Gartenkalender April & Mai: Was ansteht und wie es am besten klappt

Baumschnitt, Saat und Rasenpflege: Das braucht der Garten jetzt

Frau bepflanzt Beete
Im April und Mai wird der Grundstein für eine (hoffentlich) gute Ernte gelegt. (Foto: Getty)

Die frühlingshaften bis sommerlichen Temperaturen machen Lust auf Draußen und bringen auch die letzten Spätzünder dazu, den Garten einer Generalinspektion zu unterziehen. Was dann zuerst anliegt: das, was der Winter hinterlassen hat, wegräumen und Platz für einen Neustart schaffen. Anfangen sollte man am besten beim Rasen, der zunächst von etwaig übrig gebliebenem Laub und Ästen befreit werden sollte.

Wegschmeißen muss man das gesammelte Laub aber nicht, ganz im Gegenteil: Was auf dem Rasen stört, ist eine gute Grundlage für die Beete. Obendrauf kommen Gemüseerde und Dünger und dann muss man nur noch wissen, ab wann sich die jungen Pflänzchen wohl in der Erde fühlen und die größtmöglichen Überlebenschancen haben. Also schnell die Ärmel hochkrempeln und den Grundstein für eine gute Ernte legen!

Rasenpflege

Ist der Rasen erst einmal von den Überbleibseln des Winters befreit, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für das erste Mähen. Der Münchner Gärtner Florian Dosch verriet gegenüber der Süddeutschen Zeitung kürzlich diesen Tipp, der regional unabhängig überall ein guter Indikator sei: "Wenn die Krokusse verblüht sind." Im Zweifel auf jeden Fall lieber etwas später als zu früh, um das erste Stutzen des Rasens möglichst lange hinauszuzögern.

Wächst auf dem Rasen viel Moos, besteht auch hier Handlungsbedarf. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sollte es am besten ausgestochen und die betreffenden Stellen nachgesät werden. Was dann noch hilft, um einen schönen Rasen zu bekommen oder zu erhalten: vertikutieren, wenn der Rasen trocken ist, Langzeitdünger und nach dem Start der Mähsaison häufiges Mähen.

Weichholzige Pflanzen zurückschneiden

Weil Vögel im Frühling ihre Nester bauen und ihre Jungtiere ausbrüten, dürfen Bäume jetzt nicht gefällt oder allzu radikal geschnitten werden. Sträucher und weichholzige Pflanzen, zum Beispiel Rosen, vertragen hingegen einen Rückschnitt. Als richtigen Zeitpunkt dafür gilt der Moment, in dem die Forsythien blühen, was in der Regel im April der Fall ist.

Blühende Forsythie
Forsythien sollten alle zwei bis drei Jahre geschnitten werden. (Foto: Getty)

Laut Mein schöner Garten ist es alle zwei bis drei Jahre Zeit, auch die Forsythie selbst nach der Blüte zu schneiden. Damit die Pflanzen nicht zu dicht werden, sei ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt vonnöten. Andernfalls würden die neuen Langtriebe, die aus der Mitte der alten Zweige herauswachsen, herunterhängen, die Basis verkahle und der Strauch mit den sonnengelben Blüten blühe nicht mehr so stark. Empfohlen wird, ältere und stark verästelte Zweige möglichst bodennah oder über einer kräftigen Knospe anzuschneiden und auch überhängende Zweige zu kürzen. Triebe, die nach innen wachsen, sollten ebenfalls entfernt werden.

Mandelbäumchen und Hängende Katzenweide vertragen auch einen Schnitt

Damit Mandelbäumchen ihre Form behalten, sollten sie in jedem Frühjahr zurückgeschnitten werden. Das sollte am besten im April und nach der Blüte passieren. Dünne Ästchen sollten an der Basis abgeschnitten und die Triebe auf eine Länge bis maximal 20 Zentimeter gekürzt werden.

Daneben sollte auch die Hängende Katzenweide nach jeder Blüte einen Schnitt erhalten, der ruhig kräftig ausfallen darf. Die Triebe haben eine gute Länge, wenn sich auf ihnen zwei bis vier Augen befinden. Gut zurückgeschnitten wird die Weide wieder kräftig austreiben und viele Blüten bilden.

Ansonsten ist der April der perfekte Monat, um Gehölze aller Art neu zu pflanzen oder umzusetzen.

Dafür ist die Zeit im Mai gekommen

Ein Termin, den Gartenbesitzer immer im Auge haben, sind die Eisheiligen vom 11. bis zum 15. Mai. Ausnahmen inbegriffen, kann man nach dieser Zeit in der Regel davon ausgehen, dass es auch nachts nicht mehr friert. Und genau das bedeutet auch den Startschuss, um Gemüsepflanzen in die Beete zu setzen. Das gilt für vorgezogene Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Paprika, Sellerie, Artischocken, Zucchini, Auberginen, Weißkohl, Chili und Basilikum. Lauch, Radieschen, Karotten und Kohl können entweder vorgezogen oder direkt gesät werden. Als Aussaat direkt in die Beete können ab Mai auch Busch- und Stangenbohnen, Kürbis, Mangold, Zwiebeln, Rote Bete, Kapuzinerkresse und Erbsen.

Erbsenpflanze in Garten
Erbsen können ab Mai gesät werden. (Foto: Getty)

Obstbäume, Blumen und Gräser

Doch auch beim Obst gibt es jetzt Einiges zu tun: Bei Spalierobst sollten die Seitentriebe zurückgeschnitten sowie bei jungen Obstbäumen die Seitentriebe heruntergebunden werden. Pflaumenbäume gehören ausgedünnt, Himbeersträucher sollten gedüngt werden und Erdbeeren gemulcht.

Wer mag, kann im Mai auch Sommerblumen in den Garten pflanzen oder aussäen. Im Handel gibt es diverse Sommerblumen- oder Wildblumenmischungen, wobei bei letzteren auch Gräser dabei sind.

Der Frühling ist neben dem Herbst auch eine gute Zeit, um Ziergräser zu pflanzen. Gräser wie Rutenhirse oder Chinaschilf gelten allgemein als pflegeleicht, sie können als Sichtschutz genutzt werden und es gibt sie für verschiedene Standorte.

Gegen Blattläuse vorgehen

Blattläuse haben besonders bei jungen Pflanzen leichtes Spiel und sollten so früh wie möglich bekämpft werden. Was hilft, um die Plagegeister schnell wieder loszuwerden? Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) rät dazu, die Blattläuse mit einem harten Wasserstrahl oder alternativ mit einem Pinsel oder einer Bürste zu entfernen. Dies müsse zwar mehrfach wiederholt werden, sei dann aber relativ schnell erfolgreich. Daneben gibt es auch Pflanzen wie Lavendel, Knoblauch und Zwiebeln, die von Blattläusen gemieden werden und darum als Zwischenpflanzungen eingesetzt werden können.

Daneben können laut Nabu auch Aufgüsse aus Seifenkraut oder Rainfarn wirksam sein. Letzteres ist giftig und sollte darum sehr gezielt aufgesprüht werden. Als natürliches Abwehrmittel gelten daneben auch Jauche oder ein Sud aus Brennnesseln, Knoblauch oder Ackerschachtelhalm.