KimOhNo! Kim Kardashian bringt Japan gegen sich auf
Shitstorms gehören bei den Kardashians schon beinahe ein wenig zum Business-Modell. Doch Kim Kardashian ist es nun sogar gelungen, ein ganzes Land gegen sich aufzubringen. Der Kern des Unmuts liegt im Namen ihrer neuen Unterwäsche-Linie.
Ein Photoshop-Fail bei Khloe? Häme für Kylies Gesichtspflege-Werbung? Der Kardashian-Jenner-Clan eckt mit seinen Produkten und Kampagnen so oft an, dass es fast schon nach Absicht aussieht. Immerhin spricht man über die Produkte, nicht wahr? Und auch Kim Kardashians neue Shapewear macht von sich reden – auch ein eigener Hashtag macht auf Twitter die Runde. Doch verheißt #KimOhNo wohl – mal wieder – nichts Gutes.
Kimono - traditionelles Gewand oder Kims Unterwäsche?
Und tatsächlich machen unter diesem Hashtag verärgerte Nutzer aus Japan ihrem Ärger Luft. Der Hintergrund: Kardashian hat ihre neueste Kollektion formgebender Unterwäsche den Namen Kimono gegeben.
Kimono Solutionwear™. Coming Soon. https://t.co/s8DZ09pKxp. #KimonoBody
Photo by Vanessa Beecroft pic.twitter.com/X0q9YKOwKS— KIMONO (@kimonobody) June 25, 2019
Übersetzt bedeutet dieses Wort Kleidung, steht jedoch vor allem für das traditionelle Gewand, das zu besonderen Anlässen getragen wird und für viele Japaner eine unmittelbare Verbindung zu ihrer Geschichte und Kultur darstellt. Eine Kultur, die Kardashian in den Augen vieler mit ihrer Unterwäsche-Assoziation respektlos behandelt.
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Does this look like underwear to you? #KimOhNo pic.twitter.com/C7InHTAJQy
— Emily 💖💛💙✌🏼 (@imagineer_emily) June 26, 2019
“Sieht das für dich wie Unterwäsche aus?” will eine Userin auf Twitter wissen und schließt sich vielen Japanerinnen an, die Fotos von sich im Kimono posten und auf die Bedeutung des Kleidungsstücks hinweisen.
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“Das ist der Kimono, den ich auf meiner Hochzeit getragen habe. Kim soll sich mal vorstellen, wie sie sich fühlen würde, wenn jemand ihr Hochzeits-, Abschlussball- oder Taufkleid als Unterwäsche behandeln würde.” Der eindeutige Tenor der Japaner: “Bitte respektiere unsere Kultur!”
This is #kimono I wore to my wedding. I'd like Kim to imagine how she'd feel if someone treated her wedding, prom or baptism dresses as lingerie.
"Kimono" are not just clothes but are a symbol that evokes precious memories and important life events. #KimOhNo pic.twitter.com/gD2KrTzsLR— Misako Oi (@misakohi) June 26, 2019
Gerade der Kimono repräsentiert die japanische Kultur wie kaum ein anderes Kleidungsstück und ist für Japaner etwas sehr besonderes! Da kann man nicht einfach seine Schlüpper so nennen! Das ist so respektlos! Auch ein Zusatz ändert da nix! #kimohno
— Strawberrycheesefrog (@CatastrophyPro) June 27, 2019
#KimOhNo @KimKardashian
Your products are great.
However, #kimono is NOT a name to be given for personal honor.
You can give your product another original name.
Please have some respect for the Japanese tradition.
Do not take "kimono" away from us ! pic.twitter.com/vOP7rWIhLo— まき:orior ジャパンエキスポin Paris🇫🇷 (@Maki_orior) June 26, 2019
Bezeichnend für den Aufruhr ist auch der Appell eines Tweets: “Bitte nimm uns ‘Kimono’ nicht weg!” Wie die gebürtige Japanerin Yuka Ohishi der “BBC” sagte, sei die Bedeutung der Kardashians nicht zu unterschätzen. “Ich glaube, Kim hat einen so großen Einfluß auf die Pop-Kultur, dass ich fürchte, manche Menschen werden das Wort Kimono nur noch als ihre Marke kennen.”
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Nicht zuletzt aufgrund solcher Bedenken forderte ein User gar, die Regierung solle offiziell Protest gegen Kim Kardashian einlegen. Die schweigt zu diesem Shitstorm übrigens ebenso wie zu den meisten bisherigen Vorwürfen gegen sie und ihre Produkte - die nun mal wieder in aller Munde sind.
Sollte einer ihrer Shitstorms jemals eskalieren, könnte Kim sich zukünftig vor Gericht selbst verteidigen: