Schon gewusst? So reagiert dein Gehirn, wenn du dein Essen fotografierst

Die sozialen Medien sind voll von Fotos mit hübsch angerichteten, extrem lecker aussehenden, besonders gesunden, kalorienreichen oder farbenfrohen Gerichten. Dabei hat das, was du selbst postest, nicht nur einen Effekt auf die Anzahl deiner Follower und Likes. Schon das Fotografieren deines Essens setzt im Gehirn einen bestimmten Mechanismus in Gang.

In manchen Restaurants ist es mittlerweile verboten, das Essen zu fotografieren. (Bild: Getty Images)
In manchen Restaurants ist es mittlerweile verboten, das Essen zu fotografieren. (Bild: Getty Images)

Wo man sich früher einfach gefreut und dann beherzt zugelangt hätte, kommt es heute in vielen Fällen zu einer kurzen Verzögerung. Wer in einem Restaurant ein besonders ansprechendes Gericht serviert bekommt oder ein solches mit viel Mühe selbst zuhause vorbereitet hat, will diesen Moment oft nicht alleine genießen. Damit auch alle Freunde und Follower sehen können, welch Köstlichkeit man da gerade vor sich hat, wird das Essen fotografiert und am besten gleich gepostet. Und ja, es gibt sie noch, diese Menschen, die den Sinn dahinter noch immer nicht ganz verstehen.

Das Fotografieren lenkt die volle Aufmerksamkeit auf das Essen

Einer davon, den schon 2016 US-Forscher für einen Artikel des "Journal of Consumer Marketing" herausfanden und der jetzt durch eine neue Studie der Georgia Southern University in den USA bestätigt wurde: Essen, das vor dem Verzehr zum Zweck eines Postings fotografiert wird, schmeckt besser. Das liegt einfach daran, dass man sich vor dem Essen intensiver damit beschäftigt.

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Wer innehält, um ein Foto zu machen, hat mehr Zeit, zum Beispiel Gerüche stärker wahrzunehmen und sich mehr auf den bevorstehenden Genuss zu freuen. Ein durchaus positiver und achtsamer Nebenaspekt also. Im Zuge der neuen Studie stießen die Wissenschaftler aber auch auf ein bislang unbekanntes Phänomen: Wer sein Essen fotografiert, steigert damit das Verlangen nach einem Nachschlag.

Fotografierte Käsecracker schmecken besser und machen Lust auf mehr

Während der Studie wurden an insgesamt 145 Studentinnen und Studenten Käsecracker ausgeteilt, wobei manche sechs und manche 12 Stück bekamen. Eine Gruppe sollte sofort zulangen, die andere zuerst ein Foto ihres Snacks machen.

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Das Ergebnis: Diejenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Fotos fanden die Cracker nicht nur leckerer, sondern wünschten sich nach dem Verzehr auch öfter eine zweite Portion. Dies galt besonders für jene Teilnehmer, die zuerst nur sechs Cracker bekommen hatten. Das Fazit der Wissenschaftler: "Erinnerungen an Lebensmittel und die Aufzeichnung des Verzehrs können beeinflussen, wie viel wir essen."

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