Mineralöl-Rückstände: Viermal ungenügend für Vollkornbrote bei "Öko-Test"
"Öko-Test" hat 20 verschiedene Roggenvollkornbrote einem Test unterzogen und ist dabei unter anderem auch in Bio-Broten auf Mineralöl-Rückstände und Spuren von Pestiziden gestoßen. Dennoch konnten vor allem Bio-Roggenvollkornbrote überzeugen.
In vielen deutschen Haushalten ist Vollkornbrot vom Frühstückstisch nicht wegzudenken. Denn Vollkornprodukte bieten viele gesundheitliche Vorteile. "Öko-Test" hat nun 20 verschiedene, abgepackte Roggenvollkornbrote näher unter die Lupe genommen, darunter neun Bio-Produkte.
Das Ergebnis: Sechs Bio-Roggenvollkornbrote erhielten die Bestnote "sehr gut". Fünf Brote, darunter ein Bio-Produkt, wurden von den Prüfenden mit "gut" bewertet, fünf Brote waren "befriedigend". Vier Roggenvollkornbrote wurden als "ungenügend" eingestuft, darunter zwei Bio-Roggenvollkornbrote. Insgesamt kritisiert "Öko-Test" bei vielen Broten bedenkliche Mineralölbestandteile, Mehrfachrückstände von Pestiziden sowie färbende und süßende Zutaten.
Diese Roggenvollkornbrote schnitten am besten ab
Zu den Roggenvollkornbroten, die von den Testerinnen und Testern als empfehlenswert angesehen werden, gehören ausschließlich Bio-Produkte. Überzeugen konnten sowohl das "BioBio Roggen Vollkornbrot" von Netto Marken-Discount als auch das "Bio Roggenvollkornbrot, Naturland". Sie haben im Test weder Mineralöl-Rückstande noch Pestizid-Belastungen aufgewiesen. Auch das "Dm Bio Roggen Vollkornbrot" und das "Bio Roggen-Vollkornbrot" von Edeka hält Öko-Test für empfehlenswert.
Diese Brote sind nicht zu empfehlen
Das "Öko-Test"-Labor hat in vier Roggenvollkornbroten Mineralöl-Rückstände nachgewiesen, darunter auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die auch krebserregende Substanzen haben können.
Bei dem "Aerzener Roggenkraft Roggenvollkornbrot", dem "Pema Fränkisch Roggen Vollkorn" und dem "Alnatura Roggen Vollkorn mit Bioland-Siegel" übersteigen die MOAH-Rückstände den von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Höchstgehalt. Daher konnten diese Brote nur mit "ungenügend" bewertet werden.
Pestizid-Rückstände in allen konventionellen Roggenvollkornbroten
In sämtlichen der elf Nicht-Bio-Produkte hat "Öko-Test" mehrfach Rückstände von Pestiziden gefunden. Laut den Experten scheint es Standard für konventionelle Roggenvollkornbrote zu sein, dass diese Spuren der Wachstumsregulatoren Mepiquat und Chlormequat in Verbindung mit einem Wirkverstärker aufweisen. Zwar seien diese nur in Mengen enthalten, welche die gesetzlichen Grenzwerte nur zur Hälfte auslasten. Dennoch kann durch die Mehrfachbelastung verschiedener Pestizide eine Wechselwirkung entstehen, die jedoch noch nicht ausreichend erforscht wurde. "Öko-Test" verweist auf eine aktuelle Studie, die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Pestizid-Mehrfachrückständen und Parkinson liefert.
Viele der getesteten Bio-Roggenvollkornbrote weisen keine Spuren von Pestiziden auf. Bei zwei Bio-Broten wurden jedoch Spuren von Chlormequat nachgewiesen, das im Bio-Anbau nicht zugelassen ist.