere.“

„Portrait of a Lady“ Duftikone 15. Jubiläum

Entstanden ist in diesem langen Progress, wie heute bekannt ist, im Jahr 2010 ein Duft, der durch seine besondere Komposition Trends überdauert – wie „Portrait of a Lady“ mit seinem nun 15-jährigen Bestehen und der Beliebtheit bei Duftfans über die Alters- und Geschlechtergrenzen hinweg beweist (zu den prominentesten Fans zählen Madonna, Catherine Deneuve und David Beckham). Gleich zwei Varianten von türkischer Rose enthält Ropions ikonische Lady: Rose Absolue und Rosenessenz. Für einen Hundert-Milliliter-Flakon braucht es sage und schreibe 400 Rosen, die durch Noten von Johannisbeere und Himbeere, sowie die holzige Wärme von Amber, Sandelholz, Zimt und Patschuli ergänzt werden. Ein gutes Beispiel für Dominique Ropions außerordentliches Können in seinem Metier, potenziell überladende Noten der Duftwelt wie Rose mit der richtigen Kombination mit feineren Noten harmonisch, aber zugleich in ungewöhnlicher Form auszubalancieren. „Alles ist eine Frage der Balance, bei Düften wie in der Musik“, erklärt der Parfumeur in diesem Kontext.

 „Portrait of A Lady“ Duftikone 15 Jahre

Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums hat Frédéric Malle den Duft „Portrait of A Lady“ von Meisterparfumeur Dominique Ropion im markanten roten Flakon neu aufgelegt

Frédéric Malle/PR,

Zum 15. Geburtstag erhält „Portrait of a Lady“ einen limitierten neuen Look

Anlässlich des 15. Duftjubiläums im Jahr 2025 hat Frédéric Malle „Portrait of a Lady“ nun in einem neuen Look lanciert. In einem kühlen Rotlack, der Signature-Farbe des Hauses, und streng limitiert kommt die neue exklusive Edition der Duftikone. Außerdem fotografierte der britische Modefotograf David Sims die Serie „Portrait of a Lady. Exposed“, eine Reihe von Schwarz-Weiß-Fotografien, die vom Facettenreichtum und der zeitlosen Wirkung des Duftes inspiriert sind. Was bleibt nach all dem noch zu sagen? Auf mindestens 15 weitere Jahre.

„Portrait of a Lady“ Duftikone 15. Jubiläum
„Portrait of a Lady“ Duftikone 15. Jubiläum

Motiv aus der Strecke „Portrait of a Lady. Exposed“ des britischen Modefotografen David Sims anlässlich des 15-jährigen Duftjubiläums

Frédéric Malle/PR, David Sims