"Prison Break"-Star Wentworth Miller macht Autismus öffentlich: Was sind die Anzeichen?

Fans von Serien wie "Prison Break", "The Flash" oder "Legends of Tomorrow" kennen Wentworth Miller als erfolgreichen Schauspieler. Wie der Star jetzt bei Instagram öffentlich machte, ist er Autist. Was das bedeutet und wie sich die Entwicklungsstörung äußert.

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Wentworth Miller hat die Diagnose Autismus erst spät im Leben bekommen. Nun machte er sie öffentlich (Bild: Paul Archuleta/FilmMagic)

Wie das Leben so vieler Menschen überall auf der Welt hat die Pandemie auch das des Schauspielers Wentworth Miller verändert. In der Quarantäne seien ihm viele Dinge genommen worden, schrieb der 49-Jährige kürzlich bei Instagram. Und doch hatte die außergewöhnliche Zeit auch etwas Gutes. "Aber in der Stille, der Isolation, habe ich unerwartete Geschenke gefunden", heißt es in dem Post weiter.

Diagnose mit 49 Jahren

Im kommenden Herbst sei es genau ein Jahr her, dass bei ihm Autismus diagnostiziert wurde. Ihm sei sofort klar gewesen, dass der Autismus einen wichtigen Teil seiner Persönlichkeit ausmache. Und er bedankte sich bei den Menschen, die ihn in der Vergangenheit dadurch unterstützt hätten, dass sie ihn so mit der Welt interagieren ließen, wie es für ihn Sinn machte – auch und gerade dann, wenn für sie selbst das Gegenteil der Fall war.

Des Weiteren schreibt der Schauspieler, dass er noch immer zu wenig über Autismus wisse und dass er das in nächster Zukunft ändern wolle.

Was ist Autismus?

Laut dem Bundesverband Autismus Deutschland handelt es sich um eine "komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung". Diese wirkt sich vor allem auf die Entwicklung von sozialer Interaktion, Kommunikation und des Verhaltensrepertoires aus.

Noch eine prominente Betroffene: Greta Thunberg über ihr Leben mit dem Asperger-Syndrom

Der Oberbegriff für die Gesamtheit aller autistischen Störungen lautet "Autismus-Spektrum-Störung". Allgemein wird vor allem zwischen drei Arten differenziert: "Frühkindlicher Autismus", "Asperger-Syndrom" und "Atypischer Autismus". Zwischen 6 und 7 Personen von 1000 sollen eine "Autismus-Spektrum-Störung" aufweisen.

Merkmale und Perspektive

Betroffene Personen haben Schwierigkeiten damit, soziale und emotionale Signale von anderen Menschen richtig zu deuten und diese auch selbst auszusenden. Das betrifft auch Gestik und Mimik sowie die sprachliche Betonung. Umwelt- und Sinnesreize können schnell zu viel werden. Zudem neigen Menschen mit einer "Autismus-Spektrum-Störung" zu routinierten und stereotypen Verhaltensweisen und haben Probleme mit Veränderungen.

Diese Merkmale können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und teilweise kompensiert werden. Eine Heilung gibt es aber nicht.

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