Plastik-Fashion: Zeit, diesen absurden Trend zu beenden
Ist schon irgendwie ironisch: Die EU verbietet endlich Einweg-Plastik, Millionen Schüler gehen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf die Straße und nun kommt dieser fragwürdige Trend daher - Plastik-Mode. Muss das wirklich sein?
Es gibt Trends wie Neon-Klamotten oder gekreppte Haare, die man sich ganz schnell wieder wegwünscht. Dazu gehört nun auch Plastik-Fashion. Denn mal ehrlich: Wenn schon Plastikteller, Trinkhalme und andere Einweg-Plastikprodukte in der EU ab 2021 komplett verboten werden, dann müssen wir doch jetzt nicht mit Plastikklamotten anfangen.
Nicht nur, dass sich Teenager wie Greta Thunberg weltweit für Umweltschutz einsetzen und die Grünen mit ihrem Nachhaltigkeitsversprechen bei der Europawahl gut punkten konnten. Brauchen wir in Zeiten von Carsharing, Elektroautos, Solaranlagen und Co. wirklich diesen unsäglichen Modetrend? Wie soll der denn bitte dazu beitragen, die Unmengen an Plastikmüll in der Umwelt und den Ozeanen einzudämmen?
Völlig überteuert - und dann auch noch Plastik!
Obwohl namhafte Designer wie Chanel oder Balmain durchsichtige Plastik-Fashion bereits seit einiger Zeit anbieten, könnte der Trend noch mal einen echten Aufschwung erleben. Durch eine Twitter-Userin, die einen Plastikrock vom Fashion-Label Pretty Little Things, der rund 40 Euro kostet, für etwa einen Euro nachgestylt hat - mit Frischhaltefolie.
@OfficialPLT bit harsh charging your customers £25 for this look when i just made it myself for less than a quid pic.twitter.com/R08lzwqtTc
— nat 🌹 (@natasharose_xo) May 24, 2019
Bundesamt warnt: Finger weg von diesen Food-Trends!
Viele Twitter-Nutzer loben die Kreativität der Britin und es ist sicherlich nur noch eine Frage der Zeit, bis andere Fashionistas das Gleiche tun. Das Schlimme an dem Stück von PLT ist nicht nur, dass es aus Plastik besteht, es zeigt auch mehr als es bedeckt. Kein Wunder, dass die Brand damit wirbt, dass dieser Rock "all deine Festival-Träume wahr werden lässt". Im Alltag lässt sich das See-Through-Teil auch nur schwer ausführen. Die Lösung der Twitter-Userin ist natürlich eine günstige Alternative zu einem völlig überteuerten Trend, doch auch Frischhaltefolie bleibt Plastik, das man sich um die Hüften schnallt.
Plastik-Fashion taucht inzwischen in allen möglichen Formen auf - als Rock, als Hose, als Tasche oder sogar als Boots. Und auch die Instagram-Feeds sind voll davon. Viele Influencer wie Erica Pelosini oder Lisa Hahnbück inspirieren ihre Follower mit ihren Outfits und verleiten sie dazu, auch auf den Plastik-Fashionzug aufzuspringen.
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Doch selbst wenn es sich um recyceltes Plastik handelt, Plastik bleibt Plastik. Irgendwann werden wir des Trends überdrüssig und die See-Through-Stücke aus Kunststoff landen - richtig - wieder im Müll. Von dort aus wandern sie wieder auf die XXL-Plastikberge dieser Welt und vergiften dann unsere Ozeane. Dem Delfin, der dann am Plastikrock für 40 Euro vorbeischwimmt, dürfte es sicherlich ziemlich egal sein, dass dieser mal in Mode war.
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