Langstreckenflug: Wo schlafen eigentlich die Piloten und Flugbegleiter?

In einem Flugzeug schlafen ist nicht gerade der Himmel auf Erden. Besser als den Passagieren ergeht es so manchen Crew-Mitgliedern. Einige Airlines bieten ihnen die Möglichkeit an, sich in getrennten Abteilen auszuruhen.

Germany, Bavaria, Munich, Mid adult flight personnels and stewardess resting in business class airplane cabin
Symbolbild: Getty Images

Der Gang ist eng, die sind Sitze klein. Und kippt man die Rückenlehne in Richtung Waagerechte, riskiert man Ärger mit dem Sitznachbarn. Nein, das Flugzeug ist nicht der beste Ort für einen erholsamen Schlaf. Der Gedanke führt zum nächsten: Wie ergeht es diesbezüglich eigentlich den Piloten und Flugbegleiter? Sie müssen sich schließlich auch mit den räumlichen Einschränkungen in einem Flugzeug arrangieren. Als Antwort zunächst so viel: Sie haben es mitunter weitaus gemütlicher als so mancher Fluggast.

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Bei Langstreckenflügen dürfen Piloten und Flugbegleiter nicht nur, sie müssen die Möglichkeit haben, sich auszuruhen. Das ist tarifvertraglich geregelt. Die Lösungen hierfür fallen allerdings unterschiedlich aus. Nicht selten macht es sich das Personal in der Passagier-Kabine gemütlich. Die Piloten tun das gerne in der ersten Klasse, sofern dort ein Sitz frei ist. Die Flugbegleiter können bei einer nicht ausgebuchten Maschine Sitze in den hinteren Reihen für sich beanspruchen. Ein Vorhang trennt sie von den Passagieren. Die größeren Airlines bieten mehr als das. In ihren Flugzeugen haben die Crew-Mitglieder die Möglichkeit, sich im so genannten "Crew Rest", einem von den Passagieren komplett abgetrennten Bereich auszuruhen oder etwas zu schlafen.

Die Ruhe-Bereiche in einer Boeing 787

In den meisten Langstrecken-Flugzeugen befindet sich dieses Abteil auf einer Ebene über der Passagier-Kabine. So auch in der Boeing 787 alias "Dreamliner", die unter anderem die US-amerikanische Fluggesellschaft American Airlines in ihrer Flotte hat. Wie dieser Schlafbereich in der Maschine aussieht, erklärt ein Mitarbeiter der Ratgeberseite The Points Guy, die sich auf die Information ihrer Leser zum Thema Flugtourismus spezialisiert hat. Der Mann hatte dieser Tage die Gelegenheit, einen Dreamliner des Typs 787-8 zu inspizieren, wie er auf der Webseite des Unternehmens schreibt. Dabei machte er auch einen Abstecher in die einzelnen Ruhe-Bereiche des Fliegers.

Nach seinen Ausführungen hat der Boeing-Flieger zwei Ruhe-Bereiche. Einer befindet sich im vorderen Teil und grenzt direkt an das Cockpit. Er ist ausgestattet mit zwei Betten, die "für gewöhnlich" den Piloten vorbehalten sind, wie der Mann schreibt. Das zweite Abteil ist großräumiger und befindet sich in einer über dem Passagierraum gelegenen Ebene. Es ist der "Crew Rest".

Schlafen im Crew Rest

Dorthin gelangt das Personal durch eine unscheinbare Tür, die sich im hinteren Teil des Flugzeugs neben der Kombüse, der Bordküche befindet. Eine steile Treppe führt in den Raum, der mit insgesamt sechs Betten oder eher: Matratzen ausgestattet ist. Drei sind nebeneinander angeordnet, die anderen drei hufeisenförmig. Für Privatsphäre sorgen Vorhänge zwischen den Matratzen. Gurte schützen die Ruhenden im Falle einer Turbulenz oder eines Notfalls. Zur Sicherheitsausstattung gehören auch Rauchmelder, Feuerlöscher, Taschenlampen und Sauerstoffbehälter.

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Aber auch für Komfort ist gesorgt. Neben den Matratzen gibt es in dem Crew Rest auch Steckdosen, einen kleinen Spiegel, Kleiderhaken und ein Telefon. Kissen und Decken gehören ebenfalls zur Ausstattung. All das macht den Aufenthalt hier nicht gerade zu einem Luxus-Erlebnis, besser als auf einem kleinen Sitz im engen Passagierraum mit Nachbarn vor, hinter und neben einem, dürften die Crew-Mitglieder hier allemal ruhen.

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