Ich bin Reiseautorin und Mutter: Mit diesen 5 Tipps bringe ich meinem 7-Jährigen Selbstständigkeit auf Reisen bei
Kurz bevor wir zu unserem Urlaub ins Ausland aufbrachen, trug mein Siebenjähriger seinen Rucksack durchs Haus – um zu testen, ob er als Handgepäck für unsere Fernreise zu schwer war. In Sachen Reisen ist er ein kleiner Profi: Auf Flughäfen findet er sich fantastisch zurecht. Natürlich braucht er manchmal Hilfe. Aber mich macht es stolz, wie er draußen in der großen weiten Welt Verantwortung übernimmt.
Das ist mir wichtig. Denn als Mutter will ich meinen Sohn zur Selbstständigkeit erziehen, auch wenn wir verreisen. Nicht immer ist das einfach. Manchmal gehen die Dinge schneller über die Bühne, wenn ich sie selbst übernehme. Aber wie soll er lernen, wenn ich ihn es nicht versuchen lasse?
Hier teile ich einige Tipps, mit denen wir unseren Sohn dabei ermutigen, auf unseren Familienabenteuern auf eigenen Füßen zu stehen.
Erste Strategie: Rucksack und Koffer – unser Sohn packt sie selbst
Kinder brauchen viel Beschäftigung. Während wir ihn beaufsichtigen, packt unser Sohn oft ein Stofftier, Bücher, Videospiele und viele Snacks in seinen eigenen Rucksack. Auf diese Weise bestimmt er selbst mit, womit er spielen kann und was es zu essen gibt. Dann fragt er nicht so oft: „Was kann ich tun?“ oder „Was essen wir?“.
Er packt auch seinen eigenen Koffer. Wenn wir ihm sagen, welches Wetter uns erwartet und wie lange wir verreisen werden, sucht er sich dementsprechend seine Kleidung aus. Er breitet jedes komplette Outfit auf seinem Bett aus. Je nachdem, wohin wir fahren, legt er dann noch einen Stapel Extras dazu. Das kann alles sein, von Badeanzügen und Schwimmbrillen bis hin zu Mützen und Jacken.
Zweite Strategie: Unser Sohn schleppt sein Gepäck selbst
Uns ist wichtig, dass unser Kind seine eigenen Taschen trägt, wenn wir verreisen. Seit er ein Jahr alt war, hat er seinen eigenen Rucksack. Zugegeben, sein erster Rucksack sah aus wie eine Rakete und war winzig klein. Aber diese Gewohnheit brachte ihm mehr Unabhängigkeit ein und mir eine freie Hand.
Ihm macht die Verantwortung, für all seine Lieblingssachen zuständig zu sein, richtig Spaß. Natürlich greife ich ihm unter die Arme. Bei einer Zwischenlandung am Londoner Flughafen Heathrow brauchte mein müdes Kind ein wenig Hilfe.
Dritte Strategie: Unser Sohn lernt, finanziell unabhängig zu reisen
Einige Wochen – oder sogar Monate – vor einer großen Reise erstelle ich eine Liste mit Aufgaben, vom Laubharken über das Autowaschen bis hin zum Zusammenlegen der Wäsche und dem Staubwischen im Haus. Die Liste hängt am Kühlschrank, und für jede Aufgabe, die mein Sohn übernimmt, gebe ich ihm Geld. Wenn mein Sohn eine Aufgabe erledigt hat, streiche ich sie auf der Liste ab.
Bevor wir in den Urlaub fahren, zählen wir das Geld zusammen, das er durch die Aufgaben verdient hat. Die Summe ist das, was er während unserer Reise ausgeben kann. Er steckt es in eine Brieftasche, die mein Mann und ich aufbewahren. Wenn wir Souvenirläden und Spielzeuggeschäfte besuchen, besprechen wir, wie viel er noch übrig hat, und er sucht sich seine Reiseschätze entsprechend aus.
Vierte Strategie: Er plant Familienurlaube mit
Unsere kleine dreiköpfige Familie bespricht gemeinsam, wohin wir reisen und was wir dort unternehmen werden. Während unserer Reisen tüfteln wir unsere Reiserouten weiter aus. Mein Sohn besitzt Mitspracherecht. Wenn es Attraktionen gibt, die er sich wünscht – wie eine Burg, ein Schwimmbad oder einen Spielzeugladen – hören wir zu und beziehen ihn in das Gespräch mit ein.
Die gemeinsame Planung schult das Entscheidungs- und Verhandlungsgeschick. Da es immer zu viele Dinge zu tun gibt und nicht genug Urlaubstage, diskutieren wir auch das Zeitmanagement. Indem wir die Meinung unseres Sohnes wertschätzen und seine Interessen anerkennen, gewinnt er Vertrauen in seine Entscheidungen.
Fünfte Strategie: Wir gehen mit gutem Beispiel voran
Mein Sohn merkt, wie ich reagiere, wenn etwas schiefläuft. Leider gibt es auf Reisen immer wieder unerwartete Herausforderungen, egal wie gut man plant. Hindernisse können jedoch hervorragende Lernmomente für Kinder sein.
Um meinen Sohn zu ermutigen, Probleme erfolgreich zu lösen, versuche ich, mit gutem Beispiel voranzugehen, indem ich nicht darauf herumreite, was schiefgelaufen ist. Stattdessen fokussiere ich mich auf eine Lösung. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Ich habe schon öfter die Fassung verloren, als mir lieb war, meistens, wenn ich hungrig war. Es hilft, dass ich jetzt auch für mich selbst Snacks einpacke.
In den vergangenen sieben Jahren sind die Rucksäcke meines Sohnes größer geworden, und seine Stimme ist lauter geworden. Ich hoffe, dass sich seine Unabhängigkeit weiter entwickelt, während er zu einem selbstbewussten und mündigen Reisenden heranwächst.
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