Rückenschmerzen, trockene Augen & Co. – So reagiert dein Körper auf Kälte

Während die einen den Winter in vollen Zügen genießen und sich nichts Schöneres vorstellen können, als lange Spaziergänge im Schnee oder wahlweise Ski-, Schlitten-, oder Schlittschuhfahren, würden andere die kalte Jahreszeit gerne überspringen und verkriechen sich zuhause. Doch egal, welcher Typ man ist – der Körper reagiert bei allen gleich auf die Kälte.

Unser Körper hat im Winter ganz schön viel damit zu tun, uns warmzuhalten. (Bild: Getty Images)
Unser Körper hat im Winter ganz schön viel damit zu tun, uns warmzuhalten. (Bild: Getty Images)

Triefnase

Auch ohne Schnupfen läuft einem im Winter oft die Nase, und das ist auch gut so. Denn der Körper muss die kalte und trockene Luft erst warm und feucht machen, bevor sie in die Lunge gelangt, die ansonsten gereizt würde. Und das läuft so ab: Die kalte Luft stimuliert die Nerven in der Nase, die eine Nachricht ans Gehirn schicken. Das Gehirn sorgt daraufhin dafür, dass mehr Blut in die Nasenmuscheln fließt und sich die Blutgefäße erweitern. Die Blutgefäße erwärmen dann die kalte Luft, die auf ihrem Weg zur Lunge über sie hinwegströmt. Ist die Luft in geheizten Räumen zu trocken, lösen die sogenannten "Mastzellen" in der Nase die Produktion von mehr Flüssigkeit aus, um die eingeatmete Luft zu befeuchten. Trocknen die Schleimhäute aus, werden sie anfälliger für Keime wie Erkältungserreger.

Gesundheits-Tipp: Nasenspray zuerst in die Luft pumpen

Trockene und tränende Augen

Im Winter können auch die Augen unter der Kälte leiden und beginnen zu tränen. Auch dies ist ein Reflex des Körpers, weil kalte Luft im Freien viel trockener ist als warme. Im Inneren kann trockene Heizungsluft das Tränen der Augen auslösen. In Innenräumen kann man die Luft mit aufgehängter Wäsche oder Wasserschälchen auf der Heizung befeuchten. Eine andere Möglichkeit, tränende Augen zu beruhigen, sind Augentropfen zum Beispiel mit Hyaluronsäure, die Wasser bindet.

Rückenschmerzen

Dass im Winter mehr Menschen an Rückenschmerzen leiden, kann mehrere Ursachen haben. Zum einen eine kurzfristige, die entsteht, wenn man beim Marschieren durch die Kälte den Kopf ein- und die Schultern hochzieht, was zu Verspannungen führt. Zum anderen bewegen sich viele Menschen, die im Sommer vielleicht draußen Sport machen oder zumindest aktiver sind, in der kalten Jahreszeit weniger. Der Bewegungsmangel führt dann zu den Rückenschmerzen. Die gute Nachricht: Rücken-, Yoga- oder Pilates-Übungen kann man auch drinnen machen.

Nierenwärmer, lange Unterhosen und Unterhemden können dabei helfen, einer Blasenentzündung vorzubeugen. (Bild: Getty Images)
Nierenwärmer, lange Unterhosen und Unterhemden können dabei helfen, einer Blasenentzündung vorzubeugen. (Bild: Getty Images)

Die Gefahr von Blasenentzündungen steigt

Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und der Körper spart Wärme in Regionen ein, die zum Überleben nicht die allerwichtigsten sind wie die Arme und Beine. Leider gehört auch der Beckenbereich zu den Regionen, die schnell auskühlen. Dazu schwächt die geringere Durchblutung das Immunsystem und insbesondere die weißen Blutkörperchen, die eigentlich die Bakterien bekämpfen sollen. Lange Unterhosen sind zwar nicht jedermanns Sache, können einen aber vor einer schmerzhaften Blasenentzündung schützen.

Gut zu wissen: Was hilft wirklich gegen Blasenentzündung?

Bei Kälte bekommen mehr Menschen einen Herzinfarkt

Bewegung gerade auch im Winter ist gesund, doch je kälter es wird, desto schwerer können manche Menschen das verkraften. Studien zeigen, dass mit den sinkenden Temperaturen die Gefahr steigt, dass Menschen, vor allem solche mit Herzkrankheiten, einen Herzinfarkt bekommen. Sie sollten vor allem beim Schneeräumen aufpassen, da hier Anstrengung und Kälte zusammenkommen. Für das Herz, dass bei Kälte mehr pumpen muss, um die lebenswichtigen Organe zu schützen, kann das leicht zu viel werden.

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