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Prinz Harry erntet Kritik wegen Corona-Aussage

Ob Harry nach seinem Abgang vom britischen Königshaus schon neues PR-Personal engagiert hat? Solches kann er jetzt gut gebrauchen. Mit Kommentaren über die Corona-Krise hat er Experten in Großbritannien verärgert.

LONDON, ENGLAND - JANUARY 16: Prince Harry, Duke of Sussex, the Patron of the Rugby Football League hosts the Rugby League World Cup 2021 draws at Buckingham Palace on January 16, 2020 in London, England. The Rugby League World Cup 2021 will take place from October 23rd through to November 27th, 2021 in 17 cities across England. (Photo by Jeremy Selwyn - WPA Pool/Getty Images)
Zu den Medien hat Prinz Harry kein gutes Verhältnis, was ihn offenbar zu einem unglücklichen Kommentar verleitete (Bild: WPA Pool/Getty Images)

Gerade erst wurden Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan für ihren Einsatz gelobt, als sie Essen an Bedürftige ausfuhren, da tritt der abtrünnige Royal in sein erstes Fettnäpfen in Bezug auf die Corona-Krise.

Lage “besser als man uns weismachen will”

In dem Podcast “Declassified” lobte Prinz Harry den Einsatz des Kriegsveteranen Captain Tom Moore. Der 99-Jährige hatte vor Kurzem 23 Millionen Pfund (rund 26 Millionen Euro) an Spenden gesammelt, indem er wenige Wochen vor seinem hundertsten Geburtstag 100 Mal um seinen Garten läuft.

“Ich bin so stolz darauf, was diese Individuen überall im Land und auf der ganzen Welt leisten”, sagte Harry. “Es beweist auch, dass die Dinge, wie ich denke, besser sind, als es uns von einigen Ecken der Medien weisgemacht wird”, fügte er hinzu.

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Womöglich ein etwas unglücklich formulierter Versuch, den Blick der Menschen auf etwas Positives zu richten, der jedoch angesichts der nach wie vor steigenden Infektionszahlen und bisher mehr als 15.000 Todesfällen in Großbritannien einigen sauer aufstieß.

Harry “kennt nicht alle Fakten”

Der britische Mediziner und ehemalige Regierungsberater Professor Karol Sikora, der an Antikörper-Tests mitgearbeitet hat, übte im Gespräch mit der Zeitung “The Sun” heftige Kritik. “Ich finde diese Kommentare empörend”, sagte er und fügte hinzu: “Was qualifiziert ihn dazu, so etwas zu sagen? Abgesehen davon, das Land in der Stunde der Not zu verlassen.”

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Dass der Prinz seine Kommentare vor allem auf die Medien bezogen hatte, konnte der Onkologe ebenfalls nicht nachvollziehen. “Es kann verunsichernd sein, wenn man dasitzt und nur Informationen von bestimmten Nachrichtenkanälen bekommt, aber wenn man draußen ist oder auf den richtigen Plattformen, kann man spüren, wie dieser menschliche Wille sich durchsetzt”, hatte Harry dem Podcast gesagt, ohne zu erläutern, welche Medien er meint.

Professor Sikora will davon nichts wissen. Die Medien würden über die Fakten berichten und die Ärzte und Krankenhausbelegschaften für ihren Einsatz loben. Auf deren harte Arbeit bezog sich auch Nadra Ahmed von der National Care Association, die bemängelte, Prinz Harry “würde nicht alle Fakten kennen”. Viele Mitarbeiter des medizinischen Sektors stünden unter enormer psychischer Belastung. “Ich habe wirklich erschütternde Dinge gehört.”

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