Vom schlichten Vorgarten zur Blütenoase
Manche Vorgärten machen es einem ganz schön schwer, aber wer das Glück hat, ein großes Stück Garten vor dem Haus zu besitzen, der hat die Wahl zwischen diesen beiden Gestaltungsideen.
Der große Vorgarten hat wenig Aufenthaltsqualität. Er ist komplett einsehbar und hält keine Sitzgelegenheit bereit. Zudem gibt es durch die ausgedehnte, monotone Rasenfläche nur ein begrenztes Nektar-Angebot für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Vorschlag 1: Eine Ruheinsel im Präriegarten
Bei diesem Vorschlag steht ein Holzpavillon mit bequemen Flechtmöbeln im Mittelpunkt. Damit man sich auf dieser Lounge-Insel im Vorgarten gut entspannen kann, sorgt nun zusätzlich zur vorhandenen Hecke an der Straße eine Apfeldorn-Hecke für Sichtschutz. Die Sträucher werden eineinhalb Meter hoch und tragen ab Ende August schwarze Beeren. Diese sind insbesondere bei Amseln und Staren beliebt. Apfelbeeren lassen sich aber auch zu Marmelade einkochen. Für einen kleinen Plausch unter Nachbarn oder um etwas vom selbst gebauten Kräutertisch zu ernten, gelangt man über ein kleines weißes Tor von vorn in den Garten.
Rund um den Pavillon sorgt ein Präriegarten dafür, dass es immer etwas zu sehen gibt. Entweder gemütlich vom Sofa aus oder beim Schlendern über die schmalen Kieswege. Dabei kann man die sonnenliebenden Blütenstauden und Gräser aus der Nähe betrachten.
Der Blütenhöhepunkt liegt beim Präriegarten im Sommer. Zu den typischen Pflanzen zählen unter anderem der Scheinsonnenhut, der Kandelaber-Ehrenpreis oder die Wild-Aster, aber auch Gräser wie das hier verwendete Blaugras. Da es in diesem Vorgarten jedoch auch schattigere Bereiche gibt, wurden darüber hinaus Arten gewählt, die nicht zu den typischen Vertretern zählen.
Wichtig war bei der Auswahl, dass sie optisch gut ins Bild passen und sowohl mit Sonne als auch mit Halbschatten zurechtkommen. Zu diesen Pflanzen zählen unter anderem das Plattährengras und das Himalaya-Wickelkraut. Das Goldkörbchen bildet eine Ausnahme, da es zwar zu den Präriegartenpflanzen zählt, aber auch im Halbschatten gut zurechtkommt. Das ist jedoch nicht der einzige Vorteil des 25 Zentimeter hohen Bodendeckers: Er blüht mit hübschen goldgelben Sternchenblüten auch von Mai bis September.
Vorschlag 2: Lauschiger Vorgarten für Mensch & Tier
Auch im zweiten Entwurf wurde der Schwerpunkt auf eine insektenfreundliche Bepflanzung gelegt. Um die etwa 150 Quadratmeter große Fläche von der einsehbaren Zufahrt optisch abzutrennen, wurde eine Reihe mit schlanken Säulen-Amberbäumen gesetzt. Zusätzlich bringen zwei malerische Essigbäume Struktur und Schatten in den gen Süden ausgerichteten Vorgarten.
Kleine Ziergräser wie Bärenfell-Schwingel und Silberährengras sowie Gelber Lauch lockern die Mitte auf und verleihen dem gestrandeten Boot natürlichen Charme. Außer auf dem dekorativen Holzboot kann man auch auf der gelben Bank Platz nehmen und die im Prärie-Stil angelegten üppigen Beete in Ruhe bestaunen. Trockenheitsliebende Arten wie Duftnessel ‘Pink Sunrise’, Blut-Nelke und Roter Natternkopf trumpfen im Sommer mit ihrem schönen Flor auf. Das Riesen-Federgras mit seinen markanten langen Wedeln versprüht Leichtigkeit pur und sieht auch im Winter zauberhaft aus.
Für die Wege durch den Garten wurden Gehwegplatten lückig verlegt und die Zwischenräume mit robusten Blühern wie Polster-Schleierkraut ‘Rosa Schönheit’, Walzen-Wolfsmilch und Bärenfell-Schwingel ‘Pic Carlit’ begrünt, um möglichst wenig Fläche zu versiegeln. Zwischen den Stauden finden Insektenhotels Platz, die sicher schnell belegt sein werden.
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