Pflanzen, säen, pflegen: Tipps für einen grünen Daumen
Was Pflanzen wunderbar gedeihen lässt
Samen, Blumen und Gemüsepflanzen: Gartenmärkte locken derzeit mit zahlreichen Angeboten. Wir haben zehn Tipps parat, die ihre Pflanzen wunderbar gedeihen lassen.
Bunte Tulpen, rosafarbene Zierkirschen und zarte Knospen an Apfelbäumen – der Frühling ist in vollem Gange. Mancher kann es dann bei den ersten warmen Sonnenstrahlen gar nicht abwarten, endlich wieder in der Erde zu wühlen.
Da werden Hochbeete vorbereitet, Balkonkästen mit den ersten bunten Blumen bepflanzt und Gemüsebeete umgegraben. Doch wenn es dann nicht klappt mit dem Anbau von Blüh- und Grünzeug, ist die Enttäuschung groß. Oft heißt es dann: "Ich habe einfach keinen grünen Daumen."
Aber ein sogenannter "grüner Daumen" ist weder angeboren, noch Zauberwerk. Zum erfolgreichen Gärtnern gehört ganz einfach auch Wissen und Erfahrung.
Bevor es losgeht
Der erste Schritt zum Erfolg besteht aus guter Planung. Vorab sollte man genau zu überlegen, was man gerne anbauen und pflanzen möchte. Die Wahl muss auch danach getroffen werden, ob die nötigen Voraussetzungen vorhanden sind, denn nicht jedes Grün gedeiht an jedem Ort. Manche Pflanzen mögen es schattig, andere sonnig, mal ist sehr viel Platz für den Anbau nötig, mal reicht ein kleiner Blumentopf oder ein Balkonkasten.
Welche Bedürfnisse die jeweiligen Pflanzen haben, findet sich auf den beim Kauf mitgelieferten Anleitungen zum Pflanzen und Säen oder in den jeweiligen Beschreibungen der Online-Händler.
Zeitpunkt und Temperatur
Den richtigen Zeitpunkt zu wählen, ist enorm wichtig. Denn Pflanzen brauchen unterschiedlich lange, um zu gedeihen. Wer etwa im August Tomaten ernten will, muss sie spätestens Ende Mai an die Luft setzen. Salat dagegen wächst schnell, kann schon Ende März/Anfang April ins Freiland aus- und den Sommer über einfach immer wieder nachgesät werden
Auch die Außentemperatur ist entscheidend für gutes Gelingen. Während einige Pflanzen prima mit Kälte oder gar Frost klarkommen, brauchen andere, wie etwa Tomaten oder Paprika konstante Temperaturen. Sie werden in der Regel erst Mitte, Ende Mai nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt. Wer seinen Pflanzen bei gutem Wetter schon früher Sonne gönnen will, muss die Temperaturen in der Nacht gut im Blick haben. Wenn Frost droht, empfiehlt es sich die Pflanzen nachts wieder reinzuholen, sie mit Fließ abzudecken oder Kübel an die Hauswand zu rücken – dort ist es meist vier bis fünf Grad wärmer.
Boden und Bewässerung
Ob Pflanzen gut gedeihen, ist auch von der richtigen Wahl des Bodens abhängig. Während etwa Blumen und Stauden wie Schmetterlingsflieder oder Lavendel sandige Böden lieben, wachsen Thujas, Kirschlorbeer oder auch Gemüsesorten wie Erbsen, Endivie oder Puffbohnen gut auf schwerem lehmigem Boden.
Die geeignete Boden-Qualität ist also wichtig, damit es schön grünt und blüht.
Sind die jungen Pflänzchen in der Erde, geht es ans Gießen. Ideal ist kalkarmes Wasser mit Raumtemperatur und Wasser aus dem Regenfass. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Bildet sich Staunässe in Töpfen und Untersetzern oder ist Erde dauerhaft nass, können Pflanzen regelrecht ertrinken oder faulen. Also besser mehrmals und vor allem regelmäßig nachgießen, als nur einmal und viel. Um Gefühl für die richtige Menge zu bekommen, kann man einfach den Finger ein paar Zentimeter tief in die Erde stecken, um die Feuchtigkeit zu überprüfen.
Menge des Düngers und was jeder zu Hause hat
Pflanzen- und Gemüseerde aus dem Gartenmarkt ist in der Regel vorgedüngt und die Pflanzen brauchen zumindest in den ersten Wochen keine zusätzlichen Nährstoffe. Mit der Zeit werden die beim Wachsen aufgebraucht und es geht ans Nachlegen. Neben Fertigdüngern aus dem Gartenmarkt eignen sich auch natürliche Dünger aus organischen Küchenabfällen. Dazu gehören etwa Kaffeesatz, Eierschalen, Kartoffel-, Tee- und Mineralwasser.
Auch Bananenschalen enthalten viele Nährstoffe und sind pur und in Wasser eingelegt ein guter Dünger. Doch Vorsicht: Bitte nur Schalen in Bio-Qualität nutzen, da die Schalen herkömmlicher Bananen stark mit Pestiziden belastet sind.
Als gute Naturdünger gelten auch Kuh-, Pferde- und Hühnermist. Wichtig ist es, beim Düngen auf das richtige Verhältnis sowie die Menge zu achten und ob die Pflanze den jeweiligen Dünger verträgt.
Pflanzen richtig kombinieren
Mit Pflanzen ist es wie mit den Menschen – nicht alle vertragen sich miteinander. Stimmt die Kombi nicht, kann es sein, dass sie sich etwa gegenseitig zu viele Nährstoffe klauen. Gute Nachbarn für Erdbeeren sind beispielsweise Zwiebeln oder Spinat, zu Tomaten passen Kohlrabi, Knoblauch oder Buschbohnen und Gurken verstehen sich gut mit Bohnen, Lauch, Erbsen und Kopfsalat.
Beobachten ist das A und O
Wenn sich die ersten Blüten bilden, geht den meisten Gärtnern das Herz auf. Seinen Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen, ist eine tolle Sache. Aber eine gute Beobachtungsgabe ist auch der Schlüssel zum Erfolg. Denn wer aufmerksam ist, merkt schnell, ob es seinen Schützlingen gut geht. Wenn etwa die Menge des Wassers oder Düngers nicht stimmt, sich vielleicht sogar Schädlinge eingenistet haben, lässt sich gut gegensteuern, wenn ein Mangel früh genug erkannt wird.
Aus Misserfolgen lernen
Auch ein bisschen Glück gehört zum erfolgreichen Gärtnern. So können schon mal lange Regen- oder Hitzeperioden eine Ernte zerstören oder Pflanzen übel zusetzen. Manchmal geht es auch trotz aller Fürsorge schief. Das gehört einfach dazu. Dann heißt es, den Mut nicht verlieren, aus eventuellen Fehlern lernen und einen neuen Versuch starten.
Viel Spaß beim hoffentlich erfolgreichen Gärtnern, Ernten und auf dass die Daumen immer grüner werden!