Langlebigkeit: Warum Fasten für ein langes Leben sogar besser als Sport ist, laut einem Experten
Longevity bedeutet so viel wie Langlebigkeit. In der Forschung geht es darum, den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Lebensspanne der Menschen zu verlängern.
Eine Methode ist dabei besonders gut für die Gesundheit, wie die "Welt am Sonntag" berichtet: Fasten. Die Ergebnisse zahlreicher Studien hätten die diversen Vorteile des Fastens gezeigt.
Und die Auswahl an Fastenmethoden ist groß. Von Intervallfasten über Heilfasten bis hin zum Scheinfasten, der sogenannten Fasting Mimicking Diet. Doch wie genau hilft ein vorübergehender Verzicht auf Nahrung der Gesundheit? Und welche Methode passt zu euch?
Um den Alterungsprozess bei Menschen zu messen, haben sich weltweit führende Altersforscher auf die 14 sogenannten Hallmarks of Aging geeinigt. Diese bezeichnen Mechanismen des Alterns, die messbar sind – zum Beispiel die Erschöpfung der Stammzellen, die Verkürzung der Telomere (diese schützen die Chromosomen bei der Zellteilung) oder eine Fehlfunktion der Mitochondrien (die Energieproduzenten der Zellen).
Fasten kann die Longevity unterstützen
Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde an der Charité, sagte der Zeitung: "Wer an Longevity interessiert ist, kommt am Fasten nicht vorbei". Er rate allen Erwachsenen dazu, regelmäßig zu fasten. In Experimenten mit Mäusen hätten regelmäßige Nahrungspausen zu einer Verlängerung der Lebensspanne von bis zu 15 bis 20 Prozent geführt – für Sport sei dieser Nachweis bislang noch nicht erbracht worden.
In einer weiteren, aktuellen Studie des Amerikaners Valter Longo sollten Probanden innerhalb von drei Monaten dreimal für fünf Tage fasten. Nach den drei Monaten sei das biologische Alter der fastenden Probanden im Vergleich zur Kontrollgruppe zweieinhalb Jahre jünger gewesen, ermittelt worden sei es mithilfe komplexer Biomarker. Michaelsen sagte der "Welt am Sonntag", die derzeitige Datenlage lasse daraus schließen, dass 15 Tage fasten im Jahr das Risiko von Alterskrankheiten bereits vermutlich deutlich reduziere. Die 15 Tage könne man sich aufteilen – in dreimal fünf oder zweimal sieben bis acht Tage.
Für das restliche Jahr empfehle der Experte Intervallfasten. Gängige Formen seien die 14:10- oder 16:8-Methoden bei denen man jeweils 14 oder 16 Stunden am Tag faste. Es gebe auch die 3+1-Regel, bei der man mindestens drei Stunden vor dem Schlafen und eine Stunde nach dem Aufwachen nichts esse.
Wichtig ist laut Michaelsen vor allem, dass man konsequent dran bleibt. Auch wichtig: Während gesunde Menschen eigenständig fasten könnten, empfehle es sich bei Krankheiten oder der Einnahme von Medikamenten, medizinischen Rat einzuholen.
vn