Mittagessen im Homeoffice: Wann ist die beste Zeit?

Das Schlimmste im Homeoffice sei die schlechte Kantine, witzelten die ersten Geplagten schon vor Monaten. Neben der Frage, was man sich selbst zubereitet, steht dabei auch die nach dem besten Zeitpunkt im Raum. Wie so oft kann die Antwort nur eine individuelle sein.

So oder so ähnlich sieht es beim Mittagessen derzeit in vielen Haushalten aus. (Bild: Getty Images)
So oder so ähnlich sieht es beim Mittagessen derzeit in vielen Haushalten aus. (Bild: Getty Images)

Ohne Kollegen und gewohnte Strukturen können die Tage im Homeoffice ganz schön zäh sein. Kein Kaffeeplausch teilt den Vormittag in zwei Hälften, kein gemeinsames Mittagessen findet zu einem festen Zeitpunkt statt und die Tiefs lauern überall. Damit diese möglichst ausbleiben, ist die Energiezufuhr ganz entscheidend. Doch wann ist die beste Zeit dafür?

Die Pandemie fördert Stress und schlechte Gewohnheiten

Gerard Mullin, Gastroenterologe an der John Hopkins School of Medicine und Buchautor ("The Gut Balance Revolution") sagt laut Huffpost, die Frage lasse sich nicht generell beantworten. Sie hänge von verschiedenen Faktoren wie dem individuellen Kalorienbedarf ab, dem Appetit, der Frage, wie viel sich eine Person bewegt und wie ihr Tag strukturiert ist. Während des Lockdowns fällt für viele Menschen der Weg zur Arbeit aber ebenso weg wie eine klare Struktur. Zudem fühlen sich viele Menschen durch die Pandemie und die dadurch veränderten Lebensumstände unter Stress gesetzt. All das kann sich ebenso auf die Verdauung und die Gesundheit im Allgemeinen auswirken wie die veränderten Essgewohnheiten im Homeoffice. Der Weg zum eigenen Kühlschrank ist nah und ein kleiner Snack zwischendurch verlockend. Laut dem Mediziner essen viele Menschen im Homeoffice tendenziell zu viel, wodurch sie sich dann müde, unwohl und unkonzentriert fühlen können.

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Auf die Signale des Körpers achten

Die Ernährungsexpertin Rahaf Al Bochi betont die Wichtigkeit, auf die Signale zu hören, die der Körper uns sendet. Während manche Menschen bei Hunger schlapp werden, bekommen andere Kopfschmerzen, Magengrummeln oder werden gereizt. Alyssa Pike vom International Food Information Council empfiehlt, das eigene Hungergefühl auf einer Skala von 1 bis 10 zu bewerten. Die 1 steht für extremen Hunger, die 10 für totale Sättigung. Die Bewertung sollte man sowohl vor als auch nach dem Essen durchführen um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wann, wie oft und wie viel wir essen sollten. Eine gute Essenzeit wäre bei einer 4 auf der Skala, aufhören sollte man bei einer 6.

Das Mittagessen auf das Frühstück abstimmen

Das Frühstück als erste Mahlzeit des Tages solltest du laut Al Bochi 30 bis 60 Minuten nach dem Aufstehen einnehmen. Um den Inhalt eines nicht übersättigten Magens zu verdauen, dauert es etwa vier Stunden. Zeit fürs Mittagessen ist es etwa drei bis 5 Stunden nach dem Frühstück. Um den perfekten Zeitpunkt innerhalb dieser Zeitspanne herauszufinden, solltest du auf die Signale deines Körpers achten. Generell halten Protein- und ballaststoffreiche Mahlzeiten länger satt.

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Was ist mit Intervallfasten?

Intervallfasten ist aktuell ein Trend, der jedoch längst nicht für alle Menschen ideal ist. Um konstant gute Leistungen zu bringen, müssen viele regelmäßig essen, um den Blutzucker nicht zu weit abfallen und auch das Gehirn gut arbeiten zu lassen. Außerdem birgt die Methode eine Gefahr: Wer sehr großen Hunger hat neigt dazu, sich bei der nächsten Mahlzeit zu überessen und aus dem Heißhunger heraus auch zu kalorienreichem und ungesundem Essen zu greifen, nach dessen Verzehr man sich wieder schlapp und unwohl fühlt.

Zugreifen und Finger weg!

Kohlenhydrate sorgen für einen raschen Glucoseanstieg im Blut und bewirken, dass das Energielevel schnell und stark ansteigt, danach aber auch ebenso rasch wieder absinkt. Fettiges Essen ist schwerer zu verdauen und macht schlapp, weshalb beides nicht geeignet ist, um sich während eines Homeoffice-Tages fit zu halten. Gut dagegen sind Speisen mit viel Gemüse, Obst und gesunden Fetten, die die bestmögliche Gehirnleistung fördern.

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